Höhfröschen Warum nur eine Fläche als Neubaugebiet in Frage kommt

Erfahrungen mit einer Lärmschutzwand hat die Gemeinde Höhfröschen zur Genüge gemacht. Des halb ist ein Neubaugebiet in Sportplat
Erfahrungen mit einer Lärmschutzwand hat die Gemeinde Höhfröschen zur Genüge gemacht. Des halb ist ein Neubaugebiet in Sportplatznähe dort kein Thema mehr.

Die Ortsgemeinde Höhfröschen prüft, ob in der Verlängerung der Birkenstraße ein Neubaugebiet realisiert werden kann. Der Rat einigte sich darauf, diese Fläche für ein Neubaugebiet ins Auge zu fassen.

Das Ingenieurbüro Dilger aus Dahn hatte im Auftrag der Gemeinde vier mögliche Flächen untersucht, die als Neubaugebiet in Betracht kamen. Geprüft wurde unter anderem, ob es naturschutzrechtliche Gründe gibt, die gegen eine Fläche sprechen oder wie es grundsätzlich mit den Entwässerungsmöglichkeiten aussieht und ob es sonst etwas gibt, das gegen ein untersuchtes Gebiet spricht.

Und das gibt es – was allerdings auch das Ingenieurbüro nicht wusste – beim untersuchten Gebiet im Bereich Kelterweg. Dort hatte ein Landwirt seinen Betrieb beendet. Man war zunächst davon ausgegangen, dass es keinen Nachfolger gibt. Dem ist nun nicht so, es gibt jetzt doch landwirtschaftlich interessierten Nachwuchs, der den Betrieb fortführt. „Und wir sind nun mal ein Bauerndorf“, erinnerte Bürgermeister Gerhard Hoffmann an die Ursprünge der Gemeinde. Man freue sich, dass es noch Landwirte gibt, „die für unsere Nahrung sorgen und sich um die Landschaft kümmern“. Der Landwirt benötigt deshalb weiter seine Flächen.

Gelächter im Gemeinderat

Eine weitere Fläche hätte auf gut sechs Hektar vorgesehen, dass die Flächen in der Birkenstraße und im Kelterweg miteinander verbunden werden. Eine Bauleitplanung auf lange Sicht, sagte Kerstin Leßmeister vom Ingenieurbüro Dilger. Umsetzen könnte man das Gebiet dann in mehreren Bauabschnitten. Aber auch diese Betrachtung schied allein schon aufgrund des Bereiches Kelterweg aus.

Ebenso fiel eine Fläche in Nähe des Sportplatzes durch das Raster. Sie liegt zu nahe an der Landesstraße und grenzt an eine landwirtschaftliche Vorrangfläche an. Da eine Entwicklung für kleine Baugebiete im beschleunigten Verfahren seit Jahresbeginn nicht mehr möglich ist, muss man in ein reguläres Verfahren, erläuterte Leßmeister. Und im regulären Verfahren gelte: Innenentwicklung vor Außenbereichsentwicklung. Und dann war da noch der Hinweis der Planerin des Ingenieurbüros, dass es Gemeinden gibt, die in der Nähe eines Sportplatzes ein Baugebiet ausgewiesen haben und einen Lärmschutzwall bauen mussten. Das sorgte für Gelächter im Höhfröschener Gemeinderat, denn Höhfröschen ist eine dieser Gemeinden. Für das vorherige Baugebiet in Höhfröschen hatte ein Lärmschutzwall zum Sportplatz gebaut werden müssen. Der hatte über ein Jahrzehnt, bis er ordnungsgemäß fertig gebaut und abgerechnet war, die Gemeinde und verschiedene juristische Instanzen beschäftigt. In Sportplatznähe zu bauen ist für Höhfröschen also keine Option.

Bedarf an Bauplätzen ist da

Deshalb sprach letztendlich alles für die Fläche in der Birkenstraße. Dort besteht derzeit noch das Problem, das in unmittelbarer Nachbarschaft ein Industriegebiet ausgewiesen ist. Industriell wird der Bereich aber nicht mehr genutzt, der Bereich dient als Lagerfläche. Auf dieser Industriefläche plant allerdings ein privater Investor, einige Tiny-Häuser zu bauen. „Der ist schon einige Schritte weiter als wir als Gemeinde“, sagte Hoffmann. Synergieeffekte bei der Erschließung seien deshalb nicht zu erwarten, denn „der wird nicht auf uns warten“, so der Bürgermeister. Klappt dieses private Bauvorhaben, hätte es für die Gemeinde aber den Vorteil, dass es kein Industriegebiet mehr gibt, was die Erschließung eines weiteren Baugebietes durch die Gemeinde erleichtern würde.

Dass der Bedarf an Bauplätzen da ist – auch für die Eigenentwicklung, das habe sich in der Vergangenheit gezeigt – war sich der Rat einig, dass es künftig Bauplätze braucht. Deshalb soll nun bei den Grundstückseigentümern in der Birkenstraße geprüft werden, ob die Gemeinde eine Chance hat, die Grundstücke zu bekommen. Parallel dazu wird im laufenden Dorf-Check-Verfahren geprüft, welche Flächen aktuell in Höhfröschen bereits für eine Bebauung vorgesehen sind und sicher nicht mehr bebaut werden. Diese sollen über das Raum-Monitor-plus-Verfahren als potenzielle Baugebiete gelöscht werden. 1,2 Hektar darf die Gemeinde im Rahmen der Raumordnung derzeit für die Eigenentwicklung als neues Bauland ausweisen. Im Bereich Birkenstraße stehen etwa zwei Hektar zur Verfügung. /add

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