Grossbundenbach Mit Bratwürsten Leben retten
Wenn am Dienstagabend, ab 20 Uhr, der Großbundenbacher Gemeinderat tagt, stehen drei Programmpunkte auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils. Nachdem Jürgen Leis, Revierförster in Bechhofen, in den Ruhestand getreten ist, gibt es einen vorerst kommissarischen Nachfolger. Das ist der 33-jährige Thomas Martinek. Martinek macht aber kein Geheimnis daraus, dass er das Amt des Revierförsters hier zur Gänze anstrebt, und stellt sich den Räten vor.
Das zweite Thema ist der Defibrillator, den sich vor allem die Feuerwehr wünscht. Schon länger wird deshalb in Großbundenbach darüber diskutiert, ein solches öffentlich zur Verfügung stehendes Gerät anzuschaffen, mit dem man im Notfall Leben retten kann. Nur haperte es bisher am Geld. Bürgermeister Dieter Glahn hat nun anlässlich des Walnussfestes eine Aktion zur Finanzierung gestartet. Er verkaufte Walnussbratwürste von seinen Duroc-Schweinen und hat damit 1000 Euro eingenommen. Den Verkauf startete er nicht nur, um endlich das leidige Thema „Defibrillator“ aus der Welt zu schaffen. „Ich wollte auch darauf aufmerksam machen, dass es den Schweineerzeugern in unserer Gegend nicht gut geht. Denn wir haben nur noch fünf hier.“
Zum Dritten kommt nun auch in Großbundenbach ein Thema in den Rat, das seit Monaten in den umliegenden Dörfern für Ärger bei den Kommunalpolitikern sorgt. Denn der Landtag will im Herbst das Landesfinanzausgleichsgesetz ändern und verbindet damit die Erhöhung der Grundsteuern A und B, sowie der Gewerbesteuer. Nicht alle Räte im direkten Umkreis stimmten dem zu. So beschloss Wiesbach mit der Steuererhöhung, die ab 2023 gelten soll, abzuwarten, bis das Land den Finanzausgleich wie angekündigt geregelt hat. In einem sind sich aber alle Räte einig: Sie halten diese Steuererhöhung für das falsche Signal zur falschen Zeit.