Kleinbundenbach Stampermühle: Ein weiter Weg bis zur Forellenzucht

Der Weiher an der Stampermühle soll nach dem Umbau auf der Mühle auch wieder für Angler eröffnet werden.
Der Weiher an der Stampermühle soll nach dem Umbau auf der Mühle auch wieder für Angler eröffnet werden.

Der Rat von Kleinbundenbach hat der Aufstellung eines Sonderbebauungsplans für die Stampermühle zugestimmt. Der neue Eigentümer will dort Forellen züchten. Allerdings zweifelt ein Ratsmitglied daran, dass die Pläne so umgesetzt werden können.

Der Landauer Michael Maul hat die Mühle Ende 2021 gekauft. Ab 2025 sollen dort jährlich 100 Tonnen Forellen gezüchtet werden (die Rheinpfalz berichtete). Zusätzlich soll die Mühlen-Gastronomie wiedereröffnet werden und Gänse gezüchtet werden. Dazu kommen 50 Wohnmobilstellplätze und die Wiederbelebung des Teichs für Angler.

Maul plant nachhaltig, in einem System, das in sich geschlossen ist, hat er angekündigt. Demnach wird der Mühlenstrom von einer Photovoltaikanlage erzeugt und das Abwasser mit einer Schilfkläranlage gereinigt. Vor allem an der Machbarkeit der Abwasserreinigung durch eine Schilfkläranlage zweifelt aber Ratsmitglied Georg Grünig: „Mir sind Schilfkläranlagen bisher nur für kleinere Anwesen und Wohneinheiten in Ausnahmefällen bekannt. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass das funktioniert.“

Verwaltung noch am Beginn der Planungen

Inwiefern die Abwasserreinigung in der Stampermühle tatsächlich mit einer Schilfkläranlage erledigt werden kann, wusste der bei der Ratssitzung anwesende Bauamts-Abteilungsleiter der Verbandsgemeindeverwaltung, Wilfried Lauer, auch nicht. „Da kann ich noch nicht viel dazu sagen. Wir befinden uns derzeit noch im Beginn der Planung.“ Mauls Pläne würden jedenfalls rechtzeitig mit den Fachbehörden und –leuten abgestimmt. Lauer erwartet dazu eine Stellungnahme der Wasserbehörde der Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) in Kaiserslautern.

Grünig wies darauf hin, dass es Überlegungen gebe, die Überlandleitungen im Stampertal unterirdisch zu verlegen. „Zu diesem Zweck wird mit einem Pflug der Fahrweg aufgegraben. In diesem Zusammenhang gibt es wohl auch Überlegungen, ob man an allen drei Mühlen in diesem Tal einen Kläranlagenanschluss durchführt. Haben Sie dazu was gehört?“, fragte Grünig nach. Bisher sei ihm nur bekannt, dass dort Stromleitungen verlegt werden, antwortete Lauer. Das sei aber Thema der Pfalzwerke, für die er nicht sprechen könne. Bestrebungen, im Zuge der Aufgrabung die Mühlen zusätzlich an die Kläranlage anzuschließen, kenne er nicht.

Bürgermeister rechnet nicht mit Baubeginn dieses Jahr

Zur Wahrscheinlichkeit, ob die Mühle wie von Maul geplant bebaut werden könne, könne Lauer zum jetzigen Zeitpunkt auch nichts sagen. Bisher habe es Abstimmungsgespräche mit der SGD, der Wasserbehörde, der Kreisverwaltung und sonstigen Beteiligten gegeben. „Es sind dabei Punkte angesprochen worden, die zu erledigen sind. Ich denke, da müssen noch einige Gutachten angefertigt werden, um zu prüfen, ob das so funktioniert.“ „Michael Maul will in diesem Jahr schon mit den Arbeiten anfangen. Ich kann mir das nicht vorstellen“, schätzte Bürgermeister Manfred Gerlinger die Lage ein und verwies in diesem Zusammenhang auf den Artenschutz. Wie dem Sonderbebauungsplan Stampermühle stimmte der Rat in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag auch der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zu. Zwei Wochen könne sich jeder bei der Verbandsgemeindeverwaltung über die entsprechenden Pläne informieren und sich dazu äußern.

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