Kusel Kusel: Biotonne kostet im Jahr 36 Euro

Die Biotonne kommt kraft Gesetzes – und mit ihr kommen zusätzliche Gebühren.
Die Biotonne kommt kraft Gesetzes – und mit ihr kommen zusätzliche Gebühren.

Die Müllgebühren im Kreis Kusel werden im kommenden Jahr um rund 25 bis 34 Prozent steigen. In absoluten Zahlen bedeutet das eine Steigerung je nach Haushaltsgröße zwischen 38 und 80 Euro. Ein Teil davon ist der Einführung der Biotonne geschuldet; doch auch der übrige Abfallbetrieb wird teurer. Der Kreisausschuss hat gestern die Gebührensätze abgesegnet. Die endgültige Entscheidung trifft aber der Kreistag am 17. Oktober.

Der kurzen gestrigen Diskussion über die Abfallsatzung war eine längere Debatte in der Vorwoche im Umweltausschuss vorangegangen. Dort war kontrovers über die Verpflichtung der Ortsgemeinden diskutiert worden, illegal auf ihren Flächen abgelagerten Müll auf dem Schneeweiderhof abzugeben. Dort, wo es keine Gemeindearbeiter gebe, seien dann die Ortsbürgermeister verpflichtet, den Müll auf die Kreisdeponie zu bringen – und das zu ihren Arbeitszeiten, weil die Deponie am Feierabend der Ortsbürgermeister auch geschlossen sei. Das sei auch angesichts des zum Teil weiten Anfahrtswege nicht zumutbar, hatte Helge Schwab argumentiert. Konsequenz: In der neuen Satzung steht eine Passage, wonach der Landkreis weitere Anlaufstellen für diesen Müll einrichtet, um zumindest den Anfahrtsweg zu verringern. Wo und wie viele diese sein werden, soll noch festgelegt werden. Landrat Otto Rubly betonte gestern, es sei nicht möglich gewesen, bei den anderen Müllfraktionen Kosten zu sparen, um die zusätzlichen Kosten für die Biotonne zu kompensieren. Deren Kosten kämen folglich obendrauf. Tatsächlich habe man sogar die Gebühren für die anderen Abfallfraktionen erhöhen müssen, die – von einem leichten Auf und Ab vor einigen Jahren – im Prinzip seit 1994 unverändert seien. Bei der Biotonne, die künftig mit 36 Euro pro Haushalt und Jahr zu Buche schlägt, habe man Glück gehabt, dass man von einem im Kreisgebiet ansässigen Entsorger – gemeint ist die Firma Preis – ein solch günstiges Angebot bekommen habe. Die Fraktionen sahen gestern keinen Diskussionsbedarf. Einzig die Vertreter der SPD enthielten sich, weil sie sich erst mit ihrer Kreistagsfraktion besprechen wollen.

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