Maßweiler Solarstrom: Bis Mitte des Jahres soll ein Anbieter gefunden werden

Maßweiler will Solarstrom, wie und wo, steht aber noch in den Sternen.
Maßweiler will Solarstrom, wie und wo, steht aber noch in den Sternen.

Wenn es nach Herbert Semmet, Bürgermeister von Maßweiler, geht, dann sollen so schnell wie möglich Photovoltaikanlagen in und ums Dorf gebaut werden. Diesen Schritt kündigte er etwas versteckt bereits beim Neujahresempfang an. Mitte des Jahres sollen die ersten Schritte gemacht werden.

Die Gemeinde Maßweiler sei mittlerweile mit vier Bietern für Solaranlagen im Gespräch. „Für uns ist es wichtig, den Markt einmal zu analysieren und zu schauen, was hier überhaupt geht“, erklärt Semmet. Einerseits gibt es die größeren Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen, so etwas würde sich in Maßweiler etwa auf der Weide zwischen Fausterberg-Landstraße und Golfplatz anbieten. „Da ist der Acker vielmehr eine Wiese“, sagt Semmet. Als die Landstraße ausgebaut wurde, wurden im unteren Bereich der Fläche die Überreste des Straßenaushubs abgelagert. Bei dieser Fläche kommt es aber auf den Anbieter an. „Es gibt die, die unter fünf Hektar nichts ausbauen und jene, für die sich auch ein Hektar lohnt“.

Pauschal sagen, wo Solarparks um Maßweiler gebaut werden könnten, sei nicht möglich. Semmet spricht von vielen Kriterien, die den Bau eines Solarparks beeinflussen: Etwa ob Strom ins Netz eingespeist werden kann oder die Fläche landwirtschaftlich überhaupt nutzbar ist. Zudem sei das Dorf mit einem Anbieter für eine sogenannte „Agro-Photovoltaikanlage“ im Gespräch. Dabei werden die Paneele auf Stelzen errichtet, unter der Anlage könne weiterhin Ackerbau betrieben werden. Und dann gibt es im Dorf noch die Möglichkeit, auf die Dächer der öffentlichen Gebäude Sonnenstrom-Paneele zu bauen. Möglichkeiten hierfür: der Kindergarten sowie die Garagen beim Rathaus. Bei der Kita schätzt Semmet, dass mit der Photovoltaik-Anlage bis zu 70 Prozent des genutzten Stroms selbst erzeugt werden könnte. „Der Kindergarten läuft ja sowieso nur über Tag“, sagt der Bürgermeister.

Kritik an der Verbandsgemeinde

So ambitioniert Semmet beim Ausbau von Photovoltaikanlagen in seinem Dorf ist, so scharf übt er Kritik an der Verbandsgemeinde. Eigentlich, so der Bürgermeister, sei es Aufgabe der Verbandsgemeinde, sich um den Ausbau erneuerbarer Energien zu kümmern. „Aber die machen da ja nichts“, schimpft Semmet. Dass Bürgermeister wie er im Ehrenamt sich auch noch um diese komplexe Aufgabe kümmern müssen, ist für den Maßweiler Dorfchef ein absolutes Unding. „Wir kümmern uns stattdessen um Notstromaggregate. Dabei ist der Ausbau von erneuerbaren Energien wichtig. Wir erzeugen damit nämlich Strom, von dem wir nie genug haben können“.

Ebenso wünscht sich Semmet, dass beim Photovoltaik-Ausbau großflächiger gedacht wird und Anlagen auch über Gemarkungsgrenzen hinaus gebaut werden dürfen. Es könne nicht sein, dass eine perfekt geeignete Fläche sich etwa auf Maßweiler und Reifenberger Gemarkung erstreckt, die Grenze dem Bauvorhaben aber einen Strich durch die Rechnung macht. „Da müssen wir übergeordnet denken. Und das wird einfach nicht gemacht“, sagt Semmet. Der Zeitplan sieht vor, dass bis Mitte des Jahres ein Anbieter für Solarstrom gefunden ist. Der kümmere sich dann um die weiteren Schritte, von Genehmigung über Planung bis hin zum Bau. Semmet sprach in seiner Neujahrsansprache von „Stromerzeugung im Außenbereich“. Damit sind nur Solarparks gemeint. Windräder werden nicht aufgestellt. Das geht, so Semmet, schon wegen der Einflugschneisen zum Zweibrücker Flughafen und dem Landefeld auf der Pottschütthöhe nicht.

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