Kreis Südwestpfalz Weg wird nur geflickt

Der Wirtschaftsweg zum Sandwaldhof und Klosterwaldhof wird nur repariert. Das beschloss der Gemeinderat Dietrichingen am Mittwoch mit zwei Gegenstimmen. Damit ist vom Tisch, womit sich der Rat schon seit Februar 2014 beschäftigt hat.

Durch die lange Planungsphase sind schon Ingenieurkosten entstanden, die man für eine Reparatur hätte verwenden können. Aber was vorbei ist, könne man nicht mehr ändern, fand Ratsmitglied Wilfried Wolf, der zusammen mit Gunter Stegner gegen eine abgespeckte Ausbesserung stimmte. Die von ihm bevorzugte Variante – eine neue Decke auf den bestehenden Weg – hätte knapp über 46 000 Euro gekostet, wäre aber nicht gefördert worden. Seiner Meinung nach hätte die Gemeinde dies auch ohne Fördermittel schultern können, vor allem weil die Gemeinde genug Rücklagen für den Feldwegebau habe. Damit hätte man sich ohne Bedenken auf eine längerfristig ausgelegte Finanzierung einlassen können. Im letzten Jahr habe das DLR (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz) alleine über die Förderung solcher Maßnahmen entschieden, klärte Ingenieur Harald Krupp den Rat auf. Der Weg zu den Höfen sei als einziger in der Gemeinde förderfähig gewesen. Deswegen hatte sich der Rat auch näher damit befasst, obwohl klar war, dass es Wege in der Gemarkung gibt, die wesentlich schlechter sind. Die ersten Entwürfe hatte der Rat sofort abgelehnt. Sie hätten mindestens 200 000 Euro gekostet. Auch bei günstigeren Varianten empfand der Rat die Kosten unverhältnismäßig zur Nutzung des Weges. Der werde im Prinzip nur von zwei Familien befahren. Neu seit diesem Jahr ist, dass die ADD über ein Punktesystem über die Vergabe von Fördermitteln entscheidet, dabei würden laut Krupp „gemarkungsübergreifende Wege deutlich bevorzugt“. Und dazu zählt der Wirtschaftsweg zum Sandwald- und Klosterwaldhof eindeutig nicht. Dort sollen nun Löcher geflickt und die Entwässerung verbessert sorgen. Gleichzeitig möchte man sich um die Löcher der anderen Feldwege kümmern. Wilfried Wolf regte an, sich über ein alternatives Waldbewirtschaftungskonzept Gedanken zu machen. Die Gemeinde habe etwa 70 Hektar Wald, man solle „darüber nachdenken, wie man an Geld kommen kann“. Sonst wären die Einnahmequellen der Gemeinden erschöpft. Laut Förster Daniel Rolland war für 2014 ein Überschuss von 483 Euro geplant, am Ende wurden es 2500 Euro. Für 2015 sind ein Einschlag von 305 Festmetern und ein Plus von 300 Euro geplant. Mit der Bewirtschaftung des Waldes unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit werden „nachfolgende Generationen noch etwas vom Wald haben“, sagte Rolland. Auf Nachfrage von Ratsmitglied Rolf Henner erklärte Rolland, dass es sinnvoll sei, die Jagd an den Stellen zu intensivieren, wo der Wald verjüngt werden soll. Bei einer Waldbegehung am Sonntag, 19. April, 9.30 Uhr, möchte der Rat noch einmal mit Rolland beraten, wie man mehr Nutzen aus dem Wald schlagen kann. Sehr zu Buche schlagen die Pauschalbeförsterungskosten, die mit 4500 Euro den Gewinn enorm schmälern. Man war sich einig, dass der Gewinn im Verhältnis zum Umsatz zu gering sei. Wie das Bewirtschaftungskonzept geändert werden könnte, ist noch unklar. Dem Forstwirtschaftsplan stimmte der Rat geschlossen zu, auch der Zertifizierung des Waldes nach PEFC, was die Gemeinde im Jahr gut elf Euro kostet. Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses war fast 50 000 Euro billiger als geplant. Dieses Geld möchte man nun für die Renovierung des kleinen Saals verwenden. (xkn)

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