Rheinpfalz Baustelle Eisenbahnviadukt: Kaiserslauterns unendliche Geschichte

Die Arbeiten am Viadukt sollen von der DB Netz AG neu ausgeschrieben werden.  Foto: VIEW
Die Arbeiten am Viadukt sollen von der DB Netz AG neu ausgeschrieben werden.

Der Stadtrat knirscht mit den Zähnen: Bis das Eisenbahnviadukt an der Trippstadter Straße in Kaiserslautern saniert ist, wird es voraussichtlich 2024. Seit 2013 geht es an dem Bauwerk nicht voran, die veranschlagten Gesamtkosten des Projekts sind von 11,8 auf 38,5 Millionen Euro gestiegen.

Eigentlich müsste das Viadukt bereits fertig sein – und zwar seit Jahren. Im Jahr 2010 hatte die Bahn angekündigt, dass das Viadukt, über das die Strecke Paris-Frankfurt läuft, sanierungsbedürftig ist. Die Stadt kam bei den Bauarbeiten ins Boot, weil es sich anbot, auch die Straße durch den Tunnel auszubauen. „Sie ist Teil der Südtangente und soll von elf auf 19 Meter aufgeweitet werden, künftig werden wir drei Fahrstreifen haben und auf beiden Seiten einen Geh- und Radweg“, erläutert Baudezernent Peter Kiefer. Dazu wurde eine sogenannte Kreuzungsvereinbarung zwischen Stadt und Bahn geschlossen.

Ursprünglich sei 2013 Baubeginn gewesen, dann habe die Bahn der Baufirma 2016 gekündigt, im Nachgang seien drei Ausschreibungen wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben worden, erklärt Kiefer. Er vermutet, dass die jüngste Kostenberechnung der Bahn von 38,5 Millionen Euro vorsichtig gerechnet sei.

Neue Ausschreibungen nötig

Der Projektleiter der DB Netz AG, Dirk Krumpietz, kündigte in der jüngsten Stadtratssitzung an, dass die Vorbereitung des neuen Vergabeverfahrens drei bis vier Monate dauere. Dann gehen nach seinen Angaben voraussichtlich weitere sechs bis sieben Monate ins Land, weil europaweit ausgeschrieben werde. Die Inbetriebnahme der Brücke erfolge dann eventuell im Jahr 2023. Bis die Straße fertig sei, werde es wohl 2024.

Der Stadtrat sprach sich dennoch dafür aus, die Kreuzungsvereinbarung erneut zu unterschreiben, wenn auch zähneknirschend. Die Stadt müsse jetzt 22,7 Millionen Euro vorfinanzieren, am Ende blieben wohl abzüglich der Landeszuschüsse 5,9 Millionen Euro an der Stadt hängen, sagt Kiefer. Anfangs sollten es zwei Millionen Euro sein.

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