Kusel Jettenbach: Tierheimbetreiber wünscht Ausbau um fünf Plätze

Bereits in den ersten zwei Monaten dieses Jahres konnte das Tierheim des Landkreises auf dem Gangelbornerhof bei Jettenbach, das vom CJD Wolfstein betrieben wird, sechs Katzen und drei Hunde vermitteln. Im Jahr 2017 vermittelte das Tierheim 72 Katzen, elf Hunde sowie sechs Heimtiere und konnte fünf entlaufene Tiere ihren Besitzern zurückbringen.

„Unsere Vermittlung der Tiere läuft hauptsächlich über das soziale Netzwerk Facebook. Wir fotografieren die Tiere und schreiben einen kleinen Bericht über sie. Dieser wird auch immer individueller, je länger die Tiere bei uns sind“, erklärt Raphaela Sander, Tierwirtschaftsmeisterin und seit 2016 Leiterin des Tierheims. Sie macht deutlich, dass eine Vermittlung nicht einfach nur ein Abgeben des Tieres sei: „Bei uns müssen beispielsweise die Leute, die sich für einen Hund interessieren, erstmal mit ihm Gassi gehen, damit wir sehen können, ob die Chemie stimmt. Ist das der Fall, führen wir Platzkontrollen durch; überprüfen also, ob die Räumlichkeiten der Interessenten ausreichen für die Aufnahme des Tieres. Wenn wir guten Gewissens sind, dass es passt, gibt es einen Probetermin, bei dem das Tier mit in die Wohnung genommen wird. In der Regel bleibt es dann auch dort.“ Momentan kostet die Vermittlung eines kastrierten Hundes Gebühren von 250 Euro an und für unkastrierte Vierbeiner 200 Euro. Alle Hunde sind bereits geimpft, gechipt, entwurmt und gegen Außenparasiten behandelt. Die Gebühr für eine Katze beläuft sich auf 130 Euro – auch sie ist geimpft, zur Wiedererkennung gechipt, entwurmt, kastriert, gegen Parasiten behandelt und auf FIP/FIV und Leukose getestet. Für Heimtiere fallen Gebühren in Höhe von 25 Euro an.

Neun Hunde, vier Katzen und 13 Kaninche

Momentan beherbergt das Tierheim neun Hunde, vier Katzen und 13 Kaninchen – an Platz mangele es momentan also noch nicht, was nicht immer der Fall sei. Oftmals ändere sich die Anzahl an Tieren innerhalb von wenigen Stunden. Sander berichtet von einer Rekordwelle, in der mehr als 30 Katzen zu versorgen waren. Auch für Hunde reiche der Raum oft nicht aus, vor allem in den Wintermonaten, wenn das Sommerhaus nicht zur Verfügung stehe. „Sobald der Tierschutzverein Fundtiere zu uns bringt, müssen wir diese auch aufnehmen. Deshalb wünschen wir uns für die Zukunft eine Erweiterung der räumlichen Ausstattung um mindestens fünf weitere Winterplätze“, sind sich Andreas Form, Vertreter der CJD-Gesamtleitung, der Wolfsteiner CJD-Leiter Harald Luft und Raphaela Sander einig. Weiterhin berichtet Sander über die Unterstützung durch die Futterspendenboxen im Wolfsteiner und Kuseler Wasgau-Markt sowie über den Spendenhund in Glan-Münchweiler: „Wir sind sehr dankbar für diese Kooperation und hoffen natürlich, auch in weiteren Märkten eine solch tolle Möglichkeit zum Wohl der Tiere zu bekommen.“ In diesem Zusammenhang betont Sander die Wichtigkeit von Nassfutter-Spenden, denn Trockenfutter vertrage nicht jedes Tier. Momentan bestehe das Team der Einrichtung aus vier festen Mitarbeitern, neben denen 15 ehrenamtliche Gassigänger und einige Schulpraktikanten zum angenehmen Arbeitsklima beitrügen. „Ohne Teamarbeit geht`s nicht“, sagt Sander. Es gibt dort auch die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Tierpfleger zu absolvieren. „In den sechs Jahren, in denen das Tierheim besteht, hat sich sehr viel getan. Wir sind der Kreisverwaltung dankbar, dass sie diese Einrichtung etabliert hat, die immer professioneller wird. Wir stolz, dass das CJD mit dem Betrieb beauftragt wurde und junge Menschen an das Berufsbild des Tierpflegers ranführen und abwechslungsreiche Tätigkeiten für benachteiligte Menschen bieten kann“, erklärt Form im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Info

Öffnungszeiten: dienstags, mittwochs, freitags 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr, samstags und sonntags 14 Uhr bis 16 Uhr. Montags und donnerstags für Besucher geschlossen. Feiertags geöffnet von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Heiligabend und Silvester geschlossen.