Kreis Südwestpfalz Kläranlage wird saniert

Die Gruppenkläranlage Schwarzbachtal bei Rieschweiler-Mühlbach – mittlerweile fast 18 Jahre im Betrieb – ist technisch in die Jahre gekommen. Sie wird energetisch saniert. Nach den Arbeiten, die der Werksausschuss am Dienstag vergab, sollen jährlich 72 000 Euro Stromkosten gespart werden, sagte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer.

Wie berichtet, hatte die Technische Universität Kaiserslautern die Anlage untersucht und erhebliches Einsparpotenzial ausgemacht. Das Ingenieurbüro Trauth & Jacobs aus Kallstadt empfahl dem Ausschuss im vergangenen Jahr, an verschiedenen Punkten anzusetzen, um die Anlage künftig mit deutlich weniger Strombedarf betreiben zu können. Wie berichtet, benötigt die Anlage über 60 Kilowattstunden Strom pro Einwohnergleichwert im Jahr. Nach der geplanten Optimierung, soll der Verbrauch auf 36 Kilowattstunden pro Einwohnergleichwert im Jahr sinken. Über 220 000 Kilowattstunden Strom können so pro Jahr gespart werden. Das wird unter anderem dadurch erreicht, dass im Zulaufbauwerk die seit 2002 in Betrieb befindlichen Pumpen, die eine Förderhöhe von 5,80 Meter gewährleisten müssen, gegen deutlich energieeffizientere Pumpen getauscht werden. Im Zwischenpumpwerk werden zwei kleinere Pumpen zusätzlich eingebaut und das vorhandene Gebläse erneuert. Die Belüftung der Belebungsbecken wird saniert, und die Rücklaufschlammpumpen werden erneuert. Das Ingenieurbüro hatte die Erneuerung der Rohr- und Maschinentechnik ausgeschrieben, die der Ausschuss für 290 000 Euro an die Firma A & R GmbH aus Hoppstätten-Weihersbach vergab. „Offensichtlich ein interessantes Gewerk, denn uns lagen neun Angebote vor“, sagte Werkleiter Joachim Becker. Die Elektro-, Mess- Steuer- und Regeltechnik wird die Firma Sonn aus Blieskastel-Webenheim zum Preis von 100 000 Euro erneuern. Zugestimmt hat der Werkausschuss der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, dass die Ausschreibung für den Bau des Verbindungssammlers erstellt wird, der künftig das Abwasser von Petersberg zur Kläranlage nach Rodalben transportieren wird. Läuft alles nach Plan, sagte Werkleiter Joachim Becker, werde im Herbst diesen Jahres mit den Bauarbeiten begonnen, und diese würden bis Herbst 2019 abgeschlossen. Die notwendigen Genehmigungen, um beispielsweise die Bahnlinie zweimal zu unterqueren, oder die wasserrechtliche Genehmigung, um die Abwässer einleiten zu können, liegen vor, erläuterte der Werkleiter. Die Vereinbarungen mit der Verbandsgemeinde Rodalben sind wie berichtet unter Dach und Fach. Was noch fehlt, sei ein Gestattungsvertrag seitens des Landesbetriebs Mobilität und die wasserrechtliche Genehmigung, um als landespflegerische Ausgleichsmaßnahme ein Amphibienlaichgewässer anzulegen. Bereits jetzt wird mit den Arbeiten an der Stromversorgung für die künftig notwendige Pumpstation begonnen. Neben der Pumpstation (nahe dem Eisenbahnviadukt an der Abzweigung nach Petersberg) wird ein neuer 20-kv-Umspannpunkt als Fertiggebäude errichtet. Die Pfalzwerke, die den 69 0000-Euro-Auftrag erhielten, stellen 50 Kilowatt als Maximalleistung bereit. Das reicht, sagte Becker. Liefen alle Pumpen unter Volllast betrüge der Strombedarf 42 Kilowatt. Dass alle Pumpen auf Volllast laufen, komme normalerweise nicht vor. Bei Rieschweiler-Mühlbach soll ein Supermarkt gebaut werden (wir berichteten zuletzt gestern). Um Planungssicherheit zu haben – gestern Abend tagte auch der Gemeinderat zu dem Thema – stimmte der Werksausschuss zu, dass ein Erschließungsvertrag mit dem Investor abgeschlossen werden kann, damit für den möglichen Markt die Wasserver- und Abwasserentsorgung hergestellt werden kann. „Das ist nur ein Grundsatzbeschluss, dass wir bereit sind, diesen Vertrag abzuschließen, wenn das Projekt zum Tragen kommt“, erläuterte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer. Vier Wasserrohrbrüche gab es in diesem Jahr bereits in der Biebermühler Straße in Thaleischweiler-Fröschen, teilte Joachim Becker dem Ausschuss mit. Kosten bislang 15 000 Euro. Deshalb ist vorgesehen die Wasserleitung in der Straße komplett zu erneuern. Kosten: 500 000 Euro. „Das würde einen jährlichen Kapitaldienst von 15 0000 Euro erfordern, wäre damit deutlich wirtschaftlicher, als immer wieder Rohrbrüche zu flicken“ sagte Becker. Der Landesbetrieb Mobilität prüft, ob im Zuge der geplanten Arbeiten auch die Deckschicht in der Straße erneuert wird.

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