Kreis Südwestpfalz Zwei Blasmusikanten wollen in Dellfeld den Ton angeben

Es ist die Neuauflage des Duells aus dem Jahr 2009: Erich Buchmann fordert bei der Dellfelder Bürgermeisterwahl am 25. Mai Amtsinhaberin Doris Schindler heraus. Vor fünf Jahren bekam die Bürgermeisterin genau zwei Drittel der Stimmen, Buchmann ein Drittel.

„Einzigartig, ehrlich und fair“ lautet das Motto der FWD. „Wir sind einzigartig. Oft werden wir von den politischen Mitbewerbern belächelt, weil wir innerhalb der Partei bei einer Sitzung verschieden abstimmen. Wenn wir nicht auf einen Nenner kommen, darf jeder mit Herz und Verstand entscheiden, wie er möchte“, erklärt Erich Buchmann, Fraktionssprecher der FWD. Ehrlich will die FWD mit den Dellfelder Bürgern umgehen: „Wenn wir etwas bezahlen müssen, sagen wir, was es wirklich kostet.“ Er schätzt, dass der Ausbau der Schulstraße, der mit 1,5 Millionen veranschlagt ist, das Doppelte kosten wird. Unter fair versteht die Partei: gleiches Recht für alle, egal welches Parteibuch er hat. Erich Buchmann rechnet sich trotz der Niederlage 2009 Chancen aus: „Das ist die spannendste Wahl seit Jahrzehnten. Bei der letzten Wahl sah der Unterschied zur SPD prozentual viel aus, aber in echten Stimmen war das wenig. Mein vorrangiges Ziel, noch vor dem, Bürgermeister zu werden, ist es, die absolute Mehrheit der SPD zu knacken, damit wir mitreden können“, betont er. Seine Chancen sieht er wie beim Fußballspiel: „Erst steht es 0:0, wie es ausgeht, wird man sehen. Wir sind die Herausforderer, es verlieren die, die viel haben.“ Die FWD hat vier der 16 Sitze im Rat, die CDU zwei. Über die CDU kam Erich Buchmann zur Politik. „Das war eine zahnlose Opposition“, sagt er. Vor 15 Jahren gründete er die FWD mit, die sich von der UWG abgespalten hatte. Erich Buchmann ist 53 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Falkenbusch. Seit sieben Jahren betreibt er einen Elektro- und Hausgerätehandel und verkauft Futter und Zubehör für Haustiere. Bei den Dellfelder Blasmusikanten, wo er Vorsitzender ist, spielt er Flügelhorn und Trompete. Zudem spielt er Saxofon, das er als sein absolutes Lieblingsinstrument bezeichnet. Seinem Hobby als Schiedsrichter in der Fußball-Bezirksliga kann er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachgehen: „Ich bin jetzt nur noch Zuschauer bei den Spielen, aber eigentlich beobachte ich mehr die Schiedsrichter.“ Am 10. Mai stellen sich die FWD-Kandidaten von 14.30 bis 17 Uhr vor Buchmanns Geschäft vor. „Angefangene Projekte müssen voran gebracht werden und zukunftsweisend zu Ende geführt werden. Ich stelle mich der Verantwortung, und ich mach’s gerne“, sagt Doris Schindler (SPD). Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit sind ihre Devise: „Wir sind immer noch nicht auf Rosen gebettet, und wir können keine großen Versprechungen machen. Mein Motto ist, aus wenig viel zu machen und dabei noch zu sparen.“ Sie ist seit 1985 SPD-Mitglied und seit 1989 im Dellfelder Gemeinderat. Wenn sie im Mai wieder gewählt wird, wäre es ihre dritte Amtszeit. Der Ausbau der Schulstraße ist ein großes Projekt, das ansteht. Es wird über die wiederkehrenden Beiträge finanziert. Der erste Bauabschnitt beginnt an der Einfahrt Richtung Friedhof und führt rund 100 Meter Richtung Falkenbusch. Die Kleinbachbrücke muss dringend erneuert werden, die Sanierung der Straßenbeleuchtung steht 2014 an, und die Förderung von Tourismus, der Ausbau der Wirtschafts- und Wanderwege und der Erhalt der gemeindeeigenen Anlagen sind Themen, die Doris Schindler angehen will. Wichtig für sie ist die Standortsicherung der Grundschule und die Förderung des Vereins- und des Dorflebens. Gemeinsamkeiten müssen gepflegt werden, findet sie. Doris Schindler ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Seit 39 Jahren arbeitet sie im Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken als Hauswirtschafterin. Als Ausgleich zum Beruf hat sie ein neues Hobby: „Ich bin Oma. Die Enkelkinder, sind drei und fünf Jahre alt. Sie sind oft bei mir“, freut sie sich. Wenn Tochter und Schwiegersohn bei den Dellfelder Blasmusikanten zum Proben sind, passt Doris Schindler auf die Enkelkinder auf. Sie selbst ist Gründungsmitglied der Blasmusikanten, war erste und zweite Vorsitzende. „Den zweiten Vorsitz konnte ich an einen Musiker abgeben“, sagt sie. Ein Instrument spielt sie selbst nicht mehr. Musikalisch ist sie noch beim Gesangverein Eintracht Falkenbusch aktiv. In vielen anderen Vereinen wie Kegelverein, Sportverein, SPD-Frauen, Förderverein Kindergarten, Förderverein Kirche und Förderverein Baumaßnahmen Evangelische Kirche ist sie Mitglied. (ntg/Fotos: Buchmann/Archiv Moschel)

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