Petersbächel Warum die Walthari-Klause so wichtig für den Ort ist

Die Walthari-Klause in Petersbächelist für viele mehr als nur eine Gaststätte.
Die Walthari-Klause in Petersbächelist für viele mehr als nur eine Gaststätte.

Die Walthari-Klause in Petersbächel ist den Bürgern wichtig. Das vermittelten die 14 Zuhörer, die zur Einwohnerfragestunde der Fischbacher Ratssitzung gekommen waren, deutlich, obwohl das Thema eigentlich nur für den nicht-öffentlichen Teil vorgesehen war.

Die Walthari-Klause im Ortsteil Petersbächel, seit etwas mehr als 40 Jahren als Gaststätte betrieben, ist seit Mai dauerhaft geschlossen. Der Petersbächler Rolf Birnstein erneuerte jetzt seine Fragen aus dem offenen Brief, den er im Vorfeld an den Rat gerichtet hatte: Ob man eine rasche Wiedereröffnung anstrebe und welche Mittel und Wege dafür vorgesehen seien. Bürgermeister Michael Schreiber erläuterte noch einmal den Sachverhalt. Man habe dem jetzigen Pächter angeboten, früher aus dem Vertrag auszusteigen, worauf es keine Antwort gegeben habe. Deshalb habe die Gemeinde zum Ende des Jahres den Pachtvertrag ihrerseits gekündigt. Schreiber erläuterte, dass mit der Kündigung auch die Konzession erlöschen werde. „Es ist nicht mehr wie früher. Wenn ein neuer Pächter kommt, braucht der eine neue Konzession und die werden wir ohne Sanierung nicht bekommen. Das wird angesichts unserer Haushaltslage schwierig“, prophezeite der Ortschef.

Christian Harzer, Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Petersbächel/Gebüg, drückte deutlich aus, was die Bürger derzeit bewegt: „Die Klause ist eine zentrale Anlaufstelle, nicht nur für die Bürger, sondern auch für Touristen und Wanderer. Es ist mehr als ein Lokal, es ist ein Dorfmittelpunkt, ein Versammlungsort. Wenn wir aber alle auch den Tourismus hier wollen, dann muss es auch im Interesse des Gemeinderates sein, zu erkennen, wie existenziell wichtig es ist, alles daran zu setzten, dass die Klause wieder geöffnet werden kann.“

Bürger sollen mitentscheiden

Schreiber und der Rat sicherten zu, das Problem erkannt zu haben. Im anschließenden nicht-öffentlichen Teil der Sitzung diskutierte der Rat verschiedene Möglichkeiten. „Wir haben uns geeinigt, dass es noch im Dezember eine Bürgerversammlung geben soll, in der wir den Leuten drei mögliche Varianten anbieten, über die entschieden werden soll“, sagte der Bürgermeister der RHEINPFALZ auf Nachfrage. „Eine Möglichkeit wäre, dass sich wie beispielsweise auf der Hohen List ein Freundeskreis findet. Eine zweite Lösung ist, dass ein Verein das Gebäude samt Betrieb der Gaststätte übernimmt. Dies könnte beispielsweise in Erbpacht passieren. Oder wir finden einen privaten Interessenten, der das ganze kauft und als Lokal betreibt“, skizziert Schreiber. Dass alle Möglichkeiten Vor- und Nachteile haben, sei ihm bewusst, deshalb sollen die Bürger mit ins Boot geholt werden. Ziel sei jedenfalls, die Klause wieder als Lokal zu betreiben.

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