Kreis Südwestpfalz Vorkaufsrecht wahrnehmen

Aus dem Verkauf des Gasthauses „Zum Jungfernsprung“ an Peter Marx wird wohl nichts. Die Stadt Dahn bereitet den Ankauf des Gebäudes vor. Im Februar soll der Stadtrat darüber beschließen, ob die Stadt Dahn von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht, teilte Bürgermeister Alexander Fuhr auf Anfrage mit. Peter Marx, der saarländische NPD-Landesvorsitzende wollte das Gasthaus kaufen und Pfälzer Heimatabende darin veranstalten (wir berichteten am Dienstag).

Der RHEINPFALZ-Bericht hatte in Dahn für Aufregung gesorgt. Otmar Weber, der sich für das Erinnern an die Geschichte der Dahner Juden engagiert, erinnerte an die Bemühungen von Peter Marx im Jahr 2005, als die NPD in Dahn eine Landesgeschäftsstelle einrichten wollte. Die Beteuerungen von Marx, wonach im Gasthaus „Zum Jungfernsprung“ keine NPD-Veranstaltungen stattfinden sollten, kann Weber nicht so recht glauben. „Ob in der geplanten Gaststätte bei vorgebuchten Veranstaltungen nur Spanferkel und ganze Saumagen gereicht werden, wie sich Peter Marx geäußert hat, darf bezweifelt werden. Braune Soße könnte da schon mitgereicht werden“, meint Weber. „Das ist eine lange Strategie von Marx, hier Fuß zu fassen“, erinnert Weber an die verschiedenen Versuche der NPD, sich dauerhaft in der Region einen Sitz zu verschaffen. Der Dahner fordert den Ankauf des Hauses über das Vorkaufsrecht der Stadt. Zuschüsse vom Land seien hier bestimmt zu bekommen, schätzt Weber, der warnt, dass ein Lokal dieser Art in Dahn für den Tourismus kontraproduktiv sei. „Im Februar gibt es eine Entscheidung dazu im Stadtrat“, teilte Bürgermeister Fuhr auf Anfrage mit. Es werde derzeit in der Verwaltung alles so vorbereitet, dass der Stadtrat das Vorkaufsrecht wahrnehmen könne, informierte Fuhr weiter. Da sich das Gasthaus „Zum Jungfernsprung“ in einem Sanierungsgebiet befindet, hat die Stadt bei jedem Grundstücksverkauf die Möglichkeit, selbst als Käufer einzuspringen. Fuhr betonte jedoch, dass die Entscheidung nichts mit dem Ansinnen von Peter Marx zu tun habe, sondern sich rein an städtebaulichen Kriterien orientiere. „Das entscheidet der Stadtrat ungeachtet dessen, wer das sonst kaufen will“, betont der Bürgermeister. Wie berichtet, stand das Gasthaus der Familie Kriebel seit fast zwei Jahren zum Verkauf. Jetzt hat Peter Marx den Kaufvertrag unterschrieben und will darin keine übliche Gaststätte mit täglicher Öffnung betreiben, sondern ein Lokal, das nur nach Vorbestellung für spezielle Heimatabende öffnet. Marx will das Lokal sanieren und den Gewölbekeller als Rittersaal ausbauen, wo ganze Spanferkel mit Kannenbier serviert werden könnten. Der Kaufvertrag liegt aktuell zur Prüfung bei der Stadt .

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