Dietrichingen Zeigen, wie günstig saniert werden kann

Wird eine Ölheizung durch eine nachhaltige Alternative ersetzt, so zahlt der Bund 55 Prozent der Kosten.
Wird eine Ölheizung durch eine nachhaltige Alternative ersetzt, so zahlt der Bund 55 Prozent der Kosten.

Dietrichingen will seinen Einwohnern beim Energiesparen helfen.

In Dietrichingen könnte bald ein energetisches Quartierskonzept ausgewiesen werden. Der Gemeinderat zeigte sich in seiner Sitzung am Dienstagabend dem durchaus zugeneigt. Problem: Nicht alle Häuser können dem Quartier angehören.

Ein energetisches Quartierskonzept ist in der Verbandsgemeinde nichts Neues. Grundsätzlich geht es darum, Hauseigentümer beim energetischen Sanieren ihrer Häuser an die Hand zu nehmen – sowohl planerisch als auch finanziell. Laut dem dritten Verbandsgemeinde-Beigeordneten Bernd Hofer ist das Projekt in zwei Phasen aufgeteilt. In der ersten bekommen die Hauseigentümer im zuvor ausgewiesenen Quartier die Möglichkeit, ihr Haus kostenfrei von einem Energieexperten unter die Lupe nehmen zu lassen. Der Experte schaut dann, wo im Haus was saniert werden kann und wie für die einzelnen Baustellen die bestmöglichen Förderungen erzielt werden können. Die Kosten für den Energieberater tragen die Gemeinde und das Land beziehungsweise die KFW-Banken. Dietrichingen zahlt für das gesamte Quartier laut Hofer rund 1500 Euro – für den Beigeordneten ein Schnäppchen.

Kosten und Steuern sparen

Zur zweiten Phase: Ist das Haus dann energetisch saniert, so kann das Quartier als Grundlage für eine erhöhte Abschreibung bei der Steuererklärung zugrunde gelegt werden. Hofer nennt ein Beispiel: Wird eine Ölheizung durch eine nachhaltige Alternative ersetzt, so zahlt der Bund 55 Prozent der Kosten. Die restlichen 45 Prozent muss der Hauseigentümer beisteuern. Und genau diesen Rest kann er dann in der zweiten Phase bei der Steuererklärung erhöht absetzen. Heißt unterm Strich: Die neue Heizung ist ein Schnäppchen. Und selbst wenn das Haus verkauft werden sollte, so kann der zukünftige Besitzer mit dem steuerlichen Absetzen weitermachen.

Es gibt aber auch eine Kontra-Seite: Nicht alle Häuser Dietrichingens können in das energetische Quartier aufgenommen werden, bekommen also nicht den kostenlosen Haus-Scan des Energieexperten, dafür aber die Möglichkeit des steuerlichen Absetzens. „Ich finde das auch blöd, wie der Gesetzgeber das will“, kommentiert Hofer. Die meisten Dörfer in der Verbandsgemeinde haben deshalb ihr aktuelles Neubaugebiet aus der Quartiersplanung herausgenommen. Der Dietrichinger Rat hat die Entscheidung vorerst vertagt.

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