Südwestpfalz Rad- und Wanderweg-Schilder: Entfernt, zerstört, verdreht

Wegewart Heinz Ruble vom Pfälzerwald-Verein Battweiler hat das vom Grünbewuchs überwucherte Radwegeschild am Radweg über Sicking
Wegewart Heinz Ruble vom Pfälzerwald-Verein Battweiler hat das vom Grünbewuchs überwucherte Radwegeschild am Radweg über Sickinger Höhe wieder sichtbar gemacht.

Radfahrer und Wanderer brauchen Orientierung, nicht nur deshalb ist eine richtige Beschilderung an den Wegen wichtig. Doch es kommt immer wieder vor, dass Schilder verschwinden. Das sorgt für Verwirrung und Unverständnis.

Wer mit dem Fahrrad über die Battweiler Höhe in Richtung Rosendorf Schmitshausen und Mühlendorf Wallhalben fährt, der befindet sich auf der „Rheinland-Pfalz-Radroute“. Dieser Radweg ist auf seiner gesamten Streckenlänge nach dem Leitfaden zur Radwegebeschilderung (HBR) des Landes beschildert. Selbst achtlose Veränderungen oder gar die völlige Entfernung einer solchen Beschilderung schafft Probleme für die Freizeit- und Touristikradler.

Kürzlich war eine Radlergruppe aus dem „Binger Loch“ auf der Battweiler Höhe unterwegs. Sie hatten die Abzweigung auf dem Römerweg, der alten Handels- und Heeresstraße, über die Sickinger Höhe erreicht, wo der Wirtschaftsweg auf der Gemarkung Battweiler in den „Schachen“ abzweigt. Dort in der Senke bewirtschaften die Landwirte ihre Felder. An dieser Stelle geht es einfach geradeaus auf dem Römerweg vorbei am Pfarrhöfchen ins Rosendorf. Radler aus den umliegenden Dörfern oder des Zweibrücker Umlandes kommen dort nicht ins Straucheln, aber der Ortsunkundige und natürlich jene Radler, die die landschaftliche Schönheit der Sickinger Höhe und des Pfälzer Mühlenlandes zum ersten Mal erleben.

Strommast mit Schild wird komplett entfernt

An diesem Abzweigungspunkt ist jedoch eine Hinweisbeschilderung angebracht. Wäre es nicht der Fall, dann wäre dies nicht im Sinne des Leitfadens, der eine zweifelsfreie Markierung vorgibt. Beim Radler, der ja schneller als Wanderer unterwegs ist, da muss das Richtungsschild schon frühzeitig erkennbar sein. Hinzu kommt jedoch – ähnlich wie es auch für Wanderwege gilt – ein Beruhigungs- oder Sicherheitshinweis nach nur 20 bis 30 Metern, dass man sich weiterhin auf der richtigen Route befindet. Auf der Battweiler Höhe war die Beruhigungmarkierung am Holzmast der Stromleitung neben dem Weg im Getreidefeld angebracht. Die vor einigen Wochen durchgeführte Erneuerung der Stromleitung über die Sickinger Höhe im Auftrag der Pfalzwerke, mit dem Austausch alter und nicht mehr benötigter Masten hat dazu geführt, dass dieser Holzmast entfernt wurde.

Seit wenigen Wochen ist er zusammen mit der deutlichen Markierung für den Radweg abtransportiert und durch die mit den Arbeiten beauftragte Firma entsorgt worden. Es ist kein Einzelfall, dass wichtige Hinweise verschwinden, die über lange Zeit ihre unverzichtbare Funktion erfüllt haben. Noch häufiger werden Pfosten, die speziell für die Befestigung der vorgegebenen Beschilderung gesetzt werden, umgefahren und sogar herausgerissen, weil sie aus vielerlei Gründen als Hindernis gesehen werden.

Markierungssicherheit aus jeder Richtung

Radwege oder auch Wanderwege, die aufgrund ihrer Beschilderung auch zu Qualitätsrouten gezählt werden, die können in beiden Richtungen befahren oder erwandert werden, da die Beschilderung genau dies ermöglicht. Auf der Battweiler Höhe hat ein kletternder Grünbewuchs das Hauptschild zumindest einseitig deutlich überwuchert, so dass es nicht mehr in seiner Funktion zu erkennen ist. Der Wegewart des Pfälzerwald-Vereins Battweiler, Heinz Ruble, hat dieses Problem beseitigt. Er hat nämlich Pflegearbeiten mit seinen Helfern am Tileman-Stella-Weg durchgeführt, der mit einem Teilstück wegen der außergewöhnlichen Weitsicht über den Römerweg führt. Die dort an einem idealen Aussichtspunkt aufgestellte Sitzgruppe hat durch die Pfälzerwäldler noch einen neuen Farbanstrich, zur Freude der dort gerne rastenden Radler und Wanderer, erhalten.

Ruble berichtete, dass er jedes Jahr Pfostenmarkierungen wieder neu aufstellen muss, weil sie umgefahren und auch immer durch Vandalen beseitigt werden. Gelegentlich kommt es auch vor, dass ein Baum vom Sturm umgeworfen wird und die vorhandene Beschilderung beschädigt. Weniger Verständnis hätten die Wandervereine, wenn im Rahmen von Baumfällungen dort vorhandene Zeichen nicht an einem geeigneten Baum im unmittelbaren Umfeld wieder angebracht werden, so wie beim entfernten Strommast. Darum sei eine Überprüfung der Beschilderung am Wanderweg im Frühjahr und Herbst immer notwendig, macht Ruble deutlich. Dies hätte an der „Deutschritter-Tour“, einem Premiumweg der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, zu mehreren Ergänzungen an der Beschilderung und Wiederaufrichtung umgedrückter Markierungspfosten geführt. Das größere Problem sei in der Regel, dass die Pfostenhalterung im Erdreich so verbogen ist, dass sie ersetzt werden muss.

Verdrehte Schilder sorgen für Probleme

Verwunderlich sei, dass das Hauptschild des Radweges an der Abzweigung am Mühlenweg beim Battweiler Wasserhochbehälter mit mehreren Richtungsanzeigern in den vergangenen drei Monaten mehrmals verdreht wurde, was Radler, die nicht aus der Umgebung kommen unnötig vor Probleme stellt oder gar auf den falschen Weg leitet. Die Wegebetreuer des PWV haben es wieder so gedreht, dass die Richtungsvorgaben wieder stimmen.

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