Ruppertsweiler Liselotte Hauter wird 90 Jahre alt

Liselotte Hauter
Liselotte Hauter

Liselotte Hauter aus Ruppertsweiler bastelt, töpfert und malt mit Begeisterung. Sie hört es nicht gern, wenn man sie Künstlerin nennt, und doch ist sie eine. Man könnte auch sagen, sie ist ein Allroundtalent. Puppen, Miniaturhäuser, Gemälde aus Öl, Hinterglas und Aquarelle hat sie kreiert. Am Sonntag feiert sie ihren 90. Geburtstag.

Der Name Hauter ist in Ruppertsweiler fest verbunden mit jahrzehntelangem Engagement im Obst- und Gartenbauverein. Im Vereinsheim, das heute in der Hand der DLRG ist, hat die Jubilarin Bastelkurse mit bis zu 20 Teilnehmern abgehalten. Unzählige Puppen, Bilder und Dekoartikel aus Holz, Glas, Ton und Keramik sind entstanden. Jahrelang zog die Krippenausstellung des OGV in der Vorweihnachtszeit mit menschengroßen Figuren und Wichtel-Themenhäusern Besucher an – auch von außerhalb. Die treibende Kraft war stets Liselotte Hauter. Sie wirkt nachdenklich, wenn sie von der unausweichlichen Auflösung des geliebten Vereins spricht. Von 1975 bis 1982 war sie Kassiererin, danach bis 2003 Schriftführerin und ab 2009 zweite Vorsitzende, bevor sie als Vorsitzende die Auflösung im Jahr 2017 besiegeln musste, mangels Nachwuchs.

Heute bastelt sie noch immer gern. Aktuell malt sie verschiedene Vogelarten, so detailgetreu, dass die Zeichnungen kaum von einem Foto zu unterscheiden sind. Sie gehörte lange Jahre der OGV-Gitarrengruppe an. Nicht zu vergessen ist die Theatergruppe, bei der Hauter das Publikum mit großem Talent für den Dialekt über Jahre hinweg begeisterte. Als Mundartpoetin kämpft sie gegen das Vergessen, indem sie beispielsweise frühere Straßen- oder Uznamen Revue passieren lässt.

Mit dem Ehemann schon als Kinder fangen gespielt

Coronabedingt wird am Sonntag im engsten Familienkreis gefeiert. „Wir haben ja Erfahrung, mein Ehemann Werner hat im vergangenen Jahr auch schon 90. Geburtstag gefeiert“, erzählt die Jubilarin. Statt andere zu beschenken wird Liselotte Hauter, geborene Thäter, in der ungewohnten Rolle der Beschenkten sein.

Geboren in Pirmasens, aufgewachsen in Ruppertsweiler, erlebte sie als Schülerin den Zweiten Weltkrieg und als Seniorin die Corona-Pandemie. Lange Zeit arbeitet die junge Frau beim Damenschuhhersteller Peter Kaiser in Pirmasens als kaufmännische Angestellte, später in der Pirmasenser Spar-Zentrale. Ihren Ehemann Werner kennt sie schon seit Kindestagen. „Wir haben zusammen auf der Straße fangen gespielt“, erinnert sich die Jubilarin schmunzelnd. Neben Arbeit, Basteln und Gärtnern verbringt das Ehepaar ihre Urlaube in Bayern, im Schwarzwald und in Österreich. „Wir sind Liebhaber der Berge und des Waldes“, sagt Hauter.

Auch die Familie – neben Ehemann Werner Sohn Hans-Joachim, Schwiegertochter Monika und die beiden Enkel Steffen und Christopher, die die Jubilarin als „mein Ein und Alles“ hervorhebt – ist ihr wichtig. Auf Zukunftswünsche angesprochen, sagt Liselotte Hauter: „Die Familie soll von allem Bösen verschont bleiben, ansonsten bin ich wunschlos glücklich.“

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