Lemberg Zu laut und zu viel Dreck

Das Bauunternehmen Peter Gross Bau ist im Landkreis an vielen Stellen aktiv.
Das Bauunternehmen Peter Gross Bau ist im Landkreis an vielen Stellen aktiv.

Die frühere Lemberger Deponie soll mit Erdaushub aufgefüllt werden. Dafür muss jedoch der vorhandene Deponiekörper aufbereitet werden. Das sieht der Gemeinderat kritisch.

Die frühere Deponie grenzt direkt an die Laubbrunnenstraße und die dortigen Anwohner sind dem Gemeinderat so wichtig, dass am Donnerstag der Plan von Teralis einstimmig abgelehnt wurde. Konkret geht es um den Betrieb einer Recyclinganlage mit Brecher und Sieb, sowie ein Zwischenlager für Bauschutt. Mit dem Brecher und Sieb sollte der Bauabfall auf dem Deponiekörper aufbereitet werden, um eine mineralische Entwässerungsschicht auf der Deponie anlegen zu können. Die Brecher- und Siebanlage werde nur sechs Jahre betrieben. Auf dieser Schicht könne dann später Erdaushub in größerer Menge aufgeschüttet werden, erläuterte Verbandsbürgermeister Klaus Weber die Planung von Teralis. Bei dem Erdaushub werde es sich später um sehr große Mengen handeln.

Bürgermeister Martin Niebuhr bemängelte, dass die Anlage zu nah am Wohngebiet der Laubbrunnenstraße sei und bisher kein Lärmgutachten vorgelegt worden sei. „Wir müssen die Interessen der Anwohner wahrnehmen“, appellierte Niebuhr an den Rat. Der werktags von 7 bis 17 Uhr vorgesehene Betrieb der Siebanlage sei eine zu große Belästigung. In Kontrollen der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd hat Niebuhr kein allzu großes Vertrauen, da die Genehmigungsbehörde in Neustadt sitzt und damit zu weit entfernt sei, um effektiv eventuelle Verstöße ahnden zu können.

Betrieb an 222 Tagen im Jahr

Die Ablehnung der SPD-Fraktion begründete deren Fraktionschefin Verena Hahn mit der Siebanlage und dem zu erwartenden Betrieb von Radladern, die erfahrungsgemäß sehr laut seien. Während die Brecheranlage nur an wenigen Tagen im Jahr betrieben werden soll, würde das Sieb deutlich öfter genutzt, da immerhin 200.000 Tonnen Material gesiebt werden sollen, wie den Unterlagen von Teralis zu entnehmen ist. Das Sieb soll 150 Tonnen pro Stunde verarbeiten können, womit die Anlage bei einem genehmigten Betrieb von sechs Stunden am Tag über die sechs Jahre hinweg an 222 Tagen in Betrieb wäre, was einer Betriebsdauer von 37 Tagen pro Jahr entspreche. Thomas Nikolaus (FWG) befürchtet neben dem Lärm noch eine erhebliche Menge an Staub und Vibrationen, denen die Anwohner ausgesetzt wären.

Die Firma Teralis ist eine Tochtergesellschaft von Peter Gross Bau, die das in Lemberg ansässige Bauunternehmen Theisinger & Probst übernommen hatte. Die Firmenleitung von Peter Gross in Pirmasens bemängelt, dass in der Region keine einzige Deponie für Erdaushub zu finden sei, womit die Baukosten stiegen, da der Aushub über weite Strecken auf teure Deponien gefahren werden müsse. Aus diesem Grund plant Teralis für Peter Gross die Vorbereitungen der Lemberger Deponie, die dann als Aushubdeponie dienen könnte.

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