Rheinpfalz Absage an Tourismusabgabe

Beim ersten Treffen der Arbeitsgruppe (AG) Tourismus der Verbandsgemeinde (VG) Lauterecken-Wolfstein waren am Montagnachmittag 23 Gewerbetreibende dabei. Ein kürzlich zur Sprache gekommener Tourismus- oder Gästebeitrag scheint vom Tisch.

Ausgangspunkt für das Treffen war der von der FWG im Wirtschafts- und Fremdenverkehrsausschuss gestellte Antrag gewesen, eine Fremdenverkehrsabgabe einzuführen. Diese Entscheidung sollte nicht über die Köpfe der Übernachtungsbetriebe getroffen werden, meint Bürgermeister Andreas Müller. Erneut skizzierte er die größten Probleme einer solchen Abgabe, wie eine gewisse Rechtsunsicherheit und den großen Verwaltungsaufwand. Er positionierte sich eindeutig und empfahl Abstand davon zu nehmen, da Kosten und Nutzen nicht im Einklang stünden. Karl-Heinz Scheller, der einen Wohnmobilstellplatz in Lauterecken hat, stellte klar: „Ich halte von der Abgabe nichts.“ Er begründete dies mit den hohen Verwaltungskosten und dem überschaubaren touristischen Angebot. Herwart Dilly, der für die FWG den Antrag gestellt hatte, betonte, dass die Kosten für den Tourismus, beispielsweise Ausweisung und Erhalt der Wanderwege, hoch seien. Wichtig sei jedoch dieses Treffen, um gemeinsam Wege zu finden, mehr Gäste in die Region zu locken. Schließlich seien touristische Angebote vorhanden, nur den möglichen Gästen nicht bekannt genug. Müller erklärte, dass auch über die Grenzen der VG hinweg gedacht werden solle, denn „nur gemeinsam sind wir stark“. Die VG wolle jedoch nichts vorgeben, nichts „überstülpen“, sondern mit den Gewerbetreibenden etwas anstoßen. Oliver Jakob vom Pfälzer Hof schlug ein Gremium vor, das als eine Art Hausaufgabe die Angebote sammeln könnte. Nun wird erst mal Kathrin Bürthel, in der Verbandsgemeindeverwaltung für Tourismus zuständig, Sammelstelle für Probleme und Anregungen sein. Sie ist federführend in der AG und zeigte sich erfreut über die positive Resonanz der Gewerbetreibenden. „Das ist eine gute Basis zum Netzwerken“, befand sie. Die Gruppe solle das Angebot durch konkrete Verbesserungsvorschläge weiterentwickeln. Auch Julia Bingeser, Touristikfachkraft der Kreisverwaltung, lobte die Zusammenkunft. „Binnenmarketing“ sei wichtig, also der Stolz auf das, was die Region bietet. Sie empfahl, wie auch ihr Kollege Philipp Gruber, dass man auf Pfalzebene sichtbar werden müsse. Gruber erklärte, dass Investitionen im Tourismusbereich immer Synergieeffekte hätten. Info Das nächste Treffen der AG Tourismus findet am Montag, 18. Februar, 15 Uhr, im Sitzungssaal Wolfstein statt.

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