Bechhofen Schnuppertraining für Kinder aus der Ukraine

Der TuS Bechhofen veranstaltete ein Schnuppertraining für Kinder geflüchteter Ukrainer, an dem auch Kinder des TuS mitwirkten.
Der TuS Bechhofen veranstaltete ein Schnuppertraining für Kinder geflüchteter Ukrainer, an dem auch Kinder des TuS mitwirkten.

Schon 2015 hat der TuS Bechhofen gute Erfahrungen mit Integration gemacht. Einige junge Flüchtlinge von damals sind dem Verein bis heute treu. Nun gab es ein erstes Schnuppertraining für ukrainische Kinder. Davon profitieren auch andere Vereine

Knapp 20 Jungen und Mädchen tummeln sich auf dem Sportplatz des TuS Bechhofen. Sie trainieren Fußball. An sich ist das nicht außergewöhnlich, würde es sich hier nicht um ein erstes Aufeinandertreffen ukrainischer Kinder mit deutschen Fußballern handeln. Wie es dazu kam, erklärt Jugendleiter Jens Bernhard: „Wir haben heute ukrainische Flüchtlingskinder eingeladen, die wir in unseren Vereinen integrieren wollen.“

Später an andere Vereine vermitteln

Um Kinder aus der Ukraine ansprechen zu können, hat Jens seinen Bruder Björn, Verbandsbürgermeister, um Hilfe gebeten, „denn der weiß ja, wo die sind“. Björn Bernhard hatte auch die Idee zu diesem Schnuppertraining, die bei seinen beim TuS Bechhofen engagierten Brüdern auf fruchtbaren Boden stieß. Ziel ist es, die Kinder bald in den normalen Trainingsbetrieb aufzunehmen und sie eventuell an andere Vereine zu vermitteln. „Denn es macht ja keinen Sinn, ein Kind ständig nach Bechhofen zu holen, wenn es beispielsweise in Kleinsteinhausen wohnt. Wichtig war uns nur, dass am Anfang viele ukrainische Kinder bei uns unter sich sein können“, erklärt der 44-Jährige.

Um Kinder und Eltern auf das Training aufmerksam zu machen, wurde ein Plakat erstellt, das verteilt und in den sozialen Medien veröffentlicht wurde; in deutscher und ukrainischer Sprache. Bei der Übersetzung half Olexandra Hofmann. Die Bechhoferin stammt aus der Ukraine und arbeitet im Personalbüro in der Verbandsgemeinde. 2006 kam sie der Liebe wegen in die Verbandsgemeinde. Hofmann war es auch, die den Bechhofer Michael Sonntag vor seiner Hilfsfahrt an die ukrainische Grenze darum gebeten hatte, auf seinem Rückweg auf der Flucht befindliche Familienmitglieder aufzunehmen und diese von dort mitzubringen.

Ziel: Fußball ohne Übersetzer

Die 42-Jährige war beim Schnuppertraining anwesend, um für die ukrainischen Kinder und deren Eltern zu übersetzen. Ihr half dabei eine geflüchtete Ukrainerin, die ein wenig Deutsch spricht. Die TuS-Kinder wiederum waren da, um ihren Gästen Übungen vorzumachen. Ziel ist es aber, bei zukünftigen Trainingseinheiten auf Hofmann und andere Übersetzer verzichten zu können.

Die ukrainischen Kinder, die am Schnuppertraining teilnahmen, wurden direkt mit Fußballklamotten samt Schuhen ausgestattet, die sie behalten dürfen. Mithilfe von Spenden von TuS-Eltern und T-Shirts, die Sören Bernhard, Trainer der 1. Mannschaft, zur Verfügung stellt. Zusätzliche Gelder gab es von der Verbandsgemeinde und der Egidius-Braun-Stiftung des Deutschen Fußball Bundes.

Die meisten Ukrainer im Landkreis

Kreisweit sind in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land übrigens die meisten Ukrainer untergebracht worden. Derzeit schätzt Verbandsbürgermeister Bernhard die Zahl auf über 100. Etwas problematisch sei allerdings, dass auch große Familien in der Verbandsgemeinde ankommen. „Wir haben halt meist Ein- bis Zweizimmerwohnungen im Angebot.“ Weil es in der Verbandsgemeinde mittlerweile viele Ukrainer mit Kindern gibt, wird es ein weiteres Fußball-Schnuppertraining geben, am 25. April um 17 Uhr in Bechhofen.

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