Kreis Südwestpfalz Wie vor 15 Jahren

Bei der Bürgermeisterwahl am 25. Mai haben die Althornbacher die Wahl zwischen zwei alten Bekannten: Bernd Kipp (UWG) fordert Amtsinhaberin Ute Klein (SPD) heraus. Dieses Duell gab es schon 1999.

Ein alter Hase der Kommunalpolitik ist der UWG-Kandidat Bernd Kipp. Der KfZ-Meister kandidiert vor allem, „damit die Bürger eine Chance auf eine Wahl haben. Bei einer Person wäre es ja gar keine“, sagt Kipp. Dem Amt des Bürgermeisters fühle er sich sehr wohl gewachsen. „Ich engagiere mich schon sehr lange in der Gemeinde, und etwas mehr Verantwortung wäre nicht schlecht“, so Kipp, der seit über 20 Jahren im Rat sitzt. Was die Kommunalpolitik betrifft, wird laut Kipp immer mehr von oben runter entschieden, bei vielen Dingen könne die Gemeinde gar nicht mehr bestimmen. Dennoch blieben genügend Aufgaben für einen möglichen Bürgermeister Kipp. „Ich will ein Ansprechpartner für die Leute sein und mich so engagieren, dass am Ende etwas zum Wohle der Bürger herauskommt“, sagt er über seine Pläne. Besonders am Herzen liege ihm das Bürgerzentrum, für das auch die UWG gestimmt habe. Wenn es fertig ist, müsse es so schnell wie möglich mit Leben gefüllt werden. „Wichtig ist mir auch, dass im Dorf der Zusammenhalt gewahrt bleibt und wir die Vereine nach unseren Möglichkeiten unterstützen.“ Für ein faires Miteinander ist Bernd Kipp sozusagen ein Experte. Regelmäßig ist der Althornbacher als Fußball-Schiedsrichter unterwegs. Seit wann? „Schon ewig“, sagt Kipp lachend. Außerdem sei er in verschiedenen Vereinen im Vorstand tätig und hobbymäßig als Dartspieler engagiert. Auch bei den „Storcheschnäbel“, der Althornbacher Laienspielgruppe, ist der umtriebige Mechaniker auf der Bühne zu finden. Bernd Kipp kandidiert zum dritten Mal: 1999 erhielt er ein Viertel der Stimmen, Ute Klein drei Viertel. 2009 bekam er nur zehn Prozent. Ute Klein siegte mit 54 Prozent, Erich Freyer von der Bürgerliste bekam 35 Prozent. Wenn viele gemeinsam an einem Strang ziehen, mit Begeisterung etwas schaffen, das sinnvoll ist und von dem der Ort auch in der Zukunft profitiert, dann fühlt sich die Althornbacher Bürgermeisterin Ute Klein (SPD) in der Kommunalpolitik so richtig wohl. Das Bürgerzentrum sei ein aktuelles Beispiel, ein noch besseres sei die Streuobstwiese. Von dem Acker, der nun eine Obstwiese ist, lief bei Regen immer viel Wasser in die Gärten und den Kanal, berichtet Klein. Die Althornbacher halfen beim Anlegen oder übernahmen Patenschaften für Obstbäume. Die Wiese halte nun das Wasser zurück, es fließt nicht mehr so viel in den Kanal, was der Gemeinde Geld spart. „Solche Dinge sind es, für die sich der Einsatz lohnt“, findet Klein, die auch Begonnenes beenden will, etwa die neue Brücke am Bödinger Weg und das Bürgerzentrum. Doch die Bürgermeisterin warnt davor, nur die beiden Großprojekte zu sehen. „Wir dürfen die Bürger und das Vereinsleben nicht vergessen. Der Turnverein braucht zum Beispiel auch unsere Unterstützung, wenn er sein Sportheim bauen will“, so Klein, die im Januar 1997 Bürgermeisterin wurde und seit 1989 im Gemeinderat war. Trotz der langen Amtszeit gibt es immer noch ein paar Dinge, die sie richtig ärgern. Zum Beispiel, wenn Leute immer dagegenschwätzen, ohne sich vorher zu informieren. „Wie bei der Obstwiese, als einige sagten: Wegen dem Wasser pflanzen sie Obstbäume. Wie doof“, erzählt Klein. Keinen Spaß macht es ihr auch, wenn – wie kürzlich – jemand seinen Hausmüll in die Klamm wirft, „und wir einen Namen, aber keinen Beweis haben“. Doch ihre Energie stecke sie lieber in die sinnvollen Dinge, denn „wenn man an das glaubt, was man macht, muss man es auch durchziehen. Althornbach ist mir das wert“, sagt sie. (mco/Archivfotos: Moschel)

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