Hauenstein „Mais fer Afrika“ hilft verzweifelten Familien in allergrößter Not

Ein Schwerpunkt der „Aktion Afrika“ ist die Nahrungsmittelhilfe für Familien, die in Not geraten sind. Das Foto zeigt Schwester
Ein Schwerpunkt der »Aktion Afrika« ist die Nahrungsmittelhilfe für Familien, die in Not geraten sind. Das Foto zeigt Schwester Genovefa bei der Verteilung von Lebensmitteln im »St. Joseph Shelter of Hope« in Voi.

Erneut hat die Hauensteiner „Aktion Afrika“ 22.000 Euro an ihre Partnerprojekte in Kenia und Tansania überwiesen. Der Verein, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern wird und unlängst seine Vorstandschaft verjüngt hat, ist dringend auf weitere Spenden angewiesen. Denn: „Die Not ist ungebrochen.“ Neues gibt es beim Kindergartenprojekt in Njiro.

„Wir sind überwältigt, wie groß die Spendenbereitschaft unserer Freunde aus der ganzen Pfalz trotz der auch bei uns recht schwierigen Situation ist“, kommentiert Alfred Busch, der alte und neue Vorsitzende, die Tatsache, dass der bisher höchste Betrag auf dem Konto des Vereins eingegangen ist. Auf bemerkenswerte Resonanz ist dabei die Aktion „Mais fer Afrika“ gestoßen. „Viele große und kleine Spenden haben unseren Partnern vor Ort geholfen, die Menschen mit dringend benötigten Nahrungsmittelgaben, beispielsweise Mais, Gemüse oder Speiseöl, zu unterstützen“, berichten die Verantwortlichen.

„Die Not ist ungebrochen, sodass wir weiter um Spenden bitten. Unsere Aktion ,Mais fer Afrika’ läuft deshalb weiter“, betont der Verein. Die Menschen auf dem schwarzen Kontinent litten ganz besonders unter den Krisen. Die Klimakatastrophe sorge für überlange Dürreperioden und ausfallende Ernten, die Folgen von Putins Krieg für hohe Preise. So berichtet Father Anselm vom Tengeru-Projekt nahe Arusha in Tansania, dass sich die Situation weiter verschlimmert habe. Man habe zwar kurze Regenfälle um die Weihnachtszeit gehabt, es sei gepflanzt worden, aber die Pflanzen verdorrten auf den Halmen. Pater Anselm: „Erste Priorität hat deshalb die Nahrungsmittelhilfe für wirklich verzweifelte Familien.“

„Mensch und Tiere sterben an Hunger und Durst“

Pater Firminus aus dem Kajiado-Distrikt südlich von Nairobi schreibt: „Bei uns sterben Menschen und Tiere an Hunger und Wassermangel.“ Dass auch die Tiere unter den klimatischen Bedingungen leiden, macht ein Bericht von Schwester Salome deutlich: Viele Maasai hätten ihre Tiere und damit ihre Lebensgrundlage wegen der Trockenheit verloren. Jetzt zögen sie durch die Landschaft und stehlen Vieh. Die kleine Viehzucht, die Salome mit Hilfe der Aktion Afrika aufbauen konnte und mit deren Erlös beispielsweise Schulgelder bezahlt werden können, musste deshalb an einen sicheren Ort verbracht werden.

Nahrungsmittelhilfe war und ist nach wie vor ein Schwerpunkt der Aktion Afrika. So wurde den Partner aufgetragen, wieder einen großen Teil der jetzt überwiesenen Spenden für den Kauf von Nahrungsmitteln zu verwenden. Die ausführlichen und bebilderten Berichte der Partner über die bisherige Verteilung in Schulen, Kinderheimen, abgelegenen Maasai-Siedlungen und in den Einrichtungen selbst sind beredter Beleg, wie dringend notwendig diese Lebensmittelhilfe ist, für die der Verein in den zurückliegenden Monaten über 30.000 Euro überwiesen hat. „Eure Spenden haben viele Leben vor dem sicheren Verhungern gerettet“, schreibt Pater Firminus dankbar aus Kajiado.

Verein investiert auch in Ausbildung

Freilich wollen es die Hauensteiner nicht bei dieser Hilfe belassen. Sie sind zudem auf anderen Gebieten aktiv: So verhelfen sie zahlreichen Schülern sowie Studenten zu einer Ausbildung, indem Schulgeld und Studiengebühren übernommen werden. Zudem übernimmt man Kosten, die für die medizinische Betreuung anfallen: So konnte der Verein dem Hospital im „St. Joseph Shelter of Hope“ von Schwester Genovefa in Voi aus einem bedrohlichen finanziellen Engpass helfen, weil die nationale Versicherung NHIF nur unzureichend für die Kosten aufkommt. Für das Hospital wurde unter anderem eine Überwachungseinheit für die Intensivpflege finanziert.

Und: Schwester Salome, die im vergangenen Jahr wie alle anderen Partner auch von der „Aktion Afrika“ finanzierte Lebensmittel verteilen konnte, kümmert sich vor allem um Mädchen und junge Frauen. Mit ihrem Projekt „Simply a Smile“ thematisieren sie und ihre Mitstreiterinnen aus der St. Dominic’s Foundation in Kursen und Workshops Anliegen wie die Monatshygiene und die weibliche Genitalverstümmelung, die nach wie vor ein großes Problem darstellt – beispielsweise beim Volk der Turkana. Bei der Finanzierung der Kurse ist die Aktion Afrika behilflich.

Geld für Kindergarten sinnvoll umgeleitet

Eine neue Entwicklung gibt es aus Njiro zu berichten, wo der Hauensteiner Verein einen Kindergarten finanziert hatte, der 2015 eingeweiht worden war. Die Einrichtung am Stadtrand von Arusha nahm nicht die Entwicklung, die sich der Orden der St.-Joseph-Schwestern erhofft hatte. Die Schwestern haben deshalb Areal und Gebäude verkauft. „Unser finanzieller Beitrag, den wir geleistet haben, floss in voller Höhe in ein Kindergarten- und Schulprojekt in Kerege nordöstlich von Mombasa“, berichten die Verantwortlichen der Aktion Afrika. Man habe das stagnierende Projekt in Njiro mit Sorge verfolgt und sei erleichtert, dass die Spendengelder aus dem Wasgau nun bis auf den letzten Euro in Kerege investiert wurden und dort gut angelegt seien. Bilder und Berichte zeigten, dass der Kindergarten dort angenommen wird und floriert.

Wahlen

Vorsitzender bleibt Alfred Busch, seine Stellvertreterin bleibt Jutta Seibel. Gerhard Seibel verwaltet weiterhin die Kasse, Schriftführer ist Franz-Josef Schächter. Als Beisitzer fungieren Steffi Baron, Vera Baron, Christina Schächter, Susanne Braun und Beate Seibel. Die Kasse prüfen Norbert Memmer und Martina Paulinic.

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