Rheinpfalz Kaiserslautern: Uni-Professoren unterstützen Unterschriftenaktion

Am Mittwoch vor der Mensa: Professor Gereon Niedner-Schatteburg ruft zur Unterschriftenaktion auf.  Foto: VIEW
Am Mittwoch vor der Mensa: Professor Gereon Niedner-Schatteburg ruft zur Unterschriftenaktion auf.

Der Protest geht weiter: Am Mittwochmittag haben Professoren vor der Mensa der Technischen Uni (TU) Kaiserslautern die von Studenten gestartete Unterschriftenaktion gegen eine Zwangsfusion mit dem Universitätsstandort Landau unterstützt. Der Zuspruch war groß.

Die Professoren Rolf Diller und Gereon Niedner-Schatteburg tragen Armbinden mit der Aufschrift „TUK wehrt sich“. Mit einer eigens gebastelten Flüstertüte fordern sie die Mensagänger, Mitarbeiter wie Studierende, dazu auf, mit einer Unterschrift ein Zeichen zu setzen.

Rolf Diller sagt im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Wir wollen mitbestimmen, anders funktioniert Demokratie nicht.“ Niedner-Schatteburg tut kund: „Wir fordern den Minister auf, die TU in der gegenwärtigen Form zu erhalten.“ Niemand in Kaiserslautern habe etwas gegen Landau, aber die TU dürfe keinen Schaden nehmen. Unter den gegenwärtigen Vorzeichen sei eine Fusion nicht akzeptabel.

Immer wieder bleiben Studenten stehen, suchen das Gespräch. Vielen ist nicht so richtig klar, was derzeit auf dem Spiel steht. Es ist Klausurenphase, da haben sie andere Sorgen. Ein Maschinenbau-Student sieht Risiken: „Es spricht ja prinzipiell nichts gegen eine Zusammenführung. Aber wir sollten uns halt nichts aufzwingen lassen.“ Die Technische Universität Kaiserslautern habe sich international einen Namen gemacht, sei sehr etabliert. Deshalb sei es nicht nachvollziehbar, warum die Landesregierung ein gut funktionierendes System umwerfen wolle.

Marc Prosenc, Geschäftsführer eines Sonderforschungsbereichs, drückt es so aus: „Wir haben uns Erfolge hart erarbeitet, ebenso die Drittmittel. Daran darf sich nichts ändern.“ Eine Zusammenführung von Hochschulstandorten müsse Sinn ergeben.

Der Frust sitzt tief

Zuspruch gibt es von vielen Seiten. Professor Volker Schünemann, Physik, sagt, er sei enttäuscht von der Landesregierung und auch frustriert. Deshalb unterstütze er die Aktion aus vollem Herzen. Sein Kollege, der Verfahrenstechniker Roland Ulber, Leiter des Zentrums für Lehrerbildung, sieht es ähnlich. „Unsere Qualitätsansprüche dürfen nicht durch Vorgaben von oben beeinflusst werden.“ Die Lehrerausbildung, so fordert der Professor, müsse in vollem Umfang an der TU erhalten bleiben. Die Standorte in Rheinland-Pfalz hätten alle eigene Schwerpunkte, die gelte es zu erhalten und auszubauen. „Dafür braucht man aber viel Geld.“ Das sehe die Landesregierung offenbar anders.

Vorstellbar, das ist immer wieder zu hören, sei ein Hochschulverbund, mit getrennten Haushalten. Zu vernehmen ist auf dem Campus, dass es Stimmen gibt, die dafür plädieren, das 50. Jubiläum der TU im Jahr 2020 abzusagen.

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