Martinshöhe/Lambsborn Windpark: Bis die Räder stehen, dauert es noch Jahre

Nicht nur der Aufbau von Windrädern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wie unser Foto aus dem Jahr 2007 zeigt, das in Krähenberg e
Nicht nur der Aufbau von Windrädern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wie unser Foto aus dem Jahr 2007 zeigt, das in Krähenberg entstanden ist. Auch der Weg bis dorthin ist lang.

Sehnsüchtig blicken die betroffenen Bürgermeister auf die Verwirklichung des angestrebten Windparks Lambsborn-Martinshöhe 2. DIE RHEINPFALZ hat Rudi Molter und Hartwig Schneider zum Stand der Dinge befragt.

Im Oktober entschieden die Martinshöher und Lambsborner Räte darüber, auf welche Weise die Flächennutzungspläne für den Windparkbau geändert werden sollen. Übereinstimmend und auf Wunsch der Verbandsgemeindeverwaltung entschieden sich beide für eine vereinfachte Variante.

Seit einigen Jahren besteht demnach die Möglichkeit, einzelne Bereiche zu betrachten, nicht nur das Gesamtgebiet. Damit bleibt der existierende Flächennutzungsplan für das übrige Gebiet bestehen. Für eine Potenzialfläche Windkraft werde aber Planungsrecht geschaffen und weitere Windkraftstandorte seien möglich, ohne das ganz große sprichwörtliche Rad zu drehen zu müssen. Dabei erfolgen die gleichen Schritte des Bauleitplanverfahrens wie bei der Gesamtfortschreibung. Die Dauer wird dadurch etwas verkürzt, beläuft sich aber dennoch auf bis zu zwei Jahre. Dieses Verfahren kostet nach Einschätzung des Investors zwischen 40.000 bis 100.000 Euro. Das Unternehmen Prokon, das den Windpark bauen möchte, beabsichtigt, die Kosten für die Änderung des Flächennutzungsplans zu übernehmen.

Schneider: Erst 2025 wird gebaut

In der kommenden Sitzung des Verbandsgemeinderates Bruchmühlbach-Miesau sollte nun der Antrag auf Änderung des Plans seitens Prokon auf der Tagesordnung stehen; samt entsprechender Zusage der Übernahme der Planungskosten, erwartet Hartwig Schneider. Fraglich sei derzeit nur, ob der Flächennutzungsplan nun wirklich in der von den Räten in Martinshöhe und Lambsborn besprochenen Weise fortgeschrieben wird, oder ob doch noch ein anderes Verfahren zum Zuge kommt. Prokon habe nämlich im Nachhinein erwogen, Baurecht zu schaffen, indem der bestehende Flächennutzungsplan aufgehoben und neu erstellt wird. Von einem möglichen Zeitpunkt, ab dem eventuell gebaut werden kann, will der Martinshöher Bürgermeister eigentlich nicht sprechen. Und verteilt in diesem Zusammenhang Schelte in Richtung großer Politik: „Das ist ein Witz. Überall heißt es, dass alternative Energien schnellstmöglich ausgebaut werden müssen. Ich habe aber in diesem Zusammenhang noch nicht gemerkt, dass seitdem irgendetwas schneller geht. Selbst bei optimalem Verlauf schätze ich, dass es mindestens bis 2025 dauert, bis das erste Windrad gebaut wird.“

Genauso wie sein Amstkollege in Martinshöhe, spricht sich auch Rudi Molter aus Lambsborn für die Windenergie und für den Bau von Windrädern aus. Der Bürgermeister ist aber noch weniger optimistisch als sein Amtskollege. „Das dauert vier bis fünf Jahre, bis die Räder stehen. Das ist ein langwieriger Prozess, der uns bevorsteht. Jeder schreit nach erneuerbaren Energien. Hoffen wir mal, dass der Tag kommt, an dem alles ein bisschen schneller geht.“

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