Kreis Kusel Nicht ohne „Amazing Grace“

Das Dudelsack-Konzert in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg fand großen Anklang.
Das Dudelsack-Konzert in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg fand großen Anklang.

Regen Zulauf hatte das Dudelsackkonzert am Samstagabend in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg. Kein freier Sitzplatz war im Konzertsaal im Erdgeschoss der Zehntscheune mehr zu finden. Das Konzert fand im Rahmen des zehnten „Thallichtenberger Bagpipe Workshops“ statt.

Von Freitag bis Sonntag trafen sich sieben professionelle und halbprofessionelle Dudelsackspieler, um ihre Kenntnisse in der Spielweise des schottischen Instrumentes zu erweitern. Den Workshop hatte Christian Grosser aus dem saarländischen Schiffweiler, einem Stadtteil von Neunkirchen, initiiert. „Vor elf Jahren habe ich auf der Burg Lichtenberg geheiratet, dabei bin ich auf die Idee gekommen, hier ein Treffen zu organisieren“, berichtete er der RHEINPFALZ. Am Freitag reisten die Musiker an, danach haben sie sich drei Tage im Hufeisenturm der Burg zurückgezogen und geübt. Übernachtet wurde in der Jugendherberge. Außer Grosser waren Dudelsackspieler aus verschiedenen Regionen Deutschlands und dem Ausland dabei. Die weiteste Anreise hatte Willie McCallum aus Schottland. Er leitete zum achten Mal den Workshop. Laut Initiator Grosser können sie von McCallum viel lernen, denn er gehört zu den weltbesten Dudelsackspielern: „Willie ist eine lebende Legende, denn er hat schon mehrere Weltmeistertitel gewonnen.“ Beim Workshop ging es vor allem darum, das Solospiel zu verbessern. Höhepunkt des Treffens war das Konzert, bei dem mit McCallum und Grosser auch Susanne Klinger, Thomas Schalla, Bernd Mösle, Tim Lethen und Andreas Hambsch auftraten. Der Zuspruch ist von Jahr zu Jahr gewachsen: „Im ersten Jahr sind wir im Hufeisenturm vor gerade einmal zehn Zuhörern aufgetreten“, erinnert sich Grosser. In diesem Jahr habe man schon einigen Musikfreunde absagen müssen, denn sonst wäre der Konzertsaal überfüllt gewesen. Im Publikum war auch der Thallichtenberger Hans Fries, nach eigenen Worten war er schon beim ersten Konzert dabei gewesen und hat danach keines mehr verpasst. Es sei schon ein ergreifendes Gefühl, wenn die Musiker gemeinsam auftreten, sagte er. „Als die Dudelsackspieler beim ersten Konzert ,Amazing Grace’ spielten, sind mir die Tränen gekommen“, erinnerte er sich. Beim Auftritt am Samstagabend spielten die Musiker traditionelle Highlandmusik. Das Konzert begann mit einem gemeinsamen Stück. Anschließend spielten die Musiker jeweils solo, um am Ende wieder gemeinsam zu musizieren. Auch diesmal fehlte „Amazing Grace“ nicht. Weiterhin waren „Stothard the brave“, „Piobaireachd“, 6/8-Märsche, schottische Tanzlieder und sogenannte Hornpipe Jigs zu hören. Mit viel Applaus wurden die Musiker belohnt. Ob sich die Dudelsackspieler auch 2020 wieder auf Burg Lichtenberg treffen, steht noch nicht fest, denn die „Entscheidung fällt immer im Laufe des Jahres“, sagt Initiator Grosser. Er sei aber zuversichtlich.

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