Contwig/Zweibrücken Streit um Amazon: Peter Stauch vermisst Zahlen und Fakten von den Gegnern

Die BI rechnet mit 1000 Lastern täglich, sollte Amazon nach Zweibrücken kommen. Peter Stauch zweifelt diese Zahl an.
Die BI rechnet mit 1000 Lastern täglich, sollte Amazon nach Zweibrücken kommen. Peter Stauch zweifelt diese Zahl an.

Der Streit um Amazon am Steitzhof geht in die nächste Runde: Der Contwiger Gemeinderat Peter Stauch vermisst nach wie vor eine Entschuldigung der Bürgerinitiave. Und den Kreis-Grünen wirft er mangelnde Sachkenntnis vor.

Der Vorstandssprecher der Kreis-Grünen, Tim Scherer, hatte kritisiert, dass Amazon-Befürworter Stauch die Bürgerinitiative (BI) in Verruf bringe. Stauch erklärt dazu nun, das können so nicht stehenbleiben. „Keine Stellungnahme, geschweige denn eine Entschuldigung zur für mich nach wie vor unverschämten Äußerung eines Mitglieds der Grünen, dass gebildete Menschen die Amazon-Ansiedlung nicht befürworten können“ – das sei kein guter Stil, so Stauch.

Er diskreditiere nicht das Unterfangen der BI, erwarte aber belastbare Zahlen und Fakten, „die bisher nicht geliefert wurden“, schreibt Stauch. Er störe sich an der von der BI und den Grünen genannten „willkürlichen Zahl von 1000 Lastwagen am Tag“. Ein Tag hat 1440 Minuten. Bei 1000 Lastern täglich würde das bedeuten, dass alle anderthalb Minuten ein Laster die Amazon-Halle anfährt beziehungsweise wieder wegfährt. Stauch: „Bei dieser Taktung hätten die von der BI und den Grünen – auch wieder ohne Beleg – in die Diskussion eingebrachten Roboter ja alle ,Hände’ voll zu tun, die Ladungen aus-, um- und wieder einzupacken.“

Stauch: Einkaufsmärkte und Versandhäuser Schuld an Innenstadt-Misere, nicht Amazon

Auch sei Amazon nicht maßgeblich für die Auszehrung der Innenstädte verantwortlich, wie Scherer erklärt hatte. Bereits in den 70er Jahren seien „auf der grünen Wiese“ Supermärkte und Einkaufszentren entstanden. „Geschuldet war dies oft dem Platzmangel und den horrenden Mieten in den Zentren“, so Stauch. Die Probleme in den Innenstädte hätten mit der jetzt geplanten Amazon-Ansiedlung nichts zu tun. „Vielleicht sollte man auch mal die Eltern oder Großeltern fragen, wie sich ihr damaliges Bestellen bei den Vorgängern von Amazon – Versandhäusern wie Quelle oder Neckermann – auf die Umsätze in den Innenstädten auswirkte“, schreibt Stauch.

Er wälze die soziale Tarifpolitik nicht auf den Beschäftigten ab, wie Scherer behauptet hatte. „Jeder Beschäftigte hat das Recht, den Arbeitsvertrag mit der dort verbrieften Entlohnung prüfen zu lassen und dann zu unterschreiben oder nicht.“ Amazon zahle zwölf Euro Mindestlohn, was über dem gesetzlichen Mindestlohn liege. „Das verschweigen die BI und die Grünen.“ Auch sei es nicht Aufgabe des Ortsgemeinderats beziehungsweise des Zweckverbands Entwicklungsgebiet Flugplatz (Zef), die Arbeits- und Lohnbedingungen zu prüfen. Stauch: „Das schrieben selbst die Zweibrücker Grünen im Oktober auf ihrer Internetseite.“

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