Dietrichingen Pascal Freyer ist bundesweit bester Landmaschinenmechatroniker

Hobby und Beruf ergänzen sich: Pascal Freyer auf einem Häcksler.
Hobby und Beruf ergänzen sich: Pascal Freyer auf einem Häcksler.

Pascal Freyer aus Dietrichingen ist ein ausgezeichneter Land- und Baumaschinenmechatroniker. Und das im wahrsten Wortsinne. Seine Ausbildung hat er als Bundesbester abgeschlossen. Dafür wurde er in Berlin geehrt. Doch die liebe Technik hätte seine Teilnahme an der Veranstaltung fast verhindert.

Mit der Landwirtschaft kam Pascal Freyer schon als kleiner Junge in Berührung. Denn sein Vater Volker betreibt im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft. Der heute 21-Jährige interessierte sich schnell für die großen Maschinen, mit denen die Feldarbeit verrichtet wurde. „Bevor ich laufen konnte, war auf unserem Schlepper ein Kindersitz montiert“, erinnert sich Freyer und schmunzelt. Später, als 15-Jähriger, habe er in den Schulferien bei einem für die Landwirtschaft tätigen Lohnunternehmer sein Taschengeld aufgebessert. „Am liebsten verrichte ich Erntearbeiten mit dem Mähdrescher oder Häcksler.“ Freyer machte sein Hobby zum Beruf. Er absolvierte eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Land- und Baumaschinen-Mechatroniker in der Lehrwerkstatt beim Landmaschinenhersteller John Deere in Zweibrücken.

Im vergangenen Jahr legte er seine Prüfung ab – als Bundesbester. Bei der praktischen Abschlussprüfung habe er unter anderem die Bestandteile und Funktionsweise einer Druckluftbremsanlage erklären müssen, oder auch wie man dem Kunden bei der Übergabe einer Sämaschine in einfachen Worten die technische Funktionsweise erläutert. Teil drei der praktischen Prüfung bestand aus einem selbst zu bauenden Schaltbrett, an dem verschiedene Messungen durchzuführen waren. Bei der Theorieprüfung mussten die Antworten zu den gestellten Fragen entweder angekreuzt oder schriftlich beantwortet werden. Auch jede Menge Rechenaufgaben hatten die Prüflinge zu lösen.

Mit der Freundin auf dem Mähdrescher

Und die Prüfungshürde nahm Freyer mit großem Erfolg – als Bundesbester. Aufgrund seiner Prüfungsleistung wurde der Dietrichinger zu einer Feierstunde nach Berlin eingeladen, um eine Auszeichnung von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zu erhalten. Doch beinahe hätte der 21-Jährige seine Ehrung verpasst. Denn die erste E-Mail – diese enthielt die Einladung – sei im Spam-Ordner seines Postfaches gelandet. Erst zwei Tage vor Fristablauf für die Teilnahmezusage sei eine Erinnerungs-E-Mail gekommen, die er dann auch im regulären Ordner gefunden hatte.

Auf den Lorbeeren will sich Freyer – seine Tätigkeit bestehe zu 20 Prozent aus Computerarbeit und zu 80 Prozent aus der Tätigkeit an oder in Maschinen – nicht ausruhen. Irgendwann wolle er sich zum Maschinenbautechniker weiterbilden. Bevor es so weit ist, arbeitet der 21-Jährige weiter bei John Deere in der Versuchsabteilung. „Wir bereiten dort Landmaschinen vor auf die Feldarbeit und nächste Ernte oder setzen Maschinen instand.“ Das Testen oder Betreuen von Landmaschinen führe ihn auch hin und wieder ins Ausland, wo er dann mal zwei bis drei Wochen am Stück der Heimat fern ist. Mit dem Traktor habe er seine Freundin Hanna zwar noch nicht abgeholt, doch im Sommer fahre sie oft auf dem Mähdrescher oder Häcksler mit. „Sonst hätten wir kaum Zeit füreinander.“

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