Kreis Kusel „Durch die Blume“ mit Augenzwinkern

Frauenpower: Pianistin Anette Fischer-Lichdi und die Sängerinnen Antonia Lutz und Melanie Petcu.
Frauenpower: Pianistin Anette Fischer-Lichdi und die Sängerinnen Antonia Lutz und Melanie Petcu.

Der November-Tristesse zum Trotz strahlten die beiden Sopranistinnen Melanie Petcu und Antonia Lutz am Sonntagabend in Frühlingsfarben um die Wette. Anlass war ein klassischer Liederabend, der dem Thema Blumen gewidmet war.

„Durch die Blume“, so lautete auch der Titel des Abends in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg. Die drei Künstlerinnen Melanie Petcu, Antonia Lutz und Anette Fischer-Lichdi am Klavier hatten ein Repertoire zusammengestellt, das sich mit der Pflanzenwelt befasste. Nach dem „Gruß“ von Mendelssohn Bartholdy begrüßte Petcu die Gäste und kündigte den Ablauf des Abends an: eine Melange aus Liedern und Gedichten, vorgetragen von den beiden Sängerinnen mit Klavierbegleitung. Nach einem weiteren Werk von Mendelssohn Bartholdy und „Aus meinen Tränen“ von dessen Schwester Fanny Hensel trug Petcu das Gedicht „Gefunden“ von Johann Wolfgang von Goethe vor. Die Gedichte waren, ebenso wie die Lieder, teils traurig und schwer, teils beschwingt und fröhlich. Sie handelten von Abschied („Abschied der Zugvögel“ ebenfalls von Mendelssohn Bartholdy) und natürlich der Liebe. Nach der Pause starteten die Sängerinnen mit zwei französischen Stücken: „La danse des rameaux“ und „Les fleures“, beide von Jules Massenet. Vor jedem Stück las Petcu die deutsche Übersetzung vor, was einen guten Zugang zu den Liedern erleichterte. Nach dem Ausflug in die französische Romantik folgte der Höhepunkt des Abends: eine humoristische Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Blumen. Karl Heinrich Waggerl verfasste den Gedichtzyklus „Heiteres Herbarium“ über 23 Blumen und Kräuter und ihre nicht immer ganz wissenschaftliche Wirkung. Der Österreicher Komponist Franz Salmhofer vertonte ihn. Gut zu wissen, welche Botschaften durch die Blume gesagt werden. Lutz wies in einer humoristischen Einlage darauf hin, dass ein harmlos anmutender Blumenstrauß ungeahnte Gefahren bergen kann. Das Publikum nahm die Warnung ernst und lauschte gespannt den gesungenen Erläuterungen zu Kamille und Natternkopf. Die Mischung aus hervorragender stimmlicher Leistung und den Unterbrechungen durch die Gedichte sorgte für einen unterhaltsamen Ablauf des Konzerts. Zum Anschluss ging es nach reichlich Applaus jedoch weniger blumig zu. Nach der Pflanzenwelt wandten sich Petcu und Lutz der Tier-, besser gesagt der Katzenwelt zu: mit dem Katzenduett „Miau“. Petcu erklärte, wie es nach all den floralen Stücken zu dem Stilbruch kam: Ein kleiner Kater hatte sich während der Fotoaufnahmen für das Plakat heimlich mit auf das Bild geschlichen. Weil die drei Frauen das sehr charmant fanden, widmeten sie der frechen Katze prompt die Zugabe.

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