Vinningen Kräuterwanderung: Audienz bei Königin Brennnessel

Die Teilnehmer der Kräuterwanderung beim Rundgang im Garten von Annette Matheis
Die Teilnehmer der Kräuterwanderung beim Rundgang im Garten von Annette Matheis

Am Montag fand eine Kräuterwanderung mit Kräuterexpertin Katja Friedrich in Vinningen im Garten von Annette Matheis und im dort angrenzenden Dorfgarten statt. Diese Kräuterwanderungen sind beliebt und stets ausgebucht.

Annette Matheis, selbst kräuterbegeistert, organisiert und unterstützt die Kräuterwanderungen in Vinningen. Nicht zum ersten Mal hatte sich eine interessierte Gruppe dort eingefunden, um Wissenswertes über Kräuter zu erfahren. Welche Nährstoffe enthalten Wiesen- und Gartenkräuter? Welche sind essbar und welche nicht? Welche Wirkung haben sie? Wie wendet man sie an? Welche Beschwerden können sie lindern? All diese und viele weitere Fragen beantwortete Katja Friedrich an diesem Nachmittag ausführlich und mit viel Freude und Fachwissen beim Rundgang durch Garten und Wiese.

Nach einer kleinen Stärkung mit grünem Smoothie, selbst gebackenem Brot mit Bärlauchaufstrich gab es zuerst eine kleine Einführung ins Thema und dann startete die gemeinsame Kräutertour. Mit dabei dieses Mal war auch die frischgebackene Kräuterpädagogin Jessica Schach aus Eppenbrunn mit ihren selbstgemachten Kräutersalben und –tees, die sie dort auch in ihrem Hofladen vertreibt. Sie wird demnächst ebenfalls Kräuterwanderungen in Eppenbrunn anbieten. Der erste Termin dort ist am 24. Juni. Die 15 Teilnehmer waren alle mit Begeisterung und Staunen bei der Sache. So erfuhren sie zum Beispiel, dass man die „Fette Henne“ – eine Staude, die fast in jedem Garten zu finden ist – auch prima im Salat essen kann, dass Brombeerblätter eine tolle Zutat im Smoothie sind oder dass der früher so verpönte Giersch (übrigens ein alter Name für Gicht) sehr nährreich ist und Stoffwechselerkrankungen lindern kann. Die Teilnehmer lernten, dass Spitzwegerich nicht nur gegen Husten hilft, sondern auch entzündungshemmend und wundheilungsfördernd angewendet werden kann und die Brennnessel mit allen ihren Nährstoffen quasi die Königin der Heilpflanzen ist. Auch dass man oft sogar am Aussehen ableiten kann, wofür manche Kräuter gut sind, wie beispielsweise bei der Gundelrebe, mit ihren nierenförmigen Blättern, die hervorragend bei Blasen- und Nierenentzündungen eingesetzt werden kann oder das Lungenkraut, welches in Form und Musterung tatsächlich der Lunge ähnelt und bei Lungenleiden hilft.

Apothekerin mit Faible für Heilkräuter

Katja Friedrichs beeindruckendes Wissen in der Kräuterheilkunde kommt nicht von ungefähr: Sie ist Apothekerin und führte auch elf Jahre eine eigene Apotheke. Nach ihrem Studium hatte sie zunächst über einen Zeitraum von fünf Jahren in der Hubertus-Apotheke Dr. Karl-Heinz Potempa in Nohfelden-Türkismühle im Saarland gearbeitet. Im 4000 Quadratmeter großen Heilkräutergarten mit weit über vierhundert verschiedenen Pflanzen, der dort angegliedert war, hat sie während dieser Zeit schon die Heilkräuter-Wanderungen durchgeführt. Zudem war sie für die Zubereitungen aus Heilkräutern, wie Tees, Tinkturen, Gels und Salben verantwortlich. Die Wirkung von Kräutern und Naturkost ließ sie nicht mehr los. Und es wurde schließlich der Weg zu ihrem heutigen „frohen Leben“.

Katja Friedrich gab ihre Apotheke auf, kam in die Pfalz und lebt heute mit ihrer Familie in einem großen, alten Bauernhaus mit Scheune und weitläufigem Garten in Höheischweiler bei Pirmasens. Sie ist hier in der Region mittlerweile eine beliebte und gefragte Referentin, veranstaltet Workshops, Seminare und Vorträge. Viele Kurse finden auch regelmäßig in ihren eigenen Räumen und im Garten in Höheischweiler statt. Und auf ihrer Homepage www.froh-leben.org findet man neben aktuellen Terminen auch Erfahrungsberichte sowie Informationen zu Bezugsquellen und Literatur zu ihren Themen. Wer Katja Friedrich einmal in einem ihrer Vorträge erlebt hat, spürt, wie sehr sie das liebt, was sie tut, und mit welcher Freude und Überzeugung, aber auch mit welcher Kompetenz sie ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergibt.

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