Kreis Südwestpfalz Pläne für Nacktbadezone am Gelterswoog
Das Pächter-Ehepaar Viktoria Butenko und Thomas Dörr am Lauterer Badesee Gelterswoog hegt Pläne zur Einrichtung einer FKK-Zone vor. Diese soll von außen nicht einsehbar sein und abseits vom roten Sandstrand liegen. Im Rathaus rennt das Ehepaar damit zwar keine offenen Türen ein, stößt aber auch nicht auf Ablehnung.
„Dagegen ist nichts zu sagen“, sagt der zuständige Stadt-Beigeordnete Peter Kiefer auf Anfrage. Allerdings müsse das Ehepaar, das seit Mai das Strandbad betreibt, seine Vorstellungen näher erklären. Gegen eine Nacktbadezone hat der Beigeordnete nichts einzuwenden. Kiefer weist aber auf Hindernisse und „viele ungeklärte Fragen“ hin. Gegen Freikörperkultur am Gelterswoog spreche zunächst die Haus- und Badeordnung aus dem Jahr 2012. „Die Nutzung der gesamten Badeanlage und des Badegewässers ist nur in üblicher Badebekleidung gestattet“, schreibt dieses Regelwerk vor. Die Besucher hätten alles zu unterlassen, was den guten Sitten zuwiderläuft oder andere Badegäste belästigt. Kiefer sieht aber kein Problem darin, die Gelterswoog-Badeordnung so umzuschreiben, dass FKK in einem klar begrenzten Gebiet möglich wird. Schwieriger sei es, ein geeignetes Grundstück am See zu finden, meint Kiefer. Der Weiher, die Uferzone und das anschließende Kolbental stünden unter Schutz. Neubauten seien im Strandbad völlig ausgeschlossen, „bauliche Veränderungen“ bedürften einer Genehmigung. Das Pächter-Ehepaar müsse einen Antrag stellen und seine FKK-Pläne erläutern, sagt Kiefer. „Bisher liegt mir noch nichts vor“, sagt der Beigeordnete. Die Pächter wiederum wollen bald mit den Anrainern des beliebten Sees reden – mit dem Ziel, die FKK-Zone auf einem der Vereinsgelände einzurichten. Peter Kiefer, der maßgeblich an der Verpachtung des Bads beteiligt war, bedauert, dass die erste Strandbad-Saison unter der Regie des Ehepaars unter dem kühlen und nassen Sommer litt. Die Pächter hätten sich große Mühe gegeben und Geld investiert, um die Anlage zu renovieren und schöner zu machen. Es sei „schade, dass das Wetter nicht mitspielte“, sagt Kiefer. Die Eheleute haben den Gelterswoog für zunächst fünf Jahre von der Stadt gepachtet. Um in der kommenden Saison unabhängiger vom Wetter zu sein, planen die Strandbad-Betreiber einige Veranstaltungen, die sie mit Vereinen, der Zukunftsregion Westpfalz, aber auch mit Unternehmen über die Bühne ziehen wollen. Ein Sommer-Kulturprogramm soll Gäste anlocken. Auch ein Kinderfest, Entenrennen und weitere Veranstaltungen schweben Dörr und seiner Frau vor. (hwm)