Ludwigswinkel Was geschieht mit dem Gotteshaus?

Wie soll die Zukunft der Kirche St. Ludwig aussehen? Die Pfarrei lädt alle Interessierten zu einem Treffen ein am Sonntag.
Wie soll die Zukunft der Kirche St. Ludwig aussehen? Die Pfarrei lädt alle Interessierten zu einem Treffen ein am Sonntag.

Seit 2016 ist die katholische Kirche in Ludwigswinkel abgeschlossen. Am Sonntag, 13. Februar, um 11 Uhr ist die Bevölkerung zu einem Treffen in der Kirche eingeladen. Es geht um nicht weniger als die Zukunft des Gotteshauses.

Schon im Jahr 2015 war eine anstehende Renovierung der Kirche im Gespräch. Ein Gutachten des Bischöflichen Bauamtes aus der damaligen Zeit schätzte den Renovierungsbedarf inklusive einer neuen Heizung auf etwa 400.000 Euro.

Im Spätsommer 2015 organisierten die Bürgermeister von Ludwigswinkel und Fischbach, Sebald Liesenfeld und Michael Schreiber, spontan ein Benefizkonzert des Gospelchors „Churchies“. Die eingenommenen Spenden in Höhe von etwa 2000 Euro sollten in einen neuen Fußboden und eine Rollstuhlrampe investiert werden. Im April 2016 startete dann der damalige Pfarrer Bernd Schmitt eine Arbeitsaktion. In ehrenamtlicher Arbeit entfernten Geflüchtete die Bodenplatten, deren Ecken sich nach oben gebogen hatten. „Wir haben nicht das große Geld, um die Kirche komplett zu sanieren, aber sie soll erhalten bleiben und das nötigste gemacht werden“, sagte Schmitt damals gegenüber der RHEINPFALZ. Danach wurde die Kirche abgeschlossen und geriet in Vergessenheit.

Lage direkt am Jakobspilgerweg

„Wir wollten mit der Aktion damals ein Zeichen setzen und einen Beitrag zur Unterhaltung der Kirche leisten“, blickt Liesenfeld zurück. Als Bürgermeister sei ihm daran gelegen, dass die Kirche wieder geöffnet wird, betont er, „es ist für den Ort ein prägendes Gebäude“. Außerdem liege sie direkt am Jakobspilgerweg und er weiß aus Erfahrung, dass es viele Menschen gibt, ob Jakobspilger oder Urlauber, die die Kirche gerne besuchen möchten. Dass die Kirche allein mit Gottesdiensten nicht ausgelastet ist, ist dem Bürgermeister klar. Er kann sich durchaus vorstellen, dass man mit kulturellen Veranstaltungen zum Unterhalt der Kirche beitragen könne. „Ich bin froh, dass wir nun am Sonntag eine Versammlung in der Kirche haben werden, und wünsche mir, dass alle Leute kommen, denen etwas an dieser Kirche liegt“, sagt Liesenfeld.

Gebäudekonzept wird erforderlich

Thomas Becker, seit drei Jahren Leitender Pfarrer der katholischen Pfarrei im Dahner Felsenland, hat ähnliche Erwartungen. „Ich wünsche mir eine offene Aussprache, so dass wir am Ende der Veranstaltung eine klare Richtung haben, wie es mit der Kirche weitergehen kann“, sagt er. Fakt ist, dass die Pfarrei im Zuge ihres Pastoralen Konzeptes, das derzeit erstellt wird, in naher Zukunft auch ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept vorlegen muss. „Es gibt einfach zwei Seiten. Die eine ist die, dass ich es absolut schmerzlich finde, wenn eine Kirche geschlossen oder gar verkauft werden muss. Die andere Seite ist die, dass ich auch die immer begrenzteren personellen und finanziellen Ressourcen im Blick habe“, sagt Becker. Er betont, dass er ergebnisoffen in das Treffen geht, gibt aber zu bedenken, dass es auf dem Gebiet der Pfarrei insgesamt 13 Kirchen gibt. „Klar ist, dass sich Leute finden müssen, die bereit sind, sich zu engagieren, und das sollte am Sonntag konkret werden“, sagt der Pfarrer, der sich deshalb auch eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit wünscht.

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