Kusel Kusel: Tipps zum Umgang mit Kerzen und Lichterketten

Ein Kellerbrand wird bei Oberbrandmeister Kai Lehmann in Waldmohr jeden Morgen und jeden Abend vom LED-Feuerwehrmann gelöscht. G
Ein Kellerbrand wird bei Oberbrandmeister Kai Lehmann in Waldmohr jeden Morgen und jeden Abend vom LED-Feuerwehrmann gelöscht. Gerade bei Lichterketten mit langer Betriebsdauer sei geprüfte Qualität wichtig, betonen die Wehrleiter. Bei billiger Ware könne es eher zu einem Schmorbrand im Netzteil kommen.

Kerzenlicht, das eine gemütliche Atmosphäre schafft, gehört für die meisten Menschen zur Adventszeit und zu Weihnachten dazu. Mit der Behaglichkeit kann es jedoch schnell vorbei sein, wenn im Umgang mit Kerzen oder Lichterketten nicht genug Vorsicht an den Tag gelegt wird. Die Wehrleiter der drei Verbandsgemeinden des Landkreises Kusel mahnen zur Vorsicht.

Die gute Nachricht vorweg: Im gesamten Kreis gab es in den jüngst vergangenen Jahren keine größeren Brände zu Weihnachten, weil die Menschen verantwortungsvoll mit Kerzen umgehen, berichten die Wehrleiter. Heiko Dörr, der in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal die Wehr leitet, weiß: In seinem Beritt war in den vergangenen zehn Jahren an Weihnachten kein Einsatz nötig. Allgemein seien die Menschen gut aufgeklärt und sich der Gefahren bewusst, ist er überzeugt und betont: Der sachgemäße Umgang mit Kerzen, Lichterketten oder auch Wunderkerzen sei wichtig.

Brandgefahr steigt am Ende der Adventszeit

Er rät dazu, einen Feuerlöscher parat zu haben, sodass im schlimmsten Fall ein kleines Feuer eigenhändig gelöscht werden kann. Die Brandgefahr von Adventskränzen steige vor allem gegen Ende der Adventszeit, wenn die erste Kerze runtergebrannt und der Kranz schon recht trocken ist. Eine Gefahrenquelle seien auch defekte Lichterketten mit einem Kabelbruch. Am gefährlichsten sei jedoch ein unsachgemäßer Umgang mit Kerzen – leichtsinnig werde da mal eine Kerze vergessen zu löschen, und je trockener der Baum, desto größer ist die Brandgefahr. Da Dörrs Einschätzung nach jedoch rund 95 Prozent der Menschen Elektrokerzen am Baum haben, passiere so immer weniger. Oft unterschätzt würden Wunderkerzen, denn „auch ein paar Funken können ein paar zu viele sein“. Kinder sollten daher nicht ohne Aufsicht mit Wunderkerzen spielen, rät der Wehrleiter. Ähnlich bewertet auch der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein Markus Böhmer die Situation. Die Menschen seien heutzutage sehr gut aufgeklärt, sodass es kaum zu Einsätzen komme. Böhmer gehört seit 1984 der Feuerwehr an und hat noch keinen Einsatz wegen eines brennenden Adventskranzes gehabt. Da bei den meisten heute verkauften Kerzen der Docht in der Mitte ende, könnten sie nicht mehr ganz abbrennen, weiß er. Böhmer erinnert sich jedoch, dass in einem Ort im Nordkreis eine ältere Frau ihren Nachkommen vor etlichen Jahren im Januar einmal demonstrieren wollen, wie der Weihnachtsbaum früher mit Kerzen aussah – mit fatalen Folgen, denn der trockene Baum fing ruckzuck Feuer. Es seien mehrere Zimmer vom Brand und vor allem vom Rauch betroffen gewesen. Prinzipiell reiche es, mal kurz zur Toilette oder ans Telefon zu gehen und eine Kerze unbeaufsichtigt zu lassen, schon könne es passiert sein, mahnt der Wehrleiter.

Löscher in unmittelbarer Nähe haben

Um die Brandgefahr gering zu halten, sei es wichtig zu beachten, was man als Kind schon gelernt habe: Nicht mit Feuer spielen! Insgesamt sei die Verwendung von Kerzen am Baum stark zurückgegangen. Bei Lichterketten sei auf Prüfzeichen und den ordnungsgemäßen Zustand zu achten. Falls doch mal etwas schiefgehe, empfiehlt er Schaumlöscher zu nutzen, da sich die Spuren fast rückstandsfrei beseitigen ließen. Wichtig sei es, den Löscher in unmittelbarer Nähe zu haben, denn „wenn man ihn erst aus der Garage holen muss, ist die Sache meist schon gelaufen“. Der Jettenbacher Baum habe damals binnen zweier Minuten komplett gebrannt. Dass echte Kerzen am Baum wieder in Mode kommen, meint dagegen Jens Werner, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan. Wer als Nostalgiker nicht auf flackernde LED-Kerzen zurückgreifen möchte, sollte allerdings einiges beachten: Die Kerzen sollten ausreichend Abstand zu Zweigen haben, der Baum frisch geschlagen sein und immer gut gewässert werden. Aufgrund ätherischer Öle, die Tannen abgeben, ist im Brandfall sogar eine Stichflamme möglich, erklärt er. Kerzen sollten allgemein nicht aus den Augen gelassen werden, betont auch Werner. Recht häufig vergessen würden jene auf dem Kranz. Wer eine feuerfeste Unterlage habe, könne Glück haben und es gebe nur ein kleines Feuer, das von selbst ausgehe. Aber der Ruß im Raum sei dann ein Problem. Er rät davon ab, billige Lichterketten im Internet zu erstehen. Bei langen Betriebszeiten könnte es bei diesen eher zu einem Schmorbrand im Netzteil kommen. Sicherer sei es, auf geprüfte Produkte zu setzen. Für den Notfall hätten viele Menschen einen Eimer Wasser parat, weiß er. Wer auf einen Feuerlöscher setze, solle einen Schaum- oder Fettbrandlöscher nutzen, weil die Rückstände von Pulverlöschern schwer zu entfernen sind.

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