Kusel Juwi wildert bei geplantem Solarpark an A62

Blick über Quirnbach zur Autobahn. Entlang der A 62 soll der Solarpark entstehen.
Blick über Quirnbach zur Autobahn. Entlang der A 62 soll der Solarpark entstehen.

Hüffler/Quirnbach/Rehweiler: Wörrstadter Firma versucht offenbar, sich Grundstücke zu sichern, die der Projektplaner braucht

Der geplante Solarpark entlang der A62 erhält eine ganz neue Dynamik. Denn die Wörrstadter Firma Juwi versucht derzeit nach RHEINPFALZ-Informationen, sich mit deutlich höheren Preisangeboten Grundstücke zu sichern, die der eigentliche Projektbetreiber, die Leipziger Energiegesellschaft mbH, für die ohnedies umstrittene Umsetzung braucht. Und: Inzwischen gibt es noch einen dritten Interessenten.

Körbel: "Hinter unserem Rücken"

Die Ortsbürgermeister der drei Gemeinden Hüffler, Quirnbach und Rehweiler, auf deren Gemarkung der Solarpark entstehen soll, sind, gelinde gesagt, ziemlich stinkig. Denn auch sie haben nur durch Zufall erfahren, dass Juwi-Repräsentanten derzeit versuchen, sich Grundstücke in jenem Areal zu sichern, das die Leipziger mit Geschäftsführer Danny Wehnert für ihr Großprojekt braucht. „Da hätte man wenigstens mal mit uns Kontakt aufnehmen können, statt das hinter unserem Rücken zu machen“, bringt Quirnbachs Steffi Körbel die Stimmung unter den Ortsbürgermeistern auf den Punkt. Wehnert hatte unter anderem bei einer Informationsveranstaltung im Januar für sein Projekt geworben, bei dem auf maximal 165 Hektar Solaranlagen entstehen sollen. Dort hatte sich auch erheblicher Widerstand gegen das Projekt gezeigt. Direkt an die Grundstückseigentümer ist er noch nicht herangetreten. Er hat den drei Ortsbürgermeistern den Vertrag zukommen lassen, den er mit den Eigentümern abschließen möchte, um deren Grundstücke zu nutzen. Diese lassen das Werk derzeit vom Städte- und Gemeindebund prüfen. Gibt’s das Ja der Kommunalpolitik, dann will Wehnert an die Eigentümer herantreten, um sich die Nutzung für die Solaranlage gestatten zu lassen.

Was hat Juwi vor?

Das aber tun nach RHEINPFALZ-Informationen bereits Vertreter von Juwi. Und zwar mit deutlich höheren Summen als die Leipziger, wie ein Juwi-Vorvertrag zeigt, der der RHEINPFALZ vorliegt. Der läuft über fünf Jahre, zudem hätte Juwi dann noch eine einseitige Option auf weitere zwei Jahre. Pro Hektar will Juwi 2100 Euro bezahlen. Wehnert will nach RHEINPFALZ-Informationen 1500 Euro anbieten, weil er unter anderem auch den Bürgerstrom einpreisen muss, der den Einwohnern Strom ermöglicht, der um zehn Prozent billiger ist als der Normalpreis. Ob Juwi Ähnliches vorhat, ist nicht bekannt. Der Pressesprecher der Firma war gestern nicht erreichbar. Auch die Juwi-Ziele sind damit unklar – ob Juwi tatsächlich das gesamte Projekt übernehmen oder sich neuralgische Grundstücke sichern will, um einen Leipziger Alleingang zu verhindern und sich zu beteiligen.

Dritter Bewerber für Solarpark

Fakt ist: Nur wer über die Grundstücke verfügt, kann überhaupt erst eine Bauvoranfrage an die Gemeinden richten, damit diese prüfen, ob das Projekt baurechtlich zulässig ist. Bislang war Juwi nach RHEINPFALZ-Informationen bei keinem der aufgesuchten Eigentümer erfolgreich. Um die Angelegenheit noch unübersichtlicher zu machen, kommt nach RHEINPFALZ-Informationen noch ein dritter Bewerber ins Spiel für den Solarpark. Die Firma Trianel in Kelkheim/Taunus, eine Kooperationsgesellschaft von 58 kommunalen Energieversorgern aus Deutschland und drei Nachbarländern, bekundet inzwischen auch Interesse.

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