Battweiler Windhofstraße soll jetzt doch auf fünf Meter verbreitert werden

Mit diesem Saugbagger wurde bis zu einer Tiefe von drei Metern der Straßenuntergrund freigelegt, um dessen Tragfähigkeit zu ermi
Mit diesem Saugbagger wurde bis zu einer Tiefe von drei Metern der Straßenuntergrund freigelegt, um dessen Tragfähigkeit zu ermitteln.

Das Planungsbüro Schönhofen aus Kaiserslautern hat am Donnerstagabend in der Anliegerversammlung im Gemeindesaal den vorgesehenen Ausbau der Windhofstraße erläutert. Demnach wird die Fahrbahn nun auf fünf Meter verbreitert. Nach dem ersten Planentwurf sollte nur eine Straßenbreite von 4,50 Meter bleiben. Dies wäre schmäler gewesen als die bestehende Fahrbahn mit einer Breite von 4,70 Metern.

Mit der Verringerung der Fahrbahnbreite sahen Ortsbürgermeister Werner Veith und der Rat, eine nicht zu vertretende zusätzliche Verschlechterung für die Verkehrssituation in dieser vielbefahrenen Straße (wir berichteten am 23. und 25. Februar). Die Windhofstraße ist nämlich die Zubringerstraße für den Kindergarten und die Konrad-Loschky-Halle. Zudem wird sie von den Landwirten für die Bewirtschaftung ihrer Felder zum Wischert, Hasental und Herrenberg genutzt. Auch die Anlieferungen für die Anwohner in der Blumenstraße geschehen weitgehend über diese Straße. Es ist für LKW´s, Müllauto und beladene Kleintransporter wesentlich einfacher und gefahrloser über die Windhofstraße zufahren, als von der Hauptstraße in die zudem enorm ansteigende Blumenstraße einzufahren. Darum verwunderte die erste Planung auch die Anwohner, dass sich die reine Fahrbahn mit dem Ausbau verkleinern sollte.

Die Umplanung hat nun zu einer Verzögerung des angedachten Baubeginnes geführt, da die Antragsunterlagen für einen Zuschuss zur Ausbaumaßnahme entsprechend der veränderten Bauausführung ergänzt werden mussten. Dadurch haben sich auch die Baukosten erhöht, da der Straßenkörper mit den Gehwegen jetzt mehr Arbeitsaufwand erfordert. Ursprünglich waren für die Erneuerung rund 470 000 Euro errechnet. Nun steigen die Kosten der Bausmaßnahme auf 635 000 Euro (wir berichteten am 24. September). Die Anwohner hoffen, dass nach der Ausschreibung nicht noch ein höherer Betrag herauskommt.

Tragfähigkeit des Untergrundes ist nicht ausreichend

Die durchgeführte Bodenuntersuchung durch eine Fachfirma hat ergeben, dass der Untergrund mit dem vorhandenen Lehmboden nicht ausreichend tragfähig ist, da die Straße durch den Verkehr mehr als nur eine normale Anliegerstraße belastet wird. Demnach wird es zu einem Bodenaustausch kommen, sodass der standfeste Neuaufbau des Untergrundes mit der neuen Asphaltdecke ein tragendes Straßenbett von insgesamt 85 Zentimetern erhalten wird. Außerdem wird die Straße keine Bordsteine als Abschluss zum Gehweg bekommen. Es wird eine Vollrinne von 30 Zentimetern beidseitig ausgeführt, die gut überfahren werden kann. Damit kämen die Anlieger angenehm zu ihren Grundstücken und auch der Verkehr hat noch eine Ausweichmöglichkeit.

Zukünftig sollen Fahrzeuge der Anwohner nur noch auf der Seite mit den ungeraden Hausnummern zum Dorfkern hin parken dürfen, damit die andere Fahrbahn für den fließenden Verkehr frei bleibt. Grundsätzlich sollen jedoch vorhandene eigene Hofflächen noch zum Abstellen benutzt werden, um Einschränkungen für den Verkehr weitgehend zu verringern. Die Verbreiterung der Fahrbahn wird dadurch erreicht, dass die Gehwege nach außen verschoben werden, da die Gemeinde dort noch Gelände besitzt. Dies ist jedoch in vielen Bereichen durch Grundstückbefestigungen und Mauern der Anlieger genutzt, was seit Jahrzehnten im Sinne gepflegter Vorgärten sich so eingebürgert hatte. Diese sogenanten Überbauungen werdem im Zuge der Baumaßnahme entfernt, berichteten Planer Michael Berg und der Ortsbürgermeister. Danach notwendige Grundstückabgrenzungen seien Sache der Anwohner. Einige vorhandene Treppenanlagen ebenfalls auf Gemeindegrund wird man belassen, damit die Anwohner noch in ihre Häuser kommen, da sie wegen der Überwindung der Höhenunterschiede unverzichtbar sind.

Hausbesitzer sind gefasst

Die zahlreich in der Anliegerversammlung vertretenen Hausbesitzer haben diese Veränderungen und Abrissmaßnahmen sehr gefasst zur Kenntnis genommen. Der Mitarbeiter des Planungsbüros versprach, dass mit jedem Grundstückseigentümer seine persönliche Situation genau besprochen wird, wenn die Baumaßnahme läuft, um auch wieder eine gute Anpassungslösung an den Gehweg zu ermöglichen.

Neue Hausanschlüsse für Kanal und Wasser

Die Vertreter der Verbandsgemeindewerke, Frank Scherthan und Björn Sefrin, teilten mit, dass alle Wasserhaus- und Kanalanschlüsse erneuert werden. Außerdem wird im Zusammenhang mit dem Straßenbau auch die Hauptleitung für das Trinkwasser erneuert. Gleichzeitig wird die vorhandene Kanalleitung in der Straße überprüft und saniert. Auch die Grundstückseigentümer können ihre Zuleitung zum Haus durch eine eingeführte Kamera untersuchen lassen, ob sie noch frei und unbeschädigt ist. Dort, wo sich noch Anschlussleitungen für das Trinkwasser aus Metall befinden müssen sie durch den Einbau einer heute geforderten Kunststoffleitung ersetzt werden. Im öffentlichen Bereich werden die Kosten von den Verbandsgemeindewerken getragen. Notwendige Erdarbeiten im Privatbereich und der Mauerdurchbruch bis zum Wasserzähler haben die Hauseigentümer zu tragen. Nähere Ausführungen erhielt jeder Teilnehmer der Anliegerversammlung durch einen ausgehändigtes Informationsblatt. Darauf ist unter anderem aufgeführt, dass Erdarbeiten und Mauerdurchbruch pro laufendem Meter für den Wasserhausanschluss mit 167 Euro berechnet werden.

Die Pfalzwerke hat den Anwohnern mitgeteilt, dass sie die Stromleitung nun ins Erdreich verlegen wird, sodass jedes Grundstück eine neue Zuleitung bis zum Haus erhält. Die weitere Herstellung des Anschlusses bis zum Zählerkasten ist Angelegenheit der Hausbesitzer. Die noch vorhandenen Ständer und Freileitungen über den Dächern werden danach im Zeitraum von etwa zwei Jahren durch die Pfalzwerke abgebaut. Verbandsgemeindewerke und Pfalzwerke wollen nach Möglichkeit nur jeweils einen Erdgraben zu den Häusern ziehen, wo beide Leitungen für Wasser und Strom durchgeführt werden.

Versorgung mit schnellen Internet durch Glasfaser

Damit dies möglich ist soll ein Leerohr im Gehweg mitverlegt werden, wo später die notwendige Leitung für das Internet eingeblassen werden kann. Dadurch soll auch die Ringverbindung zwischen Blumenstraße und Lindenstraße hergestellt werden, die bisher noch fehlt. Hier erläuterte Klaus Feick, der in der Gemeinde wohnt, wie die technische Ausführung aus seiner Sicht erfolgen könnte. Pfalzwerke und Verbandsgemeindewerke würden auch gestatten, dass die Leitung des Internetes ebenfalls in diesem einen Erdgraben mitgeführt wird. Dies würde jedoch eine Kostenbeteiligung an den Erdarbeiten auslösen. Hier geht man davon aus, dass die anfallenden Kosten für die Baufirma zu gleichen Anteilen auf jeden Nutzer entfallen. Feick beziffert den reinen Leitungsanschluss mit Kosten von rund 400 Euro ohne Mehrwertsteuer zuzüglich der Erdarbeiten. Die Verkabelung im Haus nach den Wünschen der Internetnutzer sind weitere Kosten entsprechend dem Aufwand.

Fachbüro wird Gebäudesicherung erfassen

Vor Beginn der Baumaßnahme wird ein Mitarbeiter eines Fachbüros alle Gebeäude auf vorhandene Risse und Schäden besichtigen und diese dokumentieren. Dadurch kann später festgestellt werden, ob die Baumaßnahme zu weiteren Veränderungen am Gebäude geführt hat, um Bauschäden geltend machen zu können. Wer solche Aufnahmen vom Gebäudezustand auch im Innenbereich vornehmen möchte, der müsse sich entsprechend melden. Laut Mitarbeiterin Annika Bartmann vom Bauamt der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land sind diese Beweissicherungen für die Anwohner kostenlos.

Festgelegt wurde noch, dass nach erfolgter Ausschreibung und Vergabe der Baumaßnahme eine weitere Anliegerversammlung erfolgen wird. Dabei soll mit der Baufirma abgeklärt werden, ob die Maßnahme in Bauabschnitten ausgeführt wird oder ob es andere Überlegungen gibt. Danach wird sich auch die Sperrung der Straße richten, für die eine Bauzeit von mindestens einem Jahr angesetzt ist. Hier könnten ein richtiger Winter und sonstige Beeinträchtigungen durch das Wetter, die Bauzeit verlängern.

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