Lemberg Kommentar: Artenschutz nicht verstanden

Beispielsweise in der Turnstraße hat Pirmasens eine Blühwiese eingerichtet.
Beispielsweise in der Turnstraße hat Pirmasens eine Blühwiese eingerichtet.

Wer heute noch fordert, dass öffentliches Grün wie ein englischer Rasen getrimmt werden muss, hat Artenschutz nicht verstanden.

Im Lemberger Gemeinderat und nicht nur dort ist in jedem Frühjahr die Klage zu hören, dass das Unkraut überall so schrecklich wuchere und die Gemeindearbeiter Sonderschichten fahren sollen, um der Natur Herr zu werden. Genau das sollen sie jedoch aus Gründen des Artenschutzes eben nicht machen – und diese Erkenntnis ist bei vielen Stadtgärtnereien und gemeindlichen Bauhöfen längst durchgedrungen. In Pirmasens beispielsweise werden gezielt Blühwiesen eingerichtet, die nur noch ein- oder höchstens zweimal im Jahr gemäht werden. Die Bürger sind begeistert über die vielen Blumen. Die Insektenwelt entwickelt sich auf den Flächen prächtig, und die Gemeindearbeiter haben Zeit, um sich um wirklich wichtige Sachen zu kümmern. Vielleicht sollte der Lemberger Rat mal den Pirmasenser Gartenamtsleiter André Jankwitz einladen, damit er das Konzept vorstellen kann. Jankwitz würde bestimmt eine Tüte Blühwiesensamen mitbringen. Dann bräuchte es nur noch ein paar Schilder – „Hier entsteht eine Blühwiese“ –, und die alljährlichen Klagen über ungepflegtes Grün könnten auch in Lemberg der Vergangenheit angehören.

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