Mainz/Liederschiedt Land sagt finanzielle Förderung der deutsch-französischen Kita zu

Ministerin Stefanie Hubig überreicht die Absichtserklärung, die Kita Liederschiedt zu unterstützen, an Bürgermeister Klaus Weber
Ministerin Stefanie Hubig überreicht die Absichtserklärung, die Kita Liederschiedt zu unterstützen, an Bürgermeister Klaus Weber (links) und den Kreisbeigeordneten Peter Spitzer (rechts).

Ob „Salut“ oder „Bonjour“, „Guten Morgen“ oder „Hallo“: In der Kita in Liederschiedt ist es ein bunter Mix französischer und deutscher Sprache, der den Alltag begleitet. Seit 1995 steht die Kita in dem französischen Ort Kindern aus Frankreich und Deutschland offen. Jetzt ist ihre finanzielle Zukunft gesichert.

„Ich freue mich sehr, dass nun eine gemeinsame Lösung gefunden ist, damit diese großartige Einrichtung auch in Zukunft ihre wertvolle pädagogische Arbeit im Sinne der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und interkulturellen Verständigung fortsetzen kann“, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig am Montag bei der Bekanntgabe einer weiteren Projekt-Förderung der Kita in Höhe von 20.000 Euro.

Die Kita wird von deutschen und französischen Kindern besucht, getragen wird sie von einem Zweckverband der französischen Gemeinden Liederschiedt, Haspelschiedt und Roppeviller sowie auf deutscher Seite von der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land mit den Gemeinden Schweix und Hilst. Die Verbandsgemeinde ist für die personelle, organisatorische und konzeptionelle Ausgestaltung des Angebots vor Ort zuständig. Die Kita besteht aus einer deutschen und aus einer französischen Gruppe.

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Kommentar

Aus Lippenbekenntnis wird finanzielle Hilfe

Langfristige Planungssicherheit

Von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz wird die Kita im Rahmen des Kita-Gesetzes regulär gefördert. Das bedeutet, dass das Land knapp die Hälfte der Personalkosten für die Betreuung der Kinder auf deutscher Seite trägt. Aufgrund der besonderen, grenzüberschreitenden Konzeption der Einrichtung besteht ein darüber hinausgehender Finanzierungsbedarf, der weder von der Verbandsgemeinde noch von den betroffenen Ortsgemeinden allein oder gemeinsam getragen werden kann.

Kommunen und Land sowie die jeweiligen Partner auf französischer Seite haben daraufhin gemeinsam Lösungen gesucht und gefunden. Die Kita wird nun einen Antrag für das Programm Interreg VI a der EU stellen. Damit hat sie die Chance, zusätzliche Mittel zu bekommen und vor allem auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Das Land unterstützt über die Förderung der Personalkosten hinaus zudem die Bewerbung für das Interreg-Programm mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 20.000 Euro. Damit sind die Gemeinden entlastet und die Kita hat langfristig Planungssicherheit.

Vorbild für andere werden

„Der Kindergarten Liederschiedt ist ein gelebtes Beispiel für die deutsch-französische Freundschaft, welches in dieser Form in Rheinland-Pfalz einmalig ist. Ich bin sehr froh, dass es durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen ist, für eine gesicherte Zukunft dieses Leuchtturmprojektes zu sorgen“, so Bürgermeister Klaus Weber. Der zuständige Erste Beigeordnete des Kreises Südwestpfalz, Peter Spitzer, zeigte sich ebenfalls erfreut: „Einfach schön, dass durch gemeinsames Streben und die Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz der Fortbestand der bilingualen Kita beziehungsweise der École maternelle franco-allemande im Herzen Europas in Liederschiedt gesichert ist und die Erfolgsgeschichte eines gelebten deutsch-französischen Miteinanders auch zukünftig Bestand hat.“

„In der Kita Liederschiedt gibt es nicht nur regulär eine französische und eine deutsche Gruppe. Mittlerweile besuchen auch französische Kinder die deutsche Gruppe“, so Ministerin Hubig. „Das zeigt, wie stark unsere beiden Länder, Sprachen und Kulturen und die Menschen, begonnen bei den Kleinsten, verschmelzen und wie toll die Arbeit ist, die diese Kita leistet. Mit der Bewerbung für das Interreg-Programm wird diese Arbeit mehr Sichtbarkeit bekommen und kann so Vorbild für andere werden.“

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