Kreis Kusel Alle Mühe vergebens

Kampf um den Ball: Tobias Laufer (blau, Nanzdietschweiler) gegen Andreas Bahr.
Kampf um den Ball: Tobias Laufer (blau, Nanzdietschweiler) gegen Andreas Bahr.

«Nanzdietschweiler.»Landesligist SV Nanz-Dietschweiler verlor am Freitag auch das Heimspiel gegen Aufsteiger und Lokalrivalen VfB Reichenbach. Dabei war der SVN über weite Strecken der Partie alles andere als die schlechtere Mannschaft, doch zwei späte Tore führten die Gäste zum alles in allem etwas glücklichen 2:0 (0:0)-Sieg.

Betrachtet man den Spielverlauf ist „bitter“ noch milde ausgedrückt. „Das war ein Schlag in die Fresse“, bringt es SVM-Coach Jochen Pfaff auf den Punkt. Minuten nach dem Abpfiff sind dem Trainer Fassungslosigkeit und Schock noch ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, hatte seine Elf doch ein gutes Spiel abgeliefert. Bis ganz kurz vor Schluss sah es sogar nach einem Punktgewinn aus – und sogar deren drei wären ob der gezeigten Leistung auch nicht unverdient gewesen. Doch es kam anders. Zwei Reichenbacher Tore in knapp 60 Sekunden beraubten die SVN-Akteure des verdienten Erfolges. In einer ausgeglichenen, kampfbetonten Partie hatten die Gäste das glücklichere Ende erwischt und kamen in der 89. Minute durch Eric Schaumlöffel zum 1:0 und nur wenige Sekunden später zum 2:0 Endstand durch Yannik Brehmer. Dabei hatte der SVN richtig gut begonnen. Vom Anpfiff weg setzte man den Gegner schon bei der Ballannahme unter Druck, attackierte schon innerhalb der gegnerischen Hälfte und ließ den Tabellenfünften aus Reichenbach kaum ins Spiel kommen. Ein ums andere Mal gelang es im ersten Durchgang, den Gästen den Ball schnell wieder abzujagen, doch dann zeigte sich einmal mehr eines der Probleme beim SVN: die mangelnde offensive Durchschlagskraft. Zu schnell schenkt man den Ball wieder her, zu selten nutzt man Ballgewinne für eigene Chancen. Und gelingt das doch einmal, werden diese oft leichtfertig vergeben – oder es fehlt einfach das nötige Quäntchen Glück. Die zweite Hälfte war dann zwar ausgeglichener und mit Chancen auf beiden Seiten, eine Punkteteilung wäre aber am Ende ein gerechtes Ergebnis gewesen. Doch mit zunehmender Spieldauer wich der Mut bei den SVN-Akteuren spürbar der Angst, den guten Auftritt am Ende doch nicht über die Zeit zu bringen. Die Kraft ließ nach, kleine Fehler schlichen sich ein. Die machte zwar auch der Gegner, doch am Ende waren es eben die Reichenbacher, die zwei ihrer Möglichkeiten konsequent nutzten und so als Sieger vom Platz gingen. Und so war der Spielverlauf am vergangenen Freitag, wenn man so will, sinnbildlich für die gesamte bisherige Landesliga-Saison des SVN. Man hält gut mit, verlangt dem Gegner alles ab, steht sich aber oft selbst im Weg und belohnt sich vor allem viel zu selten für die eigenen Bemühungen. Große Vorwürfe konnte der völlig konsternierte Pfaff seinem Team aber auch nach der neuerlichen Niederlage nicht machen. „Mir tut es einfach nur richtig, richtig leid für die Jungs. Wir sind heute so mutig aufgetreten, hatten die Reichenbacher sogar phasenweise am Rande einer Niederlage – und dann reicht am Ende eine Minute und wir stehen wieder mit leeren Händen da.“ Vor der Winterpause hat der SVN nun noch eine Gelegenheit, sich vielleicht doch vor Weihnachten noch ein Erfolgserlebnis abzuholen. Doch das wird einmal mehr nicht einfach, denn am kommenden Sonntag wartet der SV Rodenbach auf den SV Nanz-Dietschweiler. So spielten Sie SV Nanz-Dietschweiler: Purket – Simon Holzhauser, Wenner (60. Daniel Deschtschenja), Wenz, Daniel Holzhauser – Pribula, Balsitis, Eduard Deschtschenja, Laufer – Fehrentz (79. Bernd), Wallerus (65. Straßer) Tore: 0:1 Schaumlöffel (89.), 0:2 Brehmer (90.) - Gelbe Karten: Holzhauser, Wallerus, Laufer, Daniel Deschtschenja – Bahr, Brehmer - Beste Spieler: Daniel Holzhauser, Pribula - Brehmer, Jung, Schaumlöffel - Zuschauer: 128 – Schiedsrichter: Vollmar (Mauschbach)

x