Kusel Mammut lässt Nieselregen unwichtig werden

Dichtes Gedränge am Sonntagnachmittag auf der Burg.
Dichtes Gedränge am Sonntagnachmittag auf der Burg.

Zwar hatte sich der vorgezogene Sommer just zum Muttertag wieder verabschiedet, trotzdem war auf Burg Lichtenberg am Sonntag jede Menge los: Zum vierten Mal fand der jährliche Burgfrühling auf der größten Burgruine der Pfalz statt. Das bunte Programm zog trotz des Regens mehr Besucher an als erwartet.

„Natürlich haben wir mit weniger Leuten gerechnet. Aber dass sich nun doch rund 1800 Besucher auf den Weg zur Burg machten, freut uns“, sagt Sebastian Voigt, Leiter des Urweltmuseums Geoskop, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Die Veranstaltung organisierten die Kreisverwaltung Kusel, das Musikantenlandmuseum, das Urweltmuseum Geoskop und die Musikantenland-Jugendherberge. Bis 2013 hatten der Blumen- und Kräutermarkt zwei Wochen vor dem Internationalen Museumstag stattgefunden, woraufhin die Veranstalter beschlossen, beide Anlässe zu einer großen Veranstaltung, dem Burgfrühling, zu vereinen. Burg Lichtenberg hatte am Sonntag noch jede Menge mehr zu bieten als die ohnehin schon beeindruckende Ruine – von Wildkräuterwanderungen oder Führungen durch den Kräutergarten bis hin zu der Mammut-Sonderausstellung im Geoskop und der Kunstausstellung in der Jugendherberge. Über das ganze Gelände hinweg tönte am frühen Nachmittag Musik der Brassband „Men in Blue“ des Polizeiorchesters Rheinland-Pfalz. Bei Spezialitäten wie gegrilltem Ziegenkäse, Nudeln mit Salbeibutter oder den klassischen Würstchen im Weck nahmen sich die Besucher gerne eine Auszeit in der Unterburg. Trotz immer wieder einsetzenden Nieselregens füllten sich die Schauplätze, und zum Schutz vor dem Regen verweilten die Gäste eben in den Museumsräumen, dem Burgrestaurant oder der Kunstausstellung. Zahlreiche Blumen und Kräuter wurden auf dem Markt angeboten: von Thymian über Apfelminze bis hin zur Spinnenpflanze. Passend dazu wurden auch Kräuterkissen und -bücher angeboten. Und bei der Kräuterwanderung mit Kräuterpädagogin Vanessa Zürrlein war jede Menge Wissenswertes zu erfahren. Neu im Programm war diesmal Kabarettist Detlev Schönauer, der „Neues aus Jacques` Bistro“ berichtete. Später übernahm die Jazzband „Wings of Dixie“ die Bühne und begleitete die Besucher noch bis 18 Uhr durch den nassen Nachmittag. Besonders für die Kleinsten gab es jede Menge zu entdecken und erleben. So konnten die Kinder bei Künstlerin Sonja Denzer ihrer Kreativität mit Aquarellfarben freien Lauf lassen oder im Urweltmuseum Fossilien aus einem Gips-Sandgemisch auskratzen. „Die Fossil- und Edelsteinpräparation kommt immer gut an bei den Kindern. Manche kaufen sich sogar Gipslinge, um zu Hause weitere Fossilien auszugraben“, berichtet Voigt. Außerdem hatten die Kinder erstmals die Möglichkeit, Fußspuren von heimischen Wildtieren wie Dachs, Fuchs oder Reh zuzuordnen und diese dann in Plastilin zu drücken. So soll für das Beobachten in der Natur geworben werden. Wo so viele Kinder sind, darf auch RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager nicht fehlen. Und der freute sich, mit den Kindern Fotos zu machen. „Ich finde das Angebot hier toll, und meine Kinder wollten sowieso unbedingt mal das riesige Mammut hier im Museum sehen. Da stört uns das Wetter überhaupt nicht“, erzählte Kathrin Frenzel aus Gries, die mit ihren beiden kleinen Kindern den Burgfrühling besuchte. „Wir machen hier ein Quiz mit, bei dem man die Fragen nur mithilfe der Informationen im Museum lösen kann. Auf den Gewinner wartet dann ein Preis“, berichtete der 13-jährige Melvin Naumann, der sich mit seiner elfjährigen Schwester Helen die Infoschilder der Exponate ganz genau durchlas. In der Zehntscheune sind das Musikantenlandmuseum zur Geschichte der Westpfälzer Wandermusikanten untergebracht sowie das Naturkundemuseum. Dort spielten am Sonntagnachmittag unter anderem Schüler der Musikschule Kuseler Musikantenland. Auch hier durften die Mitmachaktionen für die Besucher nicht fehlen – Schminkzauberfee Sabrina Schäfer zauberte jedem Kind das gewünschte Motiv aufs Gesicht, und Luftballonkünstler Toni Balloni verschenkte Ballonschwerter oder -kronen. „Von unserer Seite steht dem Organisieren des Burgfrühlings im nächsten Jahr nichts entgegen. Hoffentlich dann mit etwas mehr Sonnenschein“, meinte denn auch der Geoskop-Leiter.

Fand ebenfalls den Weg auf die Burg: Nils Nager.
Fand ebenfalls den Weg auf die Burg: Nils Nager.
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