Kreis Kusel Laut, lauter, Jaguwar

Lieben es laut: Jaguwar.
Lieben es laut: Jaguwar.

Gleich drei Bands präsentierte der Schalander Kusel am Sonntagabend in seinem Bierkeller. Wie immer reihten sich diese Auftritte in das gewohnt abwechslungsreiche und hörenswerte Programm der Kuseler Musikkneipe.

Die erste Band des Abends könnte dem ein oder anderen Schalander-Besucher bereits bekannt gewesen sein; Vandermeer aus Trier, die auch schon bei „Willkommen im Dschungel“-Festival aufgetreten waren, eröffneten den Konzertabend. Die Lautstärke und Bühnenpräsenz der vier Musiker füllte auf jeden Fall den anfänglich noch wenig gefüllten Keller, was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat. Als zweite Band trat Patient, Patient aus Köln auf, deren tiefe und melancholische Post-Rock- und Shoegaze-Klänge das Publikum mehr und mehr begeisterten. Über das Konzert hinweg fanden sich immer mehr Besucher vor der Bühne ein und genossen die künstlerischen Darbietungen. Jaguwar, deren Bandmitglieder aus Dresden und Berlin kommen, haben für ihre 2018er Tour unter anderem bereits das Traumzeitfestival in Duisburg sowie das Reeperbahnfestival in Hamburg hinter sich gebracht und spielten am Tag vor Kusel in Köln. „Schon morgen werden wir in Paris sein“, erzählte Lemmy Fischer, Gitarrist und Sänger der Band. Die 2012 gegründete Band spielte zum ersten Mal im Schalander Kusel, passt aber musikalisch genau ins Bild. Sie spielten bereits bei der „South by Southwest“- Veranstaltung in Austen, Texas oder beim „Reverence Festival“ in Portugal. Sie lieben es, sich kreativ auszuleben und Texte zu schreiben. „Außerdem stelle ich auch zu oft fest, dass wir bei Festivals mit eine der einzigen Bands sind mit Frauenanteil. Emanzipation und Frauenrechte spielen bei uns in der Musik ebenfalls eine große Rolle“, erzählte Sängerin und Bassistin Uyemi Hessou im Gespräch mit der RHEINPFALZ. In der Konstellation vom Sonntagabend spielt die Band bereits seit 2014, als sie Christoph Krenkel als neuen Schlagzeuger dazugewann. Die Harmonie zwischen den Künstlern zeigte sich auch in ihrem Auftritt. Ihre Musikrichtung können sie selbst nicht eindeutig definieren, allerdings treffe es „Shoegaze“ und „Noise Pop“ wohl am besten. „Wir wollen einfach eingängig sein. Wir lieben die Lautstärke und kräftige Sounds“, erklärte Fischer. Damit versprach das Trio nicht zu viel – mit einer Leidenschaft und Lautstärke, die den Bierkeller des Schalanders füllte, performten die drei Musiker ihre Songs wie „Skeleton Feet“ oder „Lunatic“ aus ihrem neuen Album „Ringthing“. Begeistert vom Abend war auch Julian Kehrein-Seckler aus Lohnweiler:„Die Bands sind sehr gut und interessant. Vor allem aber was anderes im Vergleich zu der kommerziellen Musik hierzulande.“

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