Kreis Kusel „Noch einmal alles reinwerfen“

Hier überspringt SVN-Routinier Christian Wallerus (blaues Trikot) zwar seinen Gegenspieler Benny Früh, die Hürde VfB Reichenbach
Hier überspringt SVN-Routinier Christian Wallerus (blaues Trikot) zwar seinen Gegenspieler Benny Früh, die Hürde VfB Reichenbach war für den SV Nanz-Dietschweiler am Ende aber doch zu hoch.

«Nanzdietschweiler.» Die bittere 0:2-Niederlage in letzter Minute vor Wochenfrist gegen den VfB Reichenbach tat weh, doch der Blick beim Landesligisten SV Nanz-Dietschweiler ist nach vorne gerichtet. Die bevorstehende Aufgabe wird aber alles andere als einfach. Am kommenden Sonntag (Anstoß 14.30 Uhr) geht die Reise zum Tabellenfünften SV Rodenbach.

So konsterniert wie nach dem Abpfiff der vergangenen Partie hat man SVN-Coach Jochen Pfaff noch nicht gesehen. Doch mit der Fassungslosigkeit und dem Schock über die Geschehnisse der letzten beiden Spielminuten gegen den VfB Reichenbach stand der Trainer nicht alleine da. „Man kann sich vorstellen, dass die Stimmung nach dem Spiel gedrückt war. Spieler wie auch Zuschauer waren doch sehr geknickt“, blickt der SVN-Coach zurück. Es war aber auch einmal mehr eine Partie zum Haareraufen. Da setzte die Heimelf die Gäste aus Reichenbach von Beginn an unter Druck, hielt die gegnerische Offensivreihe über 89 Minuten weitgehend vom eigenen Tor weg, und am Ende hieß es dann doch 2:0 für den Gegner. Selbst Anhänger aus Reichenbach stellten nach dem Abpfiff fest: „Das war heute nicht verdient, aber wir nehmen die Punkte natürlich gerne mit.“ Der SV Nanz-Dietschweiler hingegen taumelt seit Wochen, das so dringend benötigte Erfolgserlebnis will sich einfach nicht einstellen. „Wir sind aber auch einfach zu verschwenderisch mit unseren Torchancen umgegangen. Wenn ich die Gelegenheiten der beiden vergangenen Spiele zusammenzähle, komme ich auf zehn, zwölf richtig gute Torchancen – da muss man dann halt auch einfach mal treffen“, konstatiert Pfaff. „Es ist ja nicht so, dass wir im Training keine Abschlüsse üben würden. Im Gegenteil, im Training klappt das sogar richtig gut, nur im Spiel will uns derzeit einfach kein Treffer gelingen“, hadert der Trainer. Ansonsten könne er seiner Mannschaft aber keine Vorwürfe machen. „Wir waren taktisch, läuferisch und kämpferisch richtig gut im Spiel. Im zweiten Durchgang haben wir den Ball zwar oft viel zu schnell wieder verloren, aber das ging den Reichenbachern ja nicht anders.“ Fraglich, ob es gelingt, ausgerechnet am Sonntag beim SV Rodenbach die Wende einzuläuten. Rodenbach steht aktuell auf dem fünften Rang der Landesliga-Tabelle, hat nur vier Niederlagen auf dem Konto (deren neun hat der SVN in dieser Saison bereits angesammelt) und will dringend den Anschluss an die Spitzenränge halten – bereits sechs Punkte liegen zwischen den Rodenbachern und dem TSC Zweibrücken auf dem Relegationsplatz, zum Tabellenführer SV Steinwenden beträgt der Abstand gar bereits zehn Zähler. Klar, dass man in Rodenbach am Sonntag die Punkte zu Hause behalten möchte. „Die sind nicht wirklich gut in die Saison gestartet, haben sich aber mittlerweile gefangen und spielen momentan richtig guten Fußball“, sagt Pfaff über den kommenden Gegner. Besonders die offensiven Waffen der Rodenbacher gelte es im Auge zu behalten. „Wenn wir dort eine Chance haben wollen, müssen wir alles daransetzen, Marco Heieck so weit als möglich von unserem Strafraum fernzuhalten. Und auch Kevin Schehl und Dennis Leist haben ihre Qualität schon unter Beweis gestellt.“ In der Tat bringen es die besagten Heieck (16 Tore in 15 Spielen), Leist (9/14) und Schehl (6/13) zusammen bereits auf 31 Treffer – Nanz-Dietschweiler hat hingegen in 16 Spielen bisher insgesamt nur 19 Mal getroffen. „Wir müssen jetzt noch einmal alles reinwerfen und kämpfen bis zum Umfallen. Nur dann haben wir eine Chance. Und danach kann sich jeder erst einmal über die Feiertage ausruhen“, sagt Pfaff. Die Pause kommt besonders in Anbetracht des SVN-Lazaretts gerade recht, wie Pfaff seufzend erklärt: „Andi Urschel fällt immer noch aus, genau wie Aaron Weber. Ob Benni Wenner spielen kann, ist fraglich, der musste letzte Woche verletzt raus (Leistenprobleme). Und auch Andre Groß konnte uns ja berufsbedingt in den vergangenen Wochen nicht helfen – ich hoffe, dass auch er nach der Winterpause wieder zur Verfügung steht.“ Und so bleibt noch eine weitere Hoffnung – die auf ein selbst gemachtes Weihnachtsgeschenk. Und was auf Pfaffs Wunschzettel steht, ist nicht überraschend: „Mindestens einer, besser noch drei Punkte.“

x