Rheinpfalz Neue Werkstatt an der Meisterschule

Goldschmiede-Fachlehrer Matthias Bentner (Mitte) erklärt Besuchern die neuen Arbeitsplätze.
Goldschmiede-Fachlehrer Matthias Bentner (Mitte) erklärt Besuchern die neuen Arbeitsplätze.

In der Goldschmiedeabteilung der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern ist am Donnerstag eine neue Werkstatt zur Fassung und Gravur von Edelsteinen in Betrieb genommen worden.

An 17 Arbeitsplätzen werden Auszubildende des Goldschmiedehandwerks künftig mit Hilfe von Mikroskopen, Lupen und Druckluftwerkzeugen Edelsteine fassen und gravieren. Durch den Einsatz von Mikroskopen und pneumatischen Schneidwerkzeugen sollen den Auszubildenden Inhalte und Fertigkeiten ihres Handwerks noch besser und in kürzerer Zeit vermittelt werden. „Wir wollen uns verstärkt in Richtung Digitalisierung unseres Bildungsangebots entwickeln und Techniken wie CAD und 3-D-Druck als Ausbildungsinhalte anbieten“, so Schulleiter Eckhard Mielke. Die Berufe des Juwelenfassers und Graveurs seien wie andere Spezialisierungen zu Nischenberufen geworden. Über kurz oder lang werden sie wahrscheinlich als eigenständige Ausbildungsberufe verschwinden. Dadurch werde es für junge Menschen nur begrenzt möglich sein, diese Techniken zu erlernen. Trotzdem würden diese Techniken weiter gebraucht, da Schmuckstücke ohne Verzierung durch Edelsteine oder Gravuren kaum denkbar seien, betonte Mielke. Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirksverbands Pfalz, Träger der Meisterschule für Handwerker, bescheinigte der Bildungseinrichtung, mit dem neuen Unterrichtsraum einen weiteren großen Schritt in die Modernisierung des Ausbildungsangebots gemacht zu haben. Die Gesamtkosten von 80.000 Euro für die Einrichtung des neuen Lehrsaals konnten durch Eigenleistung der Meisterschule um ein Drittel gesenkt werden. So wurden beispielsweise die Arbeitstische komplett von der hauseigenen Schreinerei erstellt. Die Herstellung der Schneidwerkzeuge als Zubehör für die Graviergeräte wurde durch die Goldschmiedeabteilung vorgenommen. Verputz- und Malerarbeiten sowie Elektroarbeiten leisteten hauseigene Abteilungen.

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