Kreis Kusel Nullnummer von Niveau

Kampfbetonte Partie: In dieser Szene beharkt SG-Abwehrspieler Luca Trautmann Dunzweilers Kapitän und Sturmführer Christian Jenze
Kampfbetonte Partie: In dieser Szene beharkt SG-Abwehrspieler Luca Trautmann Dunzweilers Kapitän und Sturmführer Christian Jenzer. Trautmann hielt den Routinier gestern gut in Schach.

«DUNZWEILER.» Es gibt zweifelsohne schlechtere Nullnummern. Die gestrige war phasenweise sogar von gutem Niveau: Mit einem torlosen Remis haben sich gestern Nachmittag der TuS Dunzweiler und die SG Sand-Kübelberg getrennt. Drei Aluminium-Kracher binnen fünf Minuten zeigen, dass ein Goldenes Tor durchaus in Reichweite war – hüben wie drüben. So aber blieb es beim Unentschieden – das scheint schon Standard, wenn die beiden C-Klasse-Rivalen aufeinandertreffen: Es war das fünfte Remis in Folge.

„Seit wir in die C-Klasse absteigen mussten, gab’s nix anderes. Scheint fast, als sollte es keinen Sieger geben, wenn wir gegeneinander spielen“, stellte Christian Jenzer kurz nach dem Schlusspfiff fest. „Es war aber klar: Wer hier das erste Tor macht, gewinnt die Partie.“ Da lag Jenzer wohl genau richtig. Und: Es hätte auf beiden Seiten einschlagen können. Etwa in der 85. Minute: Denis Kunstmann schaufelte die Kugel regelrecht aus 25 Metern in Richtung „Sänner“ Tor. Der Ball beschrieb einen Bogen und klatschte gegen die Latte. Tim Weis wäre in dieser Szene machtlos gewesen. So wie fünf Minuten zuvor sein Gegenüber Andreas Leppla: Auch der war dazu verdammt, dem Ball hinterher zu sehen, als Christian Kunz im Strafraum zum Kopfball kam, der Ball ebenfalls im Bogen ans Aluminium flog. Von dort prallte er allerdings zurück – und Christoph Liberty vor die Nase. Der allerdings war zu überrascht und stand zu nahe, um noch genau zielen zu könnten. Liberty ließ den Pfosten zittern statt das Netz auszubeulen. Zum Haareraufen. In der 80. Minute, kurz vor dem Doppel-Alu-Treffer der Gäste, hatten die Alliierten gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Tim Binder und Marc Thiel trugen den Angriff gekonnt vor, die maßgenaue Flanke fand Kunz. Nur zwei Minuten später die nächste gute Chance: Der agile Thiel wird in die Zange genommen, Jörn Balzer serviert den Freistoß aus linker Position. Liberty rutscht der Ball übern Scheitel, Leppla ist zur Stelle. Wieder nichts. Sehr zum ärger von Dennis Göddel: „Das Unentschieden nützt uns ja leider gar nichts. Was uns heute wieder gefehlt hat, ist das Quäntchen Glück, der ,Lucky Punch’. Wir waren wohl insgesamt besser, denke ich. Aber was bringt’s, wenn wir keinen rein machen“, war der Spielertrainer der SG mit dem Remis verständlicherweise nicht zufrieden. Dass die Gäste die engagiertere, spielerisch bessere Mannschaft stellten, bestätigte Dunzweilers Kapitän: „In der ersten Halbzeit waren wir richtig schlecht. Unterirdisch. In der zweiten ging’s dann ja einigermaßen...“ Zugegeben: Es gab reichlich Leerlauf in dem intensiv, aber stets fair geführten Derby. Wer weiß, wie sich die Partie entwickelt hätte, wenn Binder seine erste Chance nicht versemmelt hätte. Allein aufs Tor zusteuernd, verschlampte der stark spielende Mittelfeldmann die Gelegenheit. In der Folge waren es dann vor allem Versuche aus der Distanz, die Gefahr heraufbeschworen. So wie bei Binders Fernschuss, der in Minute elf die zweite Gelegenheit für die Gäste markierte: Leppla war zur Stelle. In Durchgang zwei war es dann Spielertrainer Göddel, der Maß nahm, allerdings ebenfalls in Leppla seinen Meister fand. Hätte Team „Sandkübel“ öfter mal so energisch nach vorn agiert wie in der 65. Minute, es wäre wohl eher nach dem Geschmack des bisherigen, gestern auf Rang drei zurückgerutschten Tabellenzweiten gelaufen: Ecke Dunzweiler, der pfeilschnelle Thiel blockt ab und prescht selbst mit dem Ball nach vorn, macht alles richtig und übergibt an Michael Bauer. Doch wieder nichts. So blieb es denn beim torlosen Remis, das keinem so recht weiterhilft, bei dem aber vor allem die Gäste verlorenen zwei Zählern hinterher trauern müssen. Auf schwer bespielbarem Geläuf taten sie einfach mehr, investierten viel, blieben aber glücklos. „Ich kann von daher niemandem aus meiner Mannschaft einen Vorwurf machen“, resümierte denn auch Dennis Göddel. So spielten sie TuS Dunzweiler: Leppla - Schenke, Waldemar Loose, Viktor Loose, Dalinger - Streibert (38. Herceg), Kronwid, Kunstmann, Weingart - Metz (46. Traksel, 73. Streibert), Jenzer SG Sand-Kübelberg: Weis - Helm, Frisch, Trautmann - Balzer, Göddel, Bauer, Binder, Kirsch (36. Liberti), Thiel - Kunz Tore: – Gelbe Karten: Dalinger, Kronwid, Jenzer - Bauer, Balzer - Beste Spieler: Viktor Loose, Leppla, Jenzer – Binder, Thiel, Göddel – Zuschauer: 127 - Schiedsrichter: Nagel (Frohnhofen)

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