Krähenberg Krähenberg macht bei Wald-Klimaprogramm mit

Die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben rät ihren Dörfern, am Waldprogramm teilzunehmen.
Die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben rät ihren Dörfern, am Waldprogramm teilzunehmen.

Einstimmig hat sich der Gemeinderat Krähenberg für die Teilnahme am Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ ausgesprochen.

Im Gemeindewald soll das BAT-Konzept umgesetzt werden. BAT steht für Biotopbäume, Altbäume und Totholz. Und Klimaresilienz heißt ein gesellschaftliches Ziel, das die Bundesregierung ausgegeben hat. Mit der Fördermaßnahme „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region“ hatte das Bundesforschungsministerium anno 2016 den Startschuss für die Forschung in puncto Klimaresilienz gegeben. Für die Jahre 2022 bis 2026 hat der Bund aus seinem Klima- und Transformationsfonds 900 Millionen Euro „für starke Wälder“ bewilligt. Programmstart für die Zuwendung „Klimaangepasstes Waldmanagement“ war am 12. November 2022. Nun empfiehlt die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben ihren Dörfern, daran teilzunehmen.

„Das ist eine gute Sache. Ich hoffe, dass alle Gemeinden mitmachen“, sagte Revierförster Hermann Gries vom Revier Herschberg am Dienstag am Rande der Krähenberger Ratssitzung zur RHEINPFALZ. Viele Kommunen in der Region hätten über 100 Hektar Wald. Verpflichtend fünf Prozent davon klimaangepasst zu bewirtschaften, dürfte für die Gemeinden „mit Sicherheit kein Handicap“ darstellen. Das Forstamt Westrich bearbeite die Gemeindewälder schon seit Jahren nachhaltig.

Derbholzmasse bleibt auf der Fläche

Die Einhaltung der Förderkriterien werde über PEFC sichergestellt, was sozusagen eine Art „Wald-Tüv“ sei. PEFC bestätigt die Einhaltung mit einem Zertifikat, dessen Kosten drei Euro pro Hektar und Jahr betragen sollen. Die beiden Zertifizierungssysteme von PEFC und FSC würden weltweit anerkannt.

Gries stellt zurzeit den Gemeinderäten das Förderprogramm vor und nennt die Bedingungen, die zusätzlich zur bisherigen Bewirtschaftung zu erfüllen sind. Zusätzliche Kriterien sind etwa der Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutzmittel, bei Neuanlagen Rückegassen-Abstände von mindestens 30 Metern, Vorrang für die natürliche Verjüngung der Waldbestände, die Kennzeichnung und der Erhalt von fünf Habitatbäumen pro Hektar, Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Wald sowie die Entwicklung oder der Erhalt von klimaresilienten Mischwäldern und der Verzicht auf Kahlschläge. Bei Sanitärhieben wegen des Borkenkäfers sollten mindestens zehn Prozent der Derbholzmasse auf der Fläche verbleiben.

Willkommene zusätzliche Einnahmequelle

Der Gemeinderat sprach sich für die Annahme des klimaangepassten Waldmanagements aus. „Die 100 Euro pro Jahr und Hektar sind eine willkommene zusätzliche Einnahmequelle“, sagte Bürgermeister Walter Arzt. Der Rat sei sich darüber im Klaren, dass kein Rechtsanspruch auf die Zuwendung besteht, und dass die Gewährung nur erfolgt, wenn Haushaltsmittel bereitgestellt werden. Die betroffene Fläche sei 20 Jahre lang aus der Nutzung zu nehmen. Der Holzeinschlag und damit der Holzverkauf von Krähenberg sei bei einer Teilnahme so gut wie nicht betroffen.

Für die Gemeinderäte war es einfach, der Umsetzung des BAT-Konzepts im Gemeindewald zuzustimmen. Ziel sind der Erhalt der biologischen Vielfalt und der Artenschutz. Das Konzept wird im Staatswald Rheinland-Pfalz bereits flächendeckend umgesetzt. Das Konzept umfasst Waldrefugien und Biotopbäume.

Mit der Zustimmung erfüllt die Gemeinde bereits drei der zwölf Kriterien des Förderprogramms.

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