Kreis Kusel Nach Start-Taumelei kaum mehr zu bremsen

Denkwürdige Partie: Am 14. Oktober standen sich der TuS Bedesbach-Patersbach und der SV Nanz-Dietschweiler erstmals nach 13 Jahr
Denkwürdige Partie: Am 14. Oktober standen sich der TuS Bedesbach-Patersbach und der SV Nanz-Dietschweiler erstmals nach 13 Jahren wieder in einem Meisterschaftsspiel gegenüber. Beide treffen sich gerne zu Vorbereitungsspielen, sind sich zweimal im Verbandspokal begegnet. Die letzte reguläre Liga-Partie aber datiert vom 4. September 2005 (damals Bezirksklasse, der SVN siegte zu Hause 5:0). Die Szene stammt aus dem Bezirksliga-Hinspiel (1:1) und zeigt (von links) die Bedesbacher Moritz Jung, Tim Alles und Christopher Steiger sowie Jonas Fehrentz (am Boden) und Eduard Deschtschenja vom SVN.

«BEDESBACH.» Start (wieder) verschlafen, dann jedoch rasch einigermaßen die Kurve gekriegt und schließlich fleißig Punkte eingeheimst: Teil eins der Saison verlief für Bezirksligist TuS Bedesbach-Patersbach wie ein Beschleunigungslauf mit steter Tempo-Steigerung von null auf annähernd hundert. Verdienter Lohn: Zur Winterpause hat die Truppe von Trainer Wolfgang Lang ihr Ticket für die kommende Bezirksliga-Runde praktisch schon sicher.

Was soll mit 30 Punkten nach 18 Spielen denn noch anbrennen? Obwohl das aufgeblähte Liga-Feld nicht weniger als 34 Begegnungen beschert: Dass noch so viele Punkte zu vergeben sind und mithin die im Keller rangelnden Mannschaften noch ordentlich aufpolstern können, davon profitiert auch der TuS. Während jene, die um den Verbleib zittern, nicht allesamt Serien starten können , ist kaum zu befürchten, dass die Glantaler aus verbleibenden zwölf Spielen nicht wenigstens noch einige Zähler zusammenklauben werden. Zumal ja die Vorstellungen seit Ende August genügend Mut machen sollten. Den Begriff „hochzufrieden“ benutzte Wolfgang Lang bislang selten bis gar nicht, wenn er seinen Gemütszustand in Sachen Fußball beschreiben sollte. Jetzt aber spricht der Coach plötzlich von besagter großer Zufriedenheit. Es wäre wohl auch schwierig, wie gewohnt weiter tiefzustapeln angesichts der stolzen Acht-Wochen-Bilanz: In der Zeit vom 7. Oktober bis zum 2. Dezember hat der TuS acht Partien absolviert – und dabei 19 Punkte erzielt. Sechs Siege und ein Unentschieden in acht Vergleichen, nur eine Niederlage: Das ist eine geradezu meisterliche Ausbeute. Dass es trotzdem nur für einen zweistelligen Tabellenrang reicht, hat zweierlei Gründe. Zum einen hinkt der TuS gegenüber der Konkurrenz um eine oder sogar zwei Partien hinterher. Das Spiel gegen Schopp war im Herbst bereits aufs Jahr 2019 verschoben worden. Und am 9. Dezember fiel der Saison-Ausklang gegen den SV Morlautern II buchstäblich ins Wasser. Gegen das weit abgeschlagene Schlusslicht hätte der TuS sein Polster mit ziemlicher Sicherheit noch um drei Punkte komfortabler ausgestattet. Zweiter Grund, der ein Eindringen in die Verfolgergruppe hinter dem SV Hermersberg verhindert hat: Wie schon kurz nach Langs Amtsantritt im August 2017, so ist „Bepa“ auch zu Beginn der zweiten Runde unter der Ägide des Steinwendeners nicht aus den Startlöchern gekommen. Nach vier Partien fand sich der TuS im Keller wieder, ein klägliches Pünktchen hatte sich bis dato auf dem Konto eingefunden. Erklären lässt sich das nicht – auch nicht aus Langs Sicht. Im Jahr zuvor war das noch einfacher gewesen: Damals hatte der TuS einen nervenaufreibenden Endspurt hinter sich, hatte im Frühling 2017 nur dank eines Kraftakts sein Überleben in der Liga gesichert. Diesem kräfte- und nervenzehrenden Spurt hatten müde Kicker noch zu Beginn der Folgesaison Tribut gezollt. Wichtig findet Wolfgang Lang, dass sein Team vor allem in den Vergleichen mit den ebenfalls ums Überleben kämpfenden Kontrahenten punktet. Das hat fast durchweg geklappt. Dreier wie gegen Vorjahres-Meister SC Weselberg sind denn auch nur willkommenes Zubrot, ein Sahnehäubchen, das die erledigten Pflichtaufgaben krönt. Einen Ausrutscher aber gab es: Waren die Start-Niederlagen (0:3 beim SV Hinterweidenthal und 0:2 gegen den TuS Steinbach) nicht unbedingt dicke Überraschungen, so schien die zweite Heimschlappe in Folge gegen Aufsteiger SV Gundersweiler schon ein Indiz dafür, dass der TuS vor einer ganz schweren Saison stehen könnte. Im Rückspiel allerdings hat der TuS dem starken Aufsteiger aus Gundersweiler ganz klar die Grenzen aufgezeigt. Mit 6:2 siegten die Glantaler kurz vor der Winterpause am Rand der Nordpfalz und zeigten dabei den Hausherren, dass die erste Pflichtspielbegegnung beider Teams für die Blau-Weißen nur als eine Art Ausrutscher zu werten ist. Man darf sich ja mal einen schlechten Tag leisten. Ein weiterer sollte allerdings folgen. Denn unter die danach fast durchweg starken Auftritte mogelte sich noch ein Ausrutscher: Ergebnistechnisch war die 0:4-Heimklatsche gegen den ambitionierten FV Rockenhausen Ende September ein Rückschritt, dabei hatte der TuS aber auch gegen den selbsternannten, indes schwächelnden Titelaspiranten nicht um vier Tore schlechter gespielt oder sich gar vorführen lassen. Auffällig: Der TuS – bis dato von Verletzungspech verschont – hat einmal mehr sein Gesicht kaum verändert. Zwar hat kein Spieler den Klub verlassen, doch hat sich etwa in Tim Ludwig, wie im Jahr zuvor Sebastian Koch, ein weiterer Stammspieler der ersten freiwillig in die zweite Mannschaft zurückgezogen. Und es hat kaum Neuzugänge gegeben. Einer indes hat sich hervorragend eingefunden: Der Jugend soeben entwachsen, hat sich der Steinwendener Moritz Jung auf Anhieb in die Stammelf gespielt. Auf einige Einsätze kann auch schon TuS-Nachwuchshoffnung Lasse Leyser verweisen. Der Offensivmann ist noch für die Junioren spielberechtigt.

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