Rodalben Warum 150 Bäume gefällt werden

 Forstinspektor-Anwärterin Ricarda Czubatinski (2 v.l.). Revierförster Jens Herzog (3. v.. l. ) erklärt, warum die Fichten gefäl
Forstinspektor-Anwärterin Ricarda Czubatinski (2 v.l.). Revierförster Jens Herzog (3. v.. l. ) erklärt, warum die Fichten gefällt werden müssen.

Am „Horberg“ werden bald etwa 150 Bäume gefällt werden. Es sind „Käferfichten“, die nicht mehr standsicher sind. Für die Anwohner wird es in dieser Zeit zu Einschränkungen kommen.

Zur Waldbegehung im Bereich oberhalb der Straße „Am Horberg“ am vergangenen Freitag hatte Revierförster Jens Herzog vom Forstamt Westrich interessierte Bürger, vor allem Anwohner, eingeladen. Bei sintflutartigem Regen, weswegen vielleicht auch nur wenige Bürger die Einladung angenommen hatten. Ab 20. März beginnen die Fällungen und dauern etwa drei Wochen, also bis Mitte April. Während dieser Zeit wird es für die Anwohner zu Einschränkungen und temporären Straßensperrungen kommen. „Das lässt sich leider nicht vermeiden“, machte Herzog zu Beginn klar.

Alte Fichten sind bereits faul

Betroffen ist der Bereich oberhalb des Wendehammers und unterhalb der Felsformationen auf etwa 300 Metern Länge. Einige Fichten dort haben ein biblisches Alter von etwa 160 Jahren erreicht. Daran anschließend stehen zwar auch Fichten, die jedoch noch deutlich jünger sind, gesünder und stabiler stehen. Diese können noch einige Jahre stehen bleiben. Der Borkenkäferbefall sei hier noch nicht festzustellen, machte die Forstinspektor-Anwärterin Ricarda Czubatinski vom Forstamt Westrich sehr anschaulich klar. „Da kann ich mich ja freuen, dass ich ein paar Bäume sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue“, stellte ein Anwohner während des Waldbeganges fest.

Gefundenes Fressen für Borkenkäfer

Warum die Käferfichten eine Gefahr darstellen, machte Czubatinski klar an einem Fichten-Stock, also einem Baumstumpf. Sie konnte in das Herz des Stockes problemlos einen Schüssel hineinstecken, ein Beleg für fortgeschrittene Fäule. Ein im wahrsten Sinne des Wortes gefundenes Fressen für den Borkenkäfer, der in dem faulen Stamm leichtes Spiel hat. Folglich ist die Standsicherheit erheblich gefährdet. Die Fichten können leicht umknicken. Da diese sehr nah an den Häusern gepflanzt sind, besteht die Gefahr, dass sie Schaden anrichten. Deshalb müssen sie weichen. Etwa150 Bäume sind von den Fällungen betroffen. Die Holzmenge beziffert Herzog mit bis zu 550 Festmetern.

Anstelle der Fichten, die besonders unter dem Klimawandel leiden, sollen punktuell klimaresistentere Baumarten wie Mehlbeere, Weißdorne und verschiedene Wildobstsorten gepflanzt werden. „In kleinen Grüppchen, wir wollen der Natur die Möglichkeit geben, sich selbst zu entwickeln“, erklärte Czubatinski. Die Anwohner werden also im Herbst, wenn sich das Laub verfärbt, in Zukunft eine große Vielfalt an bunten Blättern sehen können.

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