Contwig Weg frei für Solarpark

Oberhalb von Contwig soll 2024 ein Solarpark stehen.
Oberhalb von Contwig soll 2024 ein Solarpark stehen.

In Contwig soll ein Solarpark entstehen. Dafür hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Weg geebnet. Einen kleinen Haken gibt es jedoch für Anhänger von Solarstrom.

Die Firma Juwi will oberhalb von Contwig, parallel zur Autobahn, einen Solarpark bauen. Rund neun Hektar groß könnte die Anlage werden, dabei Strom für bis zu 3200 Haushalte produzieren. Juwi-Mitarbeiter Helmut Bös und Zino Barbieri sprachen in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend noch von einem Vorhaben, keinem konkreten Projekt. Erst wenn der Gemeinderat zustimmt, sei es ein Projekt. Im Detail plant die Sonnenstrom-Firma, oberhalb des Contwiger Ortskernes parallel zur Autobahn die Freiflächen-Fotovoltaikanlage zu errichten. Die Leistung soll etwa neun Megawatt betragen, damit würden 3200 Haushalte mit Sonnenstrom versorgt werden, erklärte Barbieri.

Sämtliche Planungs- und Baukosten für die Anlage übernimmt Juwi. Gleichzeitig hat der Gemeinderat während des gesamten Bebauungsplan-Verfahrens das Sagen – das ist der Unterschied zwischen Freiflächen-Fotovoltaikanlagen und Windrädern. Und Juwi sichert Contwig eine finanzielle Entschädigung für die mögliche Solarstromanlage zu: 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom soll die Gemeinde direkt bekommen, das macht aufs Jahr gerechnet etwas über 20.000 Euro. Zudem kommt die Gewerbesteuer hinzu. Es gibt aber auch einen Haken: Weil der Strom direkt in das öffentliche Netz eingespeist wird, gibt es für die Contwiger keine Garantie, dass der heimische Fernseher, Trockner oder die Kaffeemaschine per Solarstrom betrieben wird.

Blühwiesen für Insekten

Fest steht für die beiden Juwi-Gesandten: Die Solarstromanlage sei besonders nachhaltig und gut für die Umwelt. Die Firma, so Barbieri, setze sich bei ihren Anlagen selbst hohe Kriterien, darunter den Artenschutz sowie eine gerechte Nutzung der Fläche ohne unnötige Versiegelung der Böden. Beispielsweise wachsen zwischen und unter den Solarpaneelen Gräser und Blühpflanzen, ein idealer und hektargroßer Lebensraum für Insekten. Das Mähen des Grases könnten zudem Schafe übernehmen; gut für die Umwelt und das Geld für das manuelle Gras-Schneiden entfällt. Und weil die Ständer für die Paneele nur in den Boden gerammt und nicht betoniert werden, wird keine Fläche wirklich versiegelt.

Die Anlage könnte frühestens im vierten Quartal 2024 in Betrieb gehen. Juwi plant eine Nutzungsdauer von 25 Jahren. Danach baut die Firma die Paneele auf eigene Kosten ab, recycelt sämtliche Komponenten. Wie es danach weitergeht, ist bislang Zukunftsmusik. Auf dem Gelände könnte um das Jahr 2050 erneut eine Fotovoltaikanlage gebaut werden oder aber sie wird wieder landwirtschaftlich genutzt.

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