Kreis Kusel Glückstreffer auf den letzten Drücker

Wieder geklärt: Jens Ludwig (blaues Trikot) war gestern stärkster Spieler bei „Bepa“ II. Die Aktion beobachten (von links) Pasca
Wieder geklärt: Jens Ludwig (blaues Trikot) war gestern stärkster Spieler bei »Bepa« II. Die Aktion beobachten (von links) Pascal Müller, Philipp Allmann, Christian Längler, Benjamin Borger, Timo Müller und Daniel Wolff.

«NEUNKIRCHEN.» Das Kopf-an-Kopf-Rennen bleibt offen, die Titelaspiranten der C-Klasse Nord weiterhin ungeschlagen: Mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden trennten sich gestern im Spitzenspiel die SG Mühlbach-Neunkirchen und der TuS Bedesbach-Patersbach II. Die weitgehend langatmige Partie gewann gegen Ende immens an Spannung. Die Hausherren gingen kurz vor Schluss erst in Führung, die Gäste glichen in der Nachspielzeit aus.

Ein Glückstreffer auf den wirklich allerletzten Drücker hat den Gästen einen in der Schlussabrechnung womöglich immens wichtigen Punkt gerettet. Absicht? „Natürlich nicht“, gab Christopher Koch kurz nach dem Abpfiff grinsend zu. Der Innenverteidiger war über rechts nach vorn geprescht und hatte die Kugel knapp vor Strafraumgrenze nach innen befördern wollen, auf dass vielleicht noch ein Mitspieler was ausrichten kann. Die Kugel aber flog hoch Richtung Tor, ging unversehens in den Sinkflug und prallte vom langen Pfosten ins Tor. Da sah der sonst so souverän auftretende Sven Weisenstein zwar uralt aus. Doch konnte der Keeper der SG nichts ausrichten gegen Kochs derart verunglückte Flanke. Als der Ball hinter der Linie aufkam, Weisenstein noch eine gute halbe Minute völlig bedient auf dem Rücken liegen blieb, da lief bereits die Nachspielzeit. „Das war natürlich Glück“, räumte auch Jens Schröck offen ein. „Heute hatten wir das Glück, das die Mühlbacher im Hinspiel hatten“, konstatierte der Coach der Gäste. Sein Pendant Timo Müller nickte zustimmend: „Ganz genau.“ Wobei Müller den Ausgleich schnell verdaut hatte: „Wir bleiben mit zwei Punkten vorn, insofern ist das in Ordnung“, sagte der Spielertrainer und Abwehrchef, der mit seiner Truppe der neuen Spielgemeinschaft weiterhin auf Titelkurs steuert. Ums Haar hätten die Hausherren die Gäste distanziert und somit noch zuversichtlicher ins anstehende Spitzenspiel Nummer zwei gegen den Tabellendritten SGV Elschbach gehen können. Denn als die SG in Front ging, hätte wohl kein Beobachter aus den wahrlich stattlichen Zuschauerreihen mehr allzu viel auf die Bedesbach-Patersbacher Reserve gegeben. „Wir hatten gegen Ende keine Kraft mehr“, legte Schröck den Finger in die Wunde. „Geht ja auch im Training keiner bei“, sprach auch TuS-Vereinschef Andreas Leyser Klartext. Er hatte die C-Klassen-Spitzenpartie dem Gastspiel der Bezirksliga-Truppe in Obernheim-Kirchenarnbach vorgezogen, konnte aber ebenfalls nur mit dem Ergebnis zufrieden sein. Denn Hälfte zwei ging klar an Timo Müllers Mannschaft. Symptomatisch zwei Szenen in der 53. Minute: Da ließ auf der einen Seite der agile Mittelfeldakteur Maurice Hemm einen Knaller los, bei dem Felix Niebergall im TuS-Gehäuse schon echt gefordert war. Im Gegenzug hingegen verzog TuS-Rechtsaußen Jan Börtzler geradezu kläglich, setzte aus ähnlicher Position auf der Gegenseite die Kugel weit neben den Kasten. Schlussmann Niebergall war weiter gefordert, avancierte neben dem überragenden Abwehrchef Jens Ludwig zum besten Akteur seiner Farben. So kratzte er in Minute 75 einen gefährlichen Freistoß vom Pfosten weg, den Mühlbachs Bester – Christian Breitkreuz – abgefeuert hatte. Keine Minute war vergangen, als Hemm nach Zuspiel Jan Schöfers (Vorbereitung: Musterpass Breitkreuz) erneut in Niebergall seinen Meister fand. Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit aber passierte es: Hemm drang halbrechts in den Strafraum vor, wollte nach innen servieren, der Ball wurde jedoch geblockt. Also ein neuer Versuch. Diesmal fand Hemms Ball einen Abnehmer. Der zur Halbzeit gekommene Schöfer lochte aus kurzer Distanz ein. In Halbzeit eins hatten die Hausherren ebenfalls die klareren Chancen verzeichnen können. Immerhin waren die „Bepas“ da noch ein ums andere Mal vorm gegnerischen Tor aufgetaucht. In Halbzeit zwei hingegen bot sich den Bedesbachern eigentlich keine echte Torgelegenheit mehr. Umso glücklicher der Zufallstreffer. Auf Zufall und Stückwerk basierten überhaupt so einige Aktionen, was sicherlich auch an einem höchst problematischen Untergrund lag. Allein mit dem tiefen Platz aber lässt sich die hohe Fehlpassquote auf beiden Seiten nicht erklären. Dürftig, die gestrige Darbietung. Das können beide besser. So spielten sie SG Mühlbach-Neunkirchen: Sven Weisenstein – Lars Müller, Timo Müller, Breitkreuz, Sieche – Haas, Borger (73. Heymann) – Kahrau (46. Schöfer, 87. Borger), Hemm, Wolff – Stroh TuS Bedesbach-Patersbach II: Niebergall – Schwarz, Christopher Koch, Jens Ludwig, Allmann (70. Hebel) – Klinck, Pascal Müller – Börtzler, Blinn, Marius Hebel (27. André Graff) – Längler (73. Schneider, 89. Simon) Tore: 1:0 Schöfer (86.), 1:1 Christopher Koch (90.+1) – Gelbe Karte: – - Längler – Beste Spieler: Breitkreuz, Hemm – Jens Ludwig, Niebergall – Zuschauer: 163 – Schiedsrichter: Simbt (St. Wendel).

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