Rieschweiler-Mühlbach Noch ist keine Entscheidung zu Solarkraftwerk gefallen

In der Nähe der Pottschütthöhe wäre eine Solaranlage theoretisch möglich.
In der Nähe der Pottschütthöhe wäre eine Solaranlage theoretisch möglich.

Vier Gebiete in Rieschweiler-Mühlbach eignen sich für Bau und Betrieb einer großflächigen Photovoltaik-Anlage. Sonnenstrom könnte frühestens 2025 fließen.

Die Pfalzwerke-Tochter Pfalzsolar hat auf Anfrage des Ortsgemeinderates die Gemarkung unter die Lupe genommen – mit Blick auf den möglichen Bau von Photovoltaik. Im Januar hatte im Ortsgemeinderat die Mainzer Firma Wiwi Consult berichtet, dass aus ihrer Sicht eine Anlage oberhalb des Sportplatzes im Ortsteil Rieschweiler (Gemarkung Heidenberg) möglich sei. Im Gremium war danach der Ruf nach einer zweiten Meinung laut geworden.

Diese vertraten Patrick Birkenmaier und Sophia Münz, die am Donnerstag gut 40 Minuten lang vor dem Rat referierten. Pfalzsolar hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 20 Jahren Anlagen mit insgesamt 600 Megawatt realisiert, betreibe aber nur Anlagen mit knapp 30 Megawatt in Eigenregie. Der letztgenannte Anteil solle wachsen. „Derzeit gibt es große Nachfrage und wir verzeichnen einen Zuwachs an Privatkunden“, sagte Birkenmaier. Etwa anderthalb Jahre dauere es, bis eine neue Anlage in Betrieb gehen könne. Pfalzsolar kalkuliere mit einer Laufzeit von 25 bis 30 Jahren.

Betriebsform ist entscheidend

In Rieschweiler-Mühlbach kommen laut Sophia Münz vier Gebiete für eine große Solaranlage infrage: knapp neun Hektar südlich des Flugplatzes Pottschütthöhe, knapp fünf Hektar an der Grenze zu Maßweiler (Am Hausgiebel), etwa sechs Hektar neben dem Nettomarkt in Richtung Dellfeld und auch die bereits von Wiwi Consult ins Auge gefasste Fläche unweit des Sportplatzes (rund 14 Hektar). Nahe dem Flugplatz ist der Ackerboden eigentlich zu gut für Solarmodule, benannte Münz Vor- und Nachteile der Flächen. Am Hausgiebel stoße man direkt an ein Naturschutzgebiet, am Heidenberg seien die Eigentumsverhältnisse schwierig – das Land ist dort in sehr vielen Händen -, und die Fläche neben dem Supermarkt grenze unmittelbar an ein Trinkwasserschutzgebiet. An sich seien aber alle Flächen geeignet.

Sophia Münz unterstrich, dass bislang noch keine sogenannte Netzvoranfrage erfolgt sei. Diese kläre, wo der produzierte Strom ins Netz eingespeist werden kann. „Für die Wirtschaftlichkeit ist ein naher Netzknüpfungspunkt entscheidend“, sagte sie.

In eine Gesellschaft investieren?

Der finanzielle Ertrag für die Ortsgemeinde hänge von der Betriebsform ab. Betreibt Pfalzsolar die Anlage allein, kassiert die Kommune eine Abgabe, die abhängig von Leistung und Größe der Anlage ist. Ein Mittelwert liege bei 22.000 Euro pro Jahr, sagte Münz. Beteiligt sich die Ortsgemeinde an einer neu zu gründenden Gesellschaft, steige der Ertrag. Dann werde aber auch eine Investition in die Gesellschaft notwendig. Zudem gebe es die Möglichkeit, dass sich Bürger an der Anlage finanziell beteiligen und damit Geld bekommen.

Eine endgültige Entscheidung, ob eine Anlage gebaut wird, mit welchem Partner und an welchem Ort, fiel am Donnerstagabend nicht.

x