Kreis Kusel In ihr klingen die Lieder

Gab ihr Geburtstagskonzert vor fast leeren Bänken: Sopranistin Daniela Schick, die vom Pianisten Heribert Molitor begleitet wurd
Gab ihr Geburtstagskonzert vor fast leeren Bänken: Sopranistin Daniela Schick, die vom Pianisten Heribert Molitor begleitet wurde.

Unter dem Motto „In mir klingt ein Lied“ gestalteten Daniela Schick (Sopran) und Heribert Molitor (Klavier) in der Reihe „Stunde der Kirchenmusik“ in der evangelischen Stadtkirche in Kusel einen wunderschönen Konzertabend. Obwohl die beiden Musiker durch ihre langjährige, rege Konzerttätigkeit in Kusel und Umgebung keine Unbekannten sind, blieben die Stühle bis auf wenige Besucher leer.

Ohne auch nur den Hauch einer Enttäuschung zu zeigen, brachte Daniela Schick gleich zu Beginn ihres mehr als einstündigen Liederabends, den sie zu ihrem 60. Geburtstag an diesem Tag dem Publikum schenkte, Alessandro Stradellas „Sei miei sospiri“ ebenso wunderbar zum Klingen wie die aus Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ stammende Arie „Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler“. Und bei Mozarts „Veilchen“ wie auch Schuberts „Frühlingsglaube“ schien sie den Frühling förmlich herbeizusingen. Die Saarländerin überzeugte nicht nur mit einem klangschönen, höhensicheren Sopran, sie überraschte auch mit ihrem Humor: Bevor ihre fulminante Stimme aus Antonin Dvoraks „Rusalka“ das „Lied an den Mond“ erklang, gab’s – süffisant schmunzelnd – einen kleinen, literarischen Einblick in Loriots „Opernführer“. Leider ging Loriots Bonmot mit der Erkenntnis, dass Männer und Frauen einfach nicht zusammenpassen, etwas im Nachhall der Kirchenakustik unter. Für Daniela Schick ist es nach eigenem Bekunden ein Wunsch gewesen, den sie sich erfüllen wollte, für die Zuhörer war’s ein wahrer Ohrenschmaus, als Giacomo Puccinis Arien „Signore, ascolta“ und „Tu che di gel sei cinta“ aus dem „Turandot“ im Gotteshaus erschallten. Eine Freude auch, als Operettenklänge von Leid und Lust schmachtend im Dreivierteltakt den Zigan aufforderten, auf seiner Geige zu spielen. Von Robert Stolz „Venus in Seide“ ging es hinüber zu Rudolfs Sieczynskis „Wien, du Stadt meiner Träume“. Bevor, frei nach Frédéric Chopins Etüde E-Dur Op. 10 Nr. 3 mit „In mir klingt ein Lied“ das kurzweilige Konzert ausklang, erfreute die Sopranistin ihre Gäste mit einem kleinen Potpourri aus dem Musical „Mary Poppins“. Mit Brahms’ Wiegenlied „Guten Abend, gute Nacht, sagte Daniela Schick zusammen Heribert Molitor adieu Kusel. Mit gerade mal 21 Jahren bekam die Daniela Schick 1979 in Hof ihr erstes Engagement. Von 1981 bis 1989 sang sie dann mit großem Erfolg am Pfalztheater. Seit fast 30 Jahren ist die Sopranistin, Klavierlehrerin und Gesangspädagogin als freischaffende Künstlerin tätig. 1982 erhielt die in Dudweiler geborene Opernsängerin den ersten Preis des Vereins Deutscher Musikkritiker, verbunden mit einem Meisterkurs bei Erika Köth.

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