Südwestpfalz Sparen mit der RHEINPFALZ: Wie man schnell, gut und günstig kocht
Südwestpfalz. Es köchelt und dampft in Heike Bißborts Küche, ein leckerer Duft liegt in dem Bauernhaus in der Windsberger Ortsdurchfahrt. Die frischgebackene Kreisvorsitzende der Landfrauen präsentiert in der Serie zur Rubrik „Sparen mit der RHEINPFALZ“ als erste Landfrau ein leckeres Rezept, das mit günstigem Geld nachzukochen ist: Es gibt eine Hackfleisch-Spitzkohlsuppe samt Reisnudeln. Mit dabei ist Bißborts Auszubildende Chantal Bißbort aus Nünschweiler. Bevor Verwirrungen entstehen: Beide Bißborts sind nicht miteinander verwandt. Für sechs Personen hat Bißbort die Kosten hierfür auf 9,30 Euro berechnet. Macht pro Teller Suppe also 1,55 Euro.
„Jetzt ist Gemüsezeit. Und da mache ich gerne Aufläufe und vollwertige Eintöpfe“, erzählt Bißbort, während sie das Hackfleisch im Kochtopf anbrät. Generell legt die Windsbergerin großen Wert auf vollwertige Mahlzeiten, sprich, dass sämtliche Nährstoffe in einer Portion enthalten sind. Sie zählt auf: Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß, Mineralstoffe, Vitamine und Wasser. Frisch zu kochen steht bei Bißbort auf der Tagesordnung. Und möglichst wenig verpackt sollten die Lebensmittel auch sein; das sei nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch gesünder, etwa weil weniger Mikroplastik von der Verpackung mit der Nahrung aufgenommen wird.
In Fertigessen zu viele Zusatzstoffe enthalten
Und noch etwas spricht gegen Fertigessen aus dem Tiefkühler, der Dose und der Konserve: die viel zu oft und viel zu viel dazugemischten Zusatzstoffe. Während die Supper vor sich hinköchelt, holt Bißbort eine Suppendose aus dem Regal („Auch bei uns gibt es so was mal, wenn es schnell gehen muss“, fügt sie grinsend hinzu). Darin enthalten und auf der Banderole aufgeführt sind jede Menge Zusatzstoffe. Zudem ist die Suppendose bis mindestens 2025 haltbar. „Ich frage mich, was die da reinmachen, dass das so lange hält“, kommentiert die Landfrauen-Vorsitzende. Die Suppe hingegen selbst zu kochen, so Bißbort, dauere zwar etwas länger, dafür ist es gesünder und schmeckt viel besser. Die Vielzahl an Zusatzstoffe sorgen laut der Landfrau zudem für zahlreiche Allergien: „Die Gesellschaft wird systematisch krank.“
Der Tod der Queen war nicht schuld
Die Windsbergerin ist seit 8. September Kreisvorsitzende der Landfrauen Südwestpfalz. „Das war am gleichen Tag, als auch die Queen gestorben ist. Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun“, versichert Bißbort schmunzelnd. Ihre neue Position war seit Jahren ein inniger Wunsch, gibt die Landfrau zu. „Ich konnte es nur sehr lange nicht verwirklichen“. Bei den Landfrauen aktiv ist Bißbort seit vielen Jahren, zuvor war sie bereits zwölf Jahre im Kreisvorstand vertreten, hat viel Arbeit ihrer Vorgängerin Beate Schnur aus Bottenbach mitbekommen. Vieles anders als ihre Vorgängerin will Bißbort jedoch nicht machen. „Wir machen bei den Landfrauen schon seit Jahren sehr gute Arbeit“, findet sie.
Zentral zur Arbeit der Landfrauen gehören alle möglichen Kurse, vor allem die Kochkurse. „Die Landfrauen arbeiten immer nachhaltig, ökologisch und ökonomisch.“ Dieses Credo auf die Ernährung übertragen spricht auch für vegane und vegetarische Gerichte; „aber eben nur, wenn man sie selbst macht“, findet Bißbort. Die fertigen veganen oder vegetarischen Gerichte aus dem Supermarkt-Regal seien oft ebenfalls voller Zusatzstoffe. Und manchmal kommen sie aus aller Welt, was für die Umwelt auch nichts sei.
Früher gab es nur Haferflocken und Cornflakes
Bißbort wählt für ihre Zutaten vor allem den Metzger und den Markt. Das Hackfleisch vom Metzger etwa ist laut der Landfrau jeden Tag frisch, wird direkt durch den Fleischwolf gedreht. Das abgepackte aus dem Supermarkt nicht.
Kritik übt die Landfrau an der heutzutage viel zu großen, den Verbraucher überfordernden Auswahl in den Supermarktregalen. „Als ich jung war, da gab es beispielsweise nur Haferflocken und Cornflakes. Jetzt gehen Sie mal heute durch das Regal und sehen Sie sich die Auswahl an“, sagt sie. Die negative Folge: Der Verbraucher kauft eher die Fertigprodukte, lässt sich von seinem Konsumdrang verführen. Und übrigens: Die Ausrede für den Kauf von Fertigprodukten, dass man nicht kochen kann, lässt Bißbort nicht zählen. „Jeder kann kochen. Der Satz passt viel besser als ’Jeder kann singen’.“
Das Rezept
Zutaten für sechs Personen:
ein Spitzkohl
eine Knoblauchzehe
500 Gramm Hackfleisch
150 Gramm Reisnudeln
ein Liter Wasser
Salz
Pfeffer
Ingwer
Chiliflocken
ein halber Teelöffel Anissamen
zwei Esslöffel Rapsöl
Zubereitung: Die äußeren Blätter des Spitzkohls entfernen und diesen achteln. Strunk entfernen und in Streifen schneiden. Knoblauch und Karotte schälen und in feine Würfel schneiden. Hackfleisch in Rapsöl anbraten. Das Gemüse dazugeben und nach Belieben würzen. Einen Liter Wasser hinzufügen und zwanzig Minuten kochen lassen. Zum Schluss Reis einfügen und für fünf Minuten mitkochen lassen. Fertig!
Kosten für sechs Portionen 9,30 Euro, pro Portion 1,55 Euro.
Die Serie
Für unsere Rubrik „Sparen mit der RHEINPFALZ“ haben wir einige Landfrauen gebeten, uns Rezepte zu verraten, die schnell und einfach zu kochen sind, gut schmecken und nicht allzu viel kosten. Beim Kochen wollen wir außerdem etwas über die Menschen erfahren.