Rheinpfalz Hirschhorn: Nach Ende der B-270-Baustelle im Sommer nimmt Ortsbürgermeisterin ihren Hut

Beate Rudat  Archivfoto: View
Beate Rudat Archivfoto: View

Wenn der Ausbau der Ortsdurchfahrt Hirschhorn im Sommer nach drei Jahren Bauzeit endlich beendet ist, wird Ortsbürgermeisterin Beate Rudat ihren Hut nehmen. „Dann höre ich definitiv auf“, sagt die FWG-Politikerin, die der 800-Einwohner-Gemeinde im Lautertal seit Mai nur noch kommissarisch vorsteht.

Ihr Amt aufgeben, das wollte Rudat schon länger. Doch bei der Kommunalwahl und auch später im Gemeinderat fand sich partout kein Bewerber, der als ihr Nachfolger kandidieren wollte. Also blieb Beate Rudat weiter auf dem Posten, der wegen der Dauerbaustelle wahrlich nicht immer leicht war: Immer wieder musste sie sich seit Baubeginn 2017 die Klagen von genervten Bürgern und Pendlern anhören. Auch sonst lief nicht alles so, wie es sich die resolute Ortschefin für ihre Gemeinde gewünscht hatte.

„Was die Baustelle angeht, ist nun alles im grünen Bereich“, freut sich die 66-Jährige, dass ein Ende in Sicht ist und die Bauarbeiten vor den Sommerferien abgeschlossen werden können. „Das haut hin. Das muss hinhauen!“, sagt sie entschieden. Denn vom Ende der Bauarbeiten hängt die Umsetzung eines weiteren Projekts ab, das Rudat seit Jahren verfolgt: der barrierefreie Ausbau des Bahnhaltepunkts Hirschhorn. Damit an der Station gearbeitet werden kann, muss die B 270 wieder frei befahrbar sein.

Das war schon einmal der Fall: im Sommer 2018. Die Vollsperrung auf der B 270 wurde damals für die Bauarbeiten an der Lautertalbahn aufgehoben – doch es geschah nichts, da die Bahn AG zu spät ausgeschrieben hatte und keine Firma für den Ausbau fand. „Jetzt gibt es neun Bewerber“, gibt Rudat wieder, was der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr mitgeteilt habe. „Man hat mir signalisiert, dass in den Sommerferien der Ausbau des Bahnhaltepunkts kommt.“

Baustelle wohl bis zu Ferien fertig

Die Dauerbaustelle auf der B 270 wird dem Projekt wohl auch keinen Strich durch die Rechnung machen: „Wir gehen derzeit fest davon aus, dass die Fertigstellung bis zu den Sommerferien 2020 gelingt“, sagt auf Anfrage Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität Kaiserslautern.

Optimistisch blickt auch Beate Rudat ins neue Jahr: „Wir hatten so viele schlechte Jahre, jetzt könnte doch mal ein gutes kommen!“, sagt sie und hofft, dass 2020 nicht nur der Straßen- und Bahnsteigausbau beendet wird, sondern auch ihre dritte Baustelle – die kommunalen Finanzen – zu einem positiven Ende kommt. „Neben Gesundheit wünsche ich mir für 2020 vor allem, dass wir die Klagen gegen die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg und den Landkreis Kaiserslautern wegen der Höhe der Umlagen gewinnen!“

Die Erfolgsaussichten schätzt sie als nicht schlecht ein, nachdem das Oberverwaltungsgericht (OVG) Koblenz die Berufungen gegen die abschlägigen Urteile der ersten Instanz zugelassen hat. Wie das OVG auf Anfrage mitteilt, steht noch kein Verhandlungstermin fest, aber Rudat hofft, dass bald über die Hirschhorner Finanzen entschieden wird. „Wenn wir dort gewinnen würden, wäre das bombig“, sagt sie, „denn dann hätte ich auch diese Aufgabe abgehakt, bevor ich als Ortsbürgermeisterin aufhöre.“

Ein Nachfolger wird gerade „gebacken“

Aber wer soll sich nach ihrem Abschied für die Hirschhorner Interessen einsetzen? Haben sich denn inzwischen potenzielle Nachfolger gefunden? „Sie werden im Moment gerade gebacken“, scherzt Beate Rudat und ist auch hier zuversichtlich, „dass mein Rezept am Aufgehen ist“.

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