Kreis Kusel „Es wird wohl eher ein Kampfspiel“

Peilt mit der neuen SG Mühlbach-Neunkirchen auf Anhieb den Titel an: Trainer Dirk Müller.
Peilt mit der neuen SG Mühlbach-Neunkirchen auf Anhieb den Titel an: Trainer Dirk Müller.

«NEUNKIRCHEN». Kassiert eins der zwei bislang ungeschlagenen Teams die erste Niederlage der Saison? Es wäre schon eine Art Vorentscheidung in der C-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord. Das Top-Spiel der Liga ist es ohnehin, das da morgen, Sonntag, auf dem Potzberg steigt: Spitzenreiter gegen Tabellenzweiten heißt es, wenn die SG Neunkirchen-Mühlbach auf den TuS Bedesbach-Patersbach II trifft. Anstoß ist um 15 Uhr in Neunkirchen.

Ums Haar hätte es die morgigen Hausherren im Hinspiel schon erwischt: 0:2 lagen die Kombinierten von Glan und Potzberg bei der Bezirksliga-Reserve der „Bepas“ zurück. Pausenpfiff. Trainer Dirk Müller ist ziemlich sauer. „Ich hab“ den Spielern klar gesagt: Die Leistung in der ersten Halbzeit, die war das Resultat von Angst. Und sonst nix“, blickt der spielende Coach der SG zurück. Und er forderte von seinen Mitspielern nur eins: „Sie sollten doch bitteschön mal das zeigen, was sie können.“ Kaum war die Partie angepfiffen, fiel der dritte Treffer. 0:3 in Minute 47 – in aller Regel ein Genickschlag, von dem sich kaum mehr eine Mannschaft erholt. Urplötzlich aber beherzigte das Team, was sein Trainer gepredigt hatte. „Da hat sich gezeigt, was eine Mannschaft ausmacht“, freut sich Müller über die Antwort seiner Truppe. Die spielte fortan wie ausgewechselt, holte auf – und schaffte, obwohl zwischenzeitlich mit Gelb-Rot dezimiert, tatsächlich noch den Ausgleich. Das 3:3 war ein Sieg der Moral. „Fußball ist eben doch Kopfsache, die Einstellung entscheidet“, sagt der Abwehrchef – und baut darauf, dass auch morgen die Einstellung wieder stimmt. Am Mittwochabend hat er in Bedesbach spioniert, wo der Gegner eines seiner rar gesäten Testspiele absolviert hat. Beim 2:4 des TuS II gegen VfR Baumholder II hat Müller allerdings „wohl nicht die Mannschaft gesehen, die morgen kommt“: So hat etwa Top-Torjäger Sebastian Koch (13 Saisontreffer) nicht mitgemischt, war auch Jan Börtzler nicht dabei. Mal sehen, welche Elf morgen aufläuft. „Wir nehmen es aber, wie es kommt, was bleibt uns übrig“, sagt Müller. Je nachdem, wie die Partie läuft, könnte sich der Coach auch mit einem Remis anfreunden. „Dann hätten wir die Distanz gewahrt“, sagt der Spielertrainer mit Blick auf zwei Punkte Vorsprung. Dass die SG zwei Zähler mehr hat, liegt daran, dass der TuS im letzten Spiel des alten Jahres gegen die SGV Elschbach „nur“ unentschieden gespielt hat. Die Elschbacher sind der einzige Verfolger der Spitzenteams. Eigentlich ist es ein Trio, dass da ganz oben in der Nordstaffel der C-Klasse seine Runden dreht. Mithin hat der TuS zwei seiner bislang zwölf Spiele nicht gewonnen, die SG nur das eine – eben das direkte Aufeinandertreffen. Nun sieht der Spielplan vor, dass das Potzberg-Team direkt nach dem Spitzenderby einen weiteren Brocken vor der Brust hat: Am nächsten Wochenende fährt die SG nach Elschbach. „Die haben wir jetzt schon hinter uns gebracht“, ist Jens Schröck froh, mit Elschbach nicht mehr die Klingen kreuzen zu müssen. Klar, dass der Coach des TuS auch darauf hofft, die SG könnte in Elschbach noch Federn lassen. Schröck freut sich auf die Partie, die „ja früher mal ein Klassiker war“, sagt der Coach in Anspielung auf frühere Duelle zwischen dem TuS Mühlbach und dem TuS Bedesbach-Patersbach zu glorreicheren Zeiten. „Jetzt ist es halt ein kleiner Klassiker“, scherzt Schröck, der nicht eben ein fußballerisches Feuerwerk erwartet. „Es wird wohl eher ein Kampfspiel“ – eins, das auf tiefem Boden den Spielern einiges abverlangen wird. „Es wird wohl auch ein knappes Ergebnis werden.“ Dass es morgen überhaupt zu dieser Konstellation kommt, überrascht Schröck selbst. „Das war ja überhaupt nicht abzusehen, das hat keiner erwartet“, wundert er sich darüber, wie gut die Runde bislang gelaufen ist. „Ich muss den Hut vor der Mannschaft ziehen“, sagt Schröck, der eine prima Mischung aus vielversprechenden Nachwuchsspielern und Routiniers wie Koch und Florian Fritz sieht, Pascal Müller und Nils Klinck als weitere erfahrene Korsettstangen im Gefüge weiß. Fritz wird nach seiner Verletzung noch fehlen, Schröck hofft, dass der Defensiv-Mann im April noch mal in den Saisonendspurt eingreift. Jens Schröck selbst absolviert zurzeit eine Art Abschiedstournee. Schon im Oktober hat er angekündigt, dass im Mai Schluss ist. In Marcel Rietz steht der Nachfolger schon fest. „Marcel und ich haben zusammen in einer Mannschaft gespielt. Es freut mich, dass die Nachfolge bestens geregelt ist.“

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